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auch Einschnitte machen, wie in der Figur gezeichnet, welche die in
die Hohlkehle des Rüstbockes gesetzten Raketen festhalten.
Diese Nüstböcke braucht man nur bei großen Feierlichkeiten.
Bei kleinern bedient man sich eines Rades (7. XVIII.), auf dem
Haken eingeschlagen sind, um die Raketen zu tragen und in der
Richtung zu erhalten, die sie beim Steigen haben sollen. Jedenfalls
müssen die Rüstböcke oder diese Näder nie so aufgestellt sein, daß sie
dem Auge andere. Stücke bedecken. Der Rüstböcke bedient man
sich nur für Raketen von 10 und mehreren Linien innern Durchmes
sers; die kleinern brennt man mit der Hand ab. Man muß dabei
den Arm so weit vom Leibe entfernt halten, daß das Feuer der Ra
kete, welches sehr heftig ist, nicht die Finger verbrenne.
Die Rüstböcke und Räder stellt man wenigstens acht Fuß über
der Erde hoch, damit eine etwa springende Rakete Niemand be
schädige.
In Ermangelung aller dieser Rüstböcke, nimmt man einen höl
zernen Balken oder Pfeiler, schlägt in diesen zwei Nägel, auf und
zwischen welche man die Rakete bringt, dergestalt, daß sie nicht auf
gehalten wird und sich ohne Hinderniß in die Lust erheben kann.
Dieses Mittel wendet man jedoch nur dann an, wenn man keinen
Bock hat und man nur wenige Raketen abzubrennen braucht.
Für die fliegenden Raketen mit Detonationsstöcken habe ich
einen neuen Rüstbock ersonnen, der aus einem viereckigen Pfeiler
(2. XXVI.) besteht, welcher etwa 1 Decimeter im Quadrate hat und
1 Decimeter länger ist, als die Rakete. 1 Decimeter unter der
Spitze dieses Pfeilers bringt man eiserne Ringe an, durch welche die
Rakete geht und in denen sie ruht. In der Höhe von -f des Ra
ketenstockes befindet sich ein anderer solcher Ring zum Festhalten der
Rakete (2. XXVI.).
Zweite Abtheilung.
Luftfeuerwerke.
Kap. 1. Feuer, welche durch ihre innere Kraft in die Luft steigen.
' §. 98. Fliegende Raketen.
Bon allen pyrotechnischen Maschinen haben die fliegenden Ra
keten den auffallendsten und schönsten Effect. Sie erheben sich
durch ihre eigene innere Kraft ohne irgend eine weitere Hülfe in d>«
Lust. Die Ursache davon wird weiter unten angegeben.