32
Abschnitt II.
Bereitung aller Arten von Land-, Luft- und Wasser-
Feuerwerken.
Erste Abtheilung.
Landfeuerwerke.
Kap. 1. Feste Feuer.
§. 50. Raketen oder Wurffeuer im Allgemeinen.
(b£f)e wir von den verschiedenen Acten der Raketen oder Wurf
feuer sprechen, wollen wir erst die verschiedenen Patronen betrachten.
Die Patrone (7. III.) ist über dem Stocke (1.1.) geformt, aber
nicht geschnürt. Fig. 8. III. ist eine geschnürte Patrone. Fig. 13.
I. ist dieselbe Patrone, deren Hals mit einem Bindfaden umkartet
ist (vergl. in §. 55.).
§. 51. Präparirung der Patronen zu den Wurffeuern.
Man hat verschiedene Methoden, die Patronen zu den Rake
ten zu präpariren. Ich will zuerst diejenige beschreiben, welche ich
für die beste halte, und die andern bis zum folgenden §. aufschieben.
Man hat dazu einen eisernen Dorn (1. IV.), den man auf
den Fuß (14.1.) steckt, wie (Fig. 2. IV.) zu sehen ist. Nachdem
der Dorn so aufgesteckt ist, stellt man den Fuß auf einen Block (17.
I.); dann steckt man die Patrone (13.1.) auf, in welche man zu
vor ihren Stab (6. IV.) eingetrieben hat, den man Boden- oder
Schwanzstock nennt, und der in demselben Verhältnisse durchbohrt
sein muß, wie der erste Stab zum Gerathe der fliegenden Raketen.
Hierauf schlagt man oben aus den Stab, um den Dorn in den Hals
der Patrone einzutreiben; es reichen dazu einige leichte Schlage hin;
man nennt dies das Richten der Patronen. Dann zieht man den
Stab heraus und schüttet etwas zerschlagene und durch ein feines
Seiden- oder Haarsieb gesichtete Thonerde in di» Patrone, steckt
dann den Stab wieder ein und schlagt ihn so derb, daß aus der
Thonerde ein einziger fester Körper wird.
Bei Patronen von 6 bis 8 Linien innern Durchmessers darf
man der Thonerde nur eine Dicke von 3 bis 4 Linien geben; bei an
dern Patronen vermehrt man diese Dicke verhältnißmäßig. Die
allgemeine Regel in dieser Beziehung ist folgende: ^ der Höhe des
Dorns nimmt die Pappe, f der Thon, und das übrige Drittel die