Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Strahlen, die Späne des Gußeisens Blumen ähnlich dem Jas 
min. 
Man hat noch eine andere Art von Gußeisenspänen, die im 
Handel unter dem Namen Lyoner Faden bekannt sind, weil man in 
Lyon viel davon bereitet. Man erhält sie aus den Cylindern von 
strengflüsstgem Gußeisen, die man zum Zwecke der Seidenspinner 
einrichtet. Da diese Cylinder sehr glatt und polirt sein müssen, so 
dreht man sie sehr fein und trocken, d. h. ohne Wasser ab. Man 
bereitet sie auch zu Marseille, Genf und an andern Orlen. 
§. 8. Kupferfeilicht. 
Das Kupfer ist roth, von allen Metallen am klangreichsten, am 
härtesten zu verbrennen und am schnellsten zu verflüchtigen. 
Die Kupferfeilspäne müssen lang und dick sein; man hat sich 
ihrer bisher bei Feuerwerken am wenigsten bedient, weil ihre Anwen 
dung mit Schwierigkeiten verknüpft war. Vermengt man sie in 
deß mit pulverisirtem Pulver, so erlangt sie den Grad, um sich zu 
entzünden. Sie gibt ein grünliches Feuer. 
Die Messingfeilspäne geben ein Feuer von derselben Farbe, nur 
ist diese wegen der dem Kupfer im Messinge beigefügten Materien 
blasser. 
§. 9. Zinkfeilicht. 
Der Zink ist ein fast streckbares Halbmetall; zu seiner Anwen 
dung bei Feuerwerken muß man ihn daher in Feilicht verwandeln. 
Er besteht aus Schwefel und Eisen, gibt eine sehr schöne blaue 
Farbe und bringt den besten Effect in den coulcurten Feuern hervor. 
Um ihn in Staub zu verwandeln, erhitzt man ihn bis zu dem Punkte, 
wo er sich schmelzen will und zerstößt ihn in der Hitze. Dabei ist 
jedoch zu fürchten, daß er sich verflüchtigt, wenn man ihn zu lange 
über dem Feuer läßt; deshalb ist cs vorzuziehen, ihn mit der Grob 
feile zu raspeln. 
§. 10. Antimon (Spießglas). 
Das Antimün ist ein durch Schwefel mineralisirtes arse 
nikhaltiges Halbmetall, sehr spröde und sehr leicht zu verflüchtigen. 
Seine Farbe ist blau, gewöhnlich ins Dunkle ziehend, oft auch weiß 
lich. Es glanzt, und in Nadeln wie der Salpeter; seine Massen sind 
unregelmäßig. Um es in Feuerwerken anzuwenden, wird es zersto 
ßen und durch ein Seidensieb gesichtet. Es gibt eine blaue Farbe, 
nicht so schön wie die deS Zinks, jedoch weniger ins Grüne ziehend.
	        
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