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brennbare Materie ein, womit man die Patrone füllt und welche
das Wurffeuer hervorbringt. Diese Operation dient nur dazu,
dem Feuer einen unverbrennlichen Körper entgegen zu stellen, und zu
verhindern, daß sich die Kehle nicht erweitere, wodurch das Feuer
seine Kraft verlieren würde, weil es weniger Widerstand fände (vgl.
den Artikel fliegende Raketen). Hierauf wechselt man mit dem
Stocke, man nimmt einen nicht ganz so langen und nicht durchbohr
ten, und füllt die Patrone mit so viel Appretur, daß, wenn diese ge
schlagen ist, der Dorn davon bis auf eine Linie bedeckt sei.
Mit dieser gemischten Komposition muß man alle Patronen zu
den Wurffeuern prapariren; sie erleichtert das Losbrennen und ver
hindert, daß nicht eine lebhaftere Composition die Theile der Patrone
durch eine zu rasche Entzündung zerstört (vergl. den Art. Appretur).
§. 52. Verhältnisse des Dorns zu den Wurffeuern.
Der Dorn ist gleichsam die Seele der Rakete; er hat die Form
eines abgekürzten Kegels (2. IV.), ist jedoch oben nicht horizontal
abgeschnitten, sondern abgerundet zu einer Halbkugel oder sonst ab
geschrägt. Die Höhe des Dorns betragt für alle Caliber der Wurf
feuer zwei innere Durchmesser der Patrone; der untere Durchmesser
ist f, der obere \ des Durchmessers der Patrone.
Die Dimensionen zu den Dornen der fliegenden Raketen fol
gen an einem andern Orte. Mehrere Feuerwerker bedienen sich an
derer Dorne: der Dorn mit Euter ist der älteste (3. IV.). Unter
Euter versteht man den Theil unter der Basis des Kegels, der ab
gerundet ist, wie man ihn noch bei den fliegenden Raketen anwendet.
Ein anderer Dorn neuerer Erfindung ist nur dann vorzuziehen, wenn
man zu große Eile hat, um die Patronen zu schnüren, oder wenn
man, weil man sie zu sehr hat trocknen lassen, nicht mehr schnüren
kann. Fig. 4. IV. ist ein Dorn mit doppeltem Fuße; der obere
Fuß a ist genau gleich dem innern Durchmesser der Patrone und tritt
in die Patrone ein, die sich dann gegen den zweiten Fuß b stützt.
Die über diesen Dorn zugerichteten Patronen höhlen sich leicht
aus und zerstören die Zurichtung durch die Bewegung des Armes
des Laders, wenn dieser nicht genau lolhrecht ladet oder Mißschläge
thut. Deshalb ziehen wir den crstern Dorn (3. IV.) allen diesen
vor; will man sich ihrer indeß bedienen, so muß man genau die Ver
hältnisse für den kegelförmigen Theil im Auge haben.
In die über einem dieser Dorne zugerichteten Patronen ladet
man alle Arten von festen und rotirenden Feuern, wie wir in der
Folge sehen werden. Die Patronen der fliegenden Raketen sind von>
Feuerwerker. z