Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

von welchem Caliber sie auch sein mögen, müssen immer etwa 10 
Zentimeter (eine gewöhnliche Handbreite) länger sein, als die dar 
über zu formenden Patronen, und dieser Ueberschuß dient dazu, um 
den Rollstab aus der Patrone herausziehen zu können. 
§. 32. Rolltisch. 
Der Rolltisch dient nur zum Formen aller Arten von Patro 
nen; man kann sich jedes beliebigen Tisches, der lang und fest genug 
ist, dazu bedienen; indessen ist ein eigens dazu eingerichteter Tisch im 
mer vorzuziehen. 
Der Rolltisch (Taf. I. Fig. 2.) hat ungefähr 3 Meter Länge, 
7 Decimeter Höhe, und 8 bis 10 Centimeter Dicke. Ec muß aus 
hartem Holze gemacht sein, z. B. Eichen- oder Buchenholz, um den 
Eindrücken zu widerstehen, die von der auf ihm anzustellenden Arbeit 
veranlaßt werden. 
§. 33. Hobel zum Formen der Patronen. 
Dieser Hobel (Taf. t. Fig. 3.) hat viele Aehnlichkeit mit deM 
Hobel des Tischlers. Soll er für verschiedene Kaliber angewendet 
werden, so muß er Meter lang, 3 Decimeter breit und 6 Centi- 
meter dick sein. Den Handgriff kann man beliebig anbringen. Das 
Ganze wird aus sehr hartem Holze gemacht, wie Eichen- und Bu 
chenholz, damit man so fest als möglich auf die zu formende Patrone- 
aufdrücken könne. Er dient zum Pressen der Patrone zwischen sich 
und dem Tische, damit diese ein völlig runder Cylinder werde. 
§. 34. Gerätschaften zu den fliegenden Raketen. 
Gewöhnlich besteht das Gerälhe zu den fliegenden Raketen auS 
vier durchbohrten Raketenstaben und einem massiven (Taf. II. Fig. 
1.). Die sonst noch zur Verfertigung der fliegenden Rakete nütz 
lichen Werkzeuge sind gleichfalls auf Taf. II. abgebildet. 
In Fig. 1. ist a der erste Raketenstab; dieser ist b ähnlich, und 
muß so durchbohrt sein, daß der Dorn (die Spindel) ganz in die 
Pumpe geht, d ist der erste Stock zum Laden und der zweite durch 
bohrte. Der Dorn geht in die Pumpe bis auf f des Durchmessers 
des innern Kalibers der Rakete, c ist der zweite Ladestvck und der 
gestalt durchbohrt, daß der Dorn auf § seiner Länge in die Pumpe 
geht. 6 ist der dritte, und hier geht der Dorn bis auf -f hinein. 
Obgleich der Dorn nach oben zu immer spitzer wird, so muß 
doch die Höhlung in dem Raketenstabe von oben bis unten dieselbe 
sein, damit sich keine Materie darin festsetzen könne, was geschehen
	        

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