Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Man, wahrend er kocht, etwas klein geschnittenen Knoblauch und 
Kochsalz hinzuthun, von letzterem jedoch nur sehr wenig, um nicht 
Feuchtigkeit in die Pappe zu ziehen, die der in der Patrone enthalte 
nen Composttion schädlich werden könnte. 
§. 28. Thonerde. 
Zm angefeuchteten Zustande ist die Thonerde fettig, im trocke 
nen fest. Ihre größte Anwendbarkeit hat sie für den Töpfer Der 
Feuerwerker bedient sich ihrer zum Verschließen der Raketen,' nach 
dem diese geladen sind, ferner wegen ihres großen Gewichts zum Bal 
last für die Wassecfeuer, und dann auch zum Garniren der Kehlen 
der Raketen (vergl. die hierher gehörigen Artikel). Zu letzterer An 
wendung ist sie durchaus nöthig, weil sie dem Feuer einen unver- 
brcnnlichen Körper entgegenstellt, und die Kehlen der großem Patro 
nen immer in gleicher Größe erhält. * 
Man findet die Thonerde in Steingruben und oft auch in der 
bloßen Erde in zwei bis drei Meter Tiefe. Am besten ist die fettig an 
zufühlende und wenig körnige. Um sie genauer zu untersuchen, feuch 
tet man sie etwas an; läßt sie sich kneten wie Talg, so ist sie gut- 
läßt sie sich aber nicht bester kneten, als gewöhnliche Erde, so taugt 
sie nicht, und man muß andere wählen. 
§. 29. Strickwerke. 
Der Feuerwerker bedient sich mehrer Sorten von Stcickwerkcn - 
man nennt diese Seile, Stricke, Bindfaden, Faden oder Zwirn. Man 
wird deren Anwendung in jedem einzelnen Artikel sehen, wo'sie nö 
thig ist. 
Seile nennt man sie, wenn sie etwa 10 bis 30 Millimeter im 
Durchmesser haben; Stricke, wenn sie 2 bis 10 Millimeter, und 
Bindfaden und Zwirn, wenn sie noch weniger Millimeter im Durch 
messer haben. 
Kap. 3. Werkzeuge und GerLthschafte» für den Feuerwerker. 
§. 30. Werkstätte. 
Wir fangen mit der Werkstatte an, weil ihre Einrichtung vor ' 
Allem wesentlich ist. Sie muß an einem nicht zu niedrigen und sehr 
trocknen Orte angelegt werden, etwas geräumig und dergestalt ein 
gerichtet sein, daß man alle (Taf. I. III. IV. u. V.) abgebildeten Ge- 
räthe darin aufstellen kann. Diese können in beliebiger Folge auf 
gestellt sein, nur muß der Tisch (Taf. V. Fig. 1. «der Taf. UI. Fig.
	        
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