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Universitätshörer gehalten werden. Die Schule gliedert
sich bloss in zwei Abtheilungen: für Ingenieure und für
Architekten. Eine besondere staatliche Maschinen-Inge-
nieurschule oder eine solche für technische Chemiker
hesteht in Bologna nicht. Um ein Bild über das von
unseren italienischen Fachgenossen zu Erlernende zu er-
halten, wurden aus den in sehr klarer graphischer Art
angeordneten Stundenplänen die Anzahl der Wochen-
stunden ausgezogen, welche auf die einzelnen Fächer
entfallen. Bei manchen derselben scheinen die Vorlesungen
im Zeichensaale selbst stattzufinden und sind die dem
Vortrage zugewiesenen Stunden daher in der unten fol-
7: Neubauten und Concurrenzen
in Oesterreich und Ungarn.
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genden Zusammenstellung nicht gesondert anführbar.
Ueber die Stundeneintheilung im Allgemeinen ist zu
sagen, dass die Studirenden höchstens 7 Stunden täglich
in Anspruch genommen werden, und dass jenen des
Ingenieurfaches in der Woche nicht einmal ein freier
Halbtag übrig bleibt... Die Vorlesungen beginnen Vor-
mittags nicht vor.8% Uhr und währen nicht über 3%
Stunden; nach einer 1%ıstündigen Mittagspause beginnt
die Nachmittagsarbeit, die vornehmlich dem Zeichnen ge-
widmet ist, 3%‘ bis höchstens 4 Stunden dauert und um
17 Uhr (5 Uhr) endet.
(Schluss folgt.)
Hötel Meissl und Schadn, Wien, Kärnthner-
strasse und Neuer Markt. Architekt Karl Hofmeter in
Wien. Bauformen und Baustyle haben ein Heimatsrecht,
welches der Architekt nie verletzen sollte. Will man
zum Beispiel‘ den kecken, bierfröhlichen
einem kleineren Nachbarstaat
Städten und vorwiegend
heimisch”. ist,
Ton, der in
mit vielen mittelgrossen
mittelalterlichen Bautraditionen
verpflanzen,
nach‘ Wien
dessen Bau-
traditionen zumeist den beiden letztvergangenen Jahr-
erten angehören und durch vornehme Würde
kennzeichnet sind, so wird man damit zwar grosses Auf-
sehen erregen, aber kaum bei Leuten von Geschmack
vielen Beifall ernten. Das neue Hötel „Meissl und Schadn“*
ge-
erweckt mit seiner Mehlmarkt-Facade solche Betrach-
tungen, und wenden wir uns daher ‘lieber jener Seite
des Hauses zu, welche nach Süden
gekehrt ist und
Wanddecoration nach Compositionen unseres E. Veith
in Glasmosaik ausgeführt, und verliehen damit einer
Stelle der schmalen, vom lebhaftesten Verkehr durch-
zogenen Kärnthnerstrasse einen überreichen Schmuck in
kostbarster Technik.
Wir bringen diesen interessanten Theil des Baues
in unserer Abbildung, zu der bemerkt werden muss, dass
auch mit der südlichen Bauweise pactirt, wie dies aus
HE beigedruckten Abbildung hervorgeht. Leute von
Murano haben dort eine prüunkvolle und farbensatte
die satten, prachtvollen Farben des Mosaiks auf dem Bilde
infolge von der photographischen Aufnahme ungünstigen
Umständen nicht so zur Geltung kommen und nicht so
wirkungsvoll hervortreten, wie in Wirklichkeit.
Der constructive Eisenbau ist bisher in Vorlagen-
werken. wenig oder gar nicht berücksichtigt worden. Eine
specielle Bedeutung in unserem modernen Bauwesen haben
die eisernen Treppen gewonnen, und ist daher ein Werk,
das dieselben zum Gegenstand gründlicher Behandlung
macht, als eine dankenswerthe Erscheinung zu bezeichnen,
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