Full text: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn : Organ für d. Hochbaufach u. seine Interessenten, III. Band (1897)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Seite 12: 
Neubauten und Concurrenzen. 
Nr..9. 
  
  
  
1. Die Bebauungsdichtigkeit. Die jetzige Bau- 
ordnung unterscheidet die Bebauung bereits bebaut gewe- 
sener Grundstücke und unbebauter Bauplätze. Die ersteren 
dürfen mit drei Vierteln bebaut werden, die letzteren nur 
bis zu zwei Dritteln ihres Flächeninhalts. Die neue Bau- 
ordnung will in Zukunft alle Grundstücke und Bauplätze 
nach gleichem Mass messen, und zwar soll die Bebau- 
ungsfáhigkeit nach folgenden Grundsätzen erfolgen: die 
ersten 6 m Tiefe hinter der Strassen-Baufluchtlinie sollen 
als voll bebaubar in Anrechnung kommen, die folgenden 
26 m Tiefe mit sieben Zehnteln der Fläche, der Rest 
mit fünf Zehnteln der Fläche. Die Bebauungsfähigkeit 
der ersten 6 und folgenden 26 % zusammengenommen, 
also von 32 m Tiefe, würde mithin annäher hd die gleiche 
sein, wie sie die jetzige Bauordnung bei Bebauung von 
bereits mit Gebäuden bestanden gewesenen Grundstücken 
zur Zeit zulässt, nämlich «drei Viertel der Fläche. Bei 
Grundstücken von. mehr als 32 z4 Tiefe soll. hingegen 
die Bebauungsfáhigkeit gegen jetzt in Zukunft, wie oben 
gesagt, auf die Hälfte dieser überschiessenden Fläche 
herabgesetzt werden. 
2. Die Hôhenentwicklung der Seiten- und 
Quergebäude. Für diese Hintergebäude = bestimmt die 
jetzige. Bauordnung eine äusserste "Hol je von der Breite 
jetzigen Bauordnung aus 
des vorliegenden Hofes zuzüglich 6 zz; hat also der vor- 
liegende Hof eine Breite von 10 zz, so dürfen die Hinter- 
gebäude eine Hohe bis zu 16 zz erreichen. Die neue 
Bauordnung will hierin eine dahingehende Erleichterung 
schaffen, dass, wenn zwei. Nachbarn sich durch grund- 
buchliche Eintragungen verpflichten, die Hófe ihrer Grund- 
stücke aneinanderzul egen, alsdann die Gesammtbreite bei- 
der aneinanderstossenden Hófe zuzüglich 6 zz als äusserstes 
Mass für die Hôhe der beiderseitigen Seiten-, bezw. Quer- 
gebäude gelten soll  Hiemit würde einem Wunsche 
Rechnung getragen werden, der schon bei Erlass der 
den Kreisen der Architekten 
und Grundbesitzer auf das Lebhafteste befürwortet wor- 
den ist. 
3. Die Entwicklung 
bei derselben ist nach jetziger Bauordnung die Hóhe der 
Gebäude begrenzt auf. die Strassenbreite und auf eine 
äusserste Hôhe von 22 x. Die neue Bauordnung will 
künftig gestatten, für einen Theil der Facade über dieses 
Mass dann hinauszugehen, wenn ein anderer Theil ent- 
sprechend um so viel niedriger bleibt; auch diese Bestim- 
mung kónnte im Interesse der architektonischen Ent- 
der Facaden, namentlich der Einzelhüuser und 
s annehmbar begrüsst werden. 
der Strassenfacade 
wicklung 
| Villen, al: 
WETTBEWERBS-NACHRICHTEN. 
Ausgeschriebene Wettbewerbe. 
