Full text: Neubauten und Concurrenzen, IV. Band (1898)

  
  
   
IV. Jahrgang 
  
  
NEU! BAUT TEN U ND CONCU RRENZEN 
  
Tafel 23. 
Villa Sehuster in Mlilistatt. 
An einem der herrlichsten Punkte des Millstátter-Sees, inmitten 
eines grossen prachtvollen Gartens wurde die Villa Schuster erbaut; 
musste darauf Rücksicht genommen werden, dass die alte 
u. ZW. 
Landstrasse den grossen Besitz durch- 
Die Villa wurde so 
dass die Strasse über- 
schneidet. daher 
hoch 
wölbt werden konnte, 
gebaut, 
was bei dem 
ziemlich stark ansteigenden Terrain 
leicht zu ermöglichen war. 
Marmorne Stiegenanlagen ver- 
binden die tiefer gelegenen Quai- n= 
anlagen mit dem rückwärtigen Theil des 
G 
den grossen gewólbten Ráume wurden 
  
rtens. Die sich nach dem See ergeben- || 
rien ausgenützt, welche einen 
  
angenehmen kühlen Aufenthalt bieten. 
Die Villa besteht aus Souterrain, 
Stock Dach- 
geschoss und istim Style der deutschen 
  
Parterre, erstem und 
  
Renaissance mit Giebeln, Thurm und 
Erker reich ausgebildet. Vom hohen Aussichtsthurme hat man eine 
herrliche Aussicht auf das Gebirgspanorama. 
  
Architekt