‚Neubauten und
(oticurrenzen
Organ für das Hochbaufach und seine Interessenten.
Verlag von
MORITZ PERLES IN. WIEN
I. Seilergasse 4.
1897.
FEBRUAR.
Alle Rechte vorbehalten.
INHALT:
Quellentempel in Giesshiibl Sauerbrunn.
Redigirt von Architekt EMIL BRESSLER.
Ersehoint am Anfang jedes Monatos.
Abonnementspreise:
Ganzgáhrig. . . . .. 10 fl. = 20 Mark,
Einzelne Exemplare . . 1 fl. — 2 Mark.
IH. JAHRGANG.
HEFT II.
ARTIKEL: Barockbauten in Kopenhagen. — NOTITZEN: Stadtwasserleitung in Eisenbrod (Bóhmen). Die neue Bauordnung
für Berlin; — WETTBEWERBS-NACHRICHTEN: Aus geschriebene Wettbewerbe:
Wettbewerb für Entwürfe zu einem
Bau einer Trrenanstalt in Triest. Canalisirungs- und Entwässerungsanlage für Pola. Entwürfe für den
Neubau der Hannover'schen Bank. Bebauung eines Grundstückblockes auf dem Bahnhofplatze zu Altona a. E. Bau eines neuen Rathhauses in
Leipzig. Entwürfe für einen monumentalen Brunnen in Altona, Entwürfe für den Neubau einer Synagoge zu Chemnitz, Entwurf eines Central-
bahuhofes für Stockholm. Wettbewerb für die Tribünenbauten an der Rennbahn der Kaiserlichen Gesellschaft der Trabrennfreunde zu Moskau.
Entwürfe für ein Krankenhaus der Stadt Stawropol. Entschiedene Wettbewerbe: Neubau für das Nordbóhmische Gewerbemuseum in
Reichenberg, Landwehrkaserne
in Krems. Plastische Skizzenausschmückung des Prager städtischen Museums.
Wettbewerb zur Erlangung
endgiltiger Entwürfe für ein Vólkerschlacht-Nationaldenkmal bei Leipzig. Wettbewerb um das Stübel-Denkmal in Dresden. — BAUTECHNISCHE
NEUHEITEN UND PATENTE: Haltevorrichtung für Leitergerüste.
ERKLARUNGEN: Tafel 9 und 10. Geschäftshaus, Wien, I. Spiegelgasse 4. Architekt Arnold Lotz in Wien.
Reissschiene mit verstellbarem Anschlagkopf, Falzziegel. — TAFEL-
Tafel 11. Innenraum aus dem
Palazzo Canossa des Sanmicheli in Verona. Tafel 12. Eingangsthor des Hauses »Zum Eisgrübl« am Petersplatz in Wien, Architekt Emil Bressler
in Wien. Tafel
13, 14, 15. Project fiir ein Museum der Gipsabgiisse in Wien. Architekt Karl Grünanger in. Wien. Tafel 16,
Regulirungs-
projecte für die innere Stadt Wien von Architekt Arnold Lotz in Wien.
Barockbauten in Kopenhagen.
enn das Königreich Dänemark auch geographisch
mit dem europäischen Continent Keinen breiten
Zusammenhang besitzt, so war und ist es doch
stets
geistig in sehr regem Contact mit dem Festlande.
Es lässt sich eine Wechselwirkung auf dem. Gebiete der |
Kunst vielfach constatiren, und wie in unseren Tagen in
Crée Ses
den nordischen Bestrebungen ein Zug von Selbständigkeit
vorwaltet, der auf manchem Kunstgebiete für den Con-
tinent von Einfluss war, so haben im vergangenen Jahr-
hunderte zumeist die, umgekehrten Strömungen Oberhand
erhalten. Auf dem Gebiete der‘ Architektur waren zuerst
| A n + + C. E M
| die deutschen, später insbesondere die französischen Ein-
Schloss Christiansborg auf der Schlossinsel in Kopenhagen vor dem Brande (1794).
flüsse vorherrschend, so dass wir in der Lage sind, an
einer kleinen Reihe von Beispielen zu constatiren, wie
sich die dänischen Kónige dem Vorbilde Ludwigs XIV.
und seiner Nachfolger angeschlossen haben. Christian VI.
(1730—1746) und Fredrik V. {1746—1766), deren Re-
gierungen für das Aufblühen von-Kunst und Wissenschaft
waren, haben in einer
Ausdruck des Zeitge-
schmackes und ihres persónlichen Willens hinterlassen.
die Staatsfinanzen für Bauzwecke
so sehr in Anspruch genommen, dass die Ausführung
im. Norden von grosser Bedeutung
Reihe von Bauten den bleibenden
Sie haben aber auch
eines der gróssten Projecte (einer marmornen Kuppel-
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