Wettbewerb für Entwürfe zu einem Quellentempel in. Giess- 
hübl Sauerbrunn. Von der Firma Heinrich Mattoni wird zur Erlan- 
gung von Entwürfen für den Bau eines Quellentempels (reichen 
Pavillons) in Giesshübl Sauerbrunn bei Karlsbad ein Wettbewerb 
ausgeschrieben. Der Einreichungstermin dieser mit einem Motto ver- 
sehenen, an die genannte Firma einzusendenden Pline endet mit 
30. April 1897. Für die drei besten Entwürfe werden folgende Preise 
bestimmt: I. Preis 1200 Kronen, IL Preis 600 Kronen, III. Preis 
400 Kronen, Ausserdem ist der Ankauf von nichtprämiirten Plänen 
um den Preis von 300 Kronen vorbehalten. Die prümiirten und 
eventuell angekauften Entwürfe, welche jedoch die Ausführung des 
Objectes nicht bedingen, gehen, in den unbeschrünkten Besitz der 
Firma über. Die Firma wählt zwei Fachmänner als Preisrichter und 
behält sich ebenfalls eine Stimme im Preisgerichte vor. Sofern nach 
dem Urtheil der Preisrichter ein erster Preis nicht zugesprochen 
werden kann, bleibt eine Vertheilung der im Uebrigen voll zur Aus- 
zahlung gelangenden Summe vorbehalten. Das Resultat der Prämi- 
‘rang wird vier Wochen naeh dem Einreichungstermine bekannt- 
gegeben. Das Bauprogramm, sowie die nôthigen Behelfe sind bei der 
Firma Heinrich Mattoni in Giesshübl Sauerbrunn zu beheben. Auf 
verspätet eingelangte oder dem Programme nicht entsprechende Pläne 
wird bei der Preisvertheilung keine Rücksicht genommen. 
Bau einer Irrenanstalt in Triest, Internationale Concurrenz zur 
Erlangung von Plänen und Kostenvoranschlägen für den Bau eines 
Irrenhauses in Triest. I. Preis 5000 fL, IL Preis 2500 fl. Ein- 
reichungstermin: 31, März 1897. Der Stadtmagistrat versendet auf 
Verlangen Bauprogramme. 
Canalisirungs- und Entwässerungsanlage für Pola. Concurs 
zur Erlangung von Projecten. Massstab 1:2500. I. Preis 2500 A, 
IL. Preis 1500 fl, III. Preis 1000 fl. Einreichungstermin: 15. April 1897. 
Zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau der Hannover- 
schen Bank am Georgsplatze zu Hannover ist ein öffentlicher Wett- 
bewerb unter Architekten‘ des Deutschen Reiches ausgeschrieben. 
Für die besten Arbeiten sind ausgesetzt: Ein Preis von 4000 Mark, 
zwei Preise von je 2000 Mark, ein Preis von 1000 Mark. Das Preis- 
richteramt besteht aus den Herren: Geheimer Commerzrath Gerkard 
L. Meyer zu Hannover, Geheimer Commerzrath: und  Generalconsul 
Caspar: daselbst, Commerzrath ZZze£e daselbst, Geheimer Baurath 
Schuster daselbst, Königlicher Baurath Schmieden zu Berlin, Konig- 
licher Baurath Üzger zu Hannover, Kóniglicher Hofrath Architekt 
Frühling daselbst. Die Entwürfe sind im Massstabe von 1:150 zu 
zeichnen und bis zum 4, Mai d. J. der Direction einzusenden, Das 
Ausschreiben nebst Bauprogramm und Anlagen ist gegen postfreie 
Einsendung von 3 Mark durch die Direction der Hannover'schen 
Bank zu beziehen. 
Bebauung eines Grundstückblockes auf dem Bahnhofplatze zu 
Altona a. d. E. Wettbewerb unter den deutschen Architekten behufs 
Erlangung von Plänen. I. Preis 3000 Mark, II. Preis 2000 Mark, 
HI. Preis 1000 Mark, Programm und Bedingungen gegen Einsendung 
von 2 Mark vom Magistrate, Einreichungstermin: 1. April 1897, 
12 Uhr Mittags. 
Bau eines neuen Rathhauses in Leipzig. Preisausschreibung 
unter den Architekten deutscher Reichsangehôrigkeit zur Erlangung 
von Entwürfen. I. Preis 12.000 Mark, II. Preis 8000 Mark, III. Preis 
5000 Mark, IV, Preis 3000 Mark, V. Preis 2000 Mark. Das Preis- 
gericht besteht aus dem Ober-Bürgermeister, dem Bürgermeister, dem 
ersten und zweiten Vorsteher der Stadtverordneten der Stadt Leipzig 
und Baurath Hofmann in Worms, Oberbaurath Professor Karl Schäfer 
  
Director 
Professor Gabriel 
in Karlsruhe, Baurath Schmieden in Berlin, Paul Schuster, 
der stüdtischen Gewerbeschule in Leipzig, Baurath 
Seid] und Professor Friedr, TAiersch im München, Gebeimer Baurath 
Professor Dr. Wale? in Dresden. Bedingungen, Bauprogramm und 
Lageplan D ir von dér Nuntiatur des Rathes der Stadt Leipzig gegen 
Einzahlung von 5 Mark zu beziehen. Einreichungstermin: 4. Mai 1897, 
Abends 6 Uhr. 
Zur Erlangung von Entwürfen für einen monumentalen Brunnen 
in Altona eröffnet der dortige Magistrat einen óffentlichen Wett- 
bewerb für deutsche Architekten und - Bildhauer mit Termin zum 
1. Mai 1897. Der Brunnen soll auf dem óffentlichen Platze zwischen 
Bahnhofsvorplatz und Marktstrasse aufgestellt werden. Ueber 
Preise von 1000, 600 und 400 Mark entscheidet ein Preisgericht, 
welchem als Fachleute die Herren Bildhauer Professor ZrZZ-Berlin, 
Professor Dr. Zichtwark-Hamburg und Architekt Pezzezsez-Altona an- 
gehóren. Unterlagen durch das Stadtbauamt. 
Zur Erlangung geeigneter Entwürfe für den Neubau einer 
Synagoge zu Chemnitz wird ein óffentlicher Wettbewerb unter den 
deutschen Architekten ausgeschrieben. Bedingungen nebst Baupro- 
gramm und Lageplan sind von dem Gemeindevorsteher der 
schen Gemeinde Max Bergmann, Friedrichsstrasse 17, 
beziehen. Für die besten Lösungen werden 2 Preise ausgesetzt in 
der Höhe von 2000 Mark und 1000 Mark. Die Entwürfe sind 
zum 15. Februar 1897, Abends 6 Uhr, an den genannten 
meindevorsteher portofrei einzusenden. Für den mit éinem Kosten- 
aufwande von insgesammt 130.000 Mark zu  bestreitenden Neu- 
bau ist ein Grundstück‘. an der Kassbergstrasse in Chemnitz 
gegeben. Das Bauwerk hat zu bestehen aus einer Vorsynagoge für 
40—50 Personen, einer Hauptsynagoge mit 450 Männersitzen und 
300 Fraueusitzen und aus den üblichen Nebenräumen. Die Ausfiih- 
rung ist in Ziegelfugenbau mit sparsamer Verwendung von Elbsand- 
stein gedacht, Ueber den Styl sind keine Angaben gemacht. Ver- 
langt werden ein Lageplan 1 : 500, Grundrisse und Schnitte 1 : 200, 
Ansichten 1: 400, ein Erläuterungsbericht und eine cubische Kosten- 
berechnung. Die Preise. kónnen auch in 
einer Anzahl von nicht mehr als 3 
führung ist freie Hand vorbehalten. 
Ein internationales Preisausschreiben um den 
Centralbahnhofes für Stockholm soll demnächst 
der schwedischen Staatsbahnen erlassen werden. 
12.000, 8000 und 4000 Kronen (13.500, 9000 und / 
nommen, 
Ein internationaler Wettbewerb für die Tribünenbauten an 
der Rennbahn der‘ Kaiserlichen Gesellschaft der Trabrennfreunde 
zu Moskau wird im Auftrage der genannten Gesellschaft von dem 
Moskauer Architektenvereine ausgeschrieben. Es handelt sich um ein 
im Sommer wie im Winter zu benutzendes, daher zur Hauptsache 
heizbar herzustellendes und in. massiver Ziegelconstruction zu errich- 
tendes Gebäude, welches 'Tribünenplátzé"^und mit denselben verbun- 
dene Sále für etwa 3000 Zuschauer, daneben 
Sälen und Zimmern für die Mitglieder der Gesellschaft und 
sonstigen Zubehör einer Rennbahn, einschliesslich 
Küchen- und Wirthschaftseinrichtungen enthalten Die 
Verfügung stehende Kostensumme, für deren Berechnung einige Ein- 
heitspreise (9:25 Rubel fiir 1 c/m*% in Ziegelbau, 625 Rubel für 1 cm* 
in Eisenconstruction) gegeben sind, soll in keinem Falle den Betrag 
von 330.000 Rubel überschreiten. Sollte derselbe sich als unzureichend 
erweisen, so kann eine entsprechende Einschrünkung der Zuschauer- 
arei 
israeliti- 
kostenfrei zu 
bis 
Ge- 
anderer Weise, jedoch in 
vertheilt werden. Ueber die Aus- 
Entwurf eines 
von der Direction 
Die Preise 
A500 Mark 
sind zu 
ange- 
aber eine: Reihe von 
allem 
der nóthigen 
soll. Zur 
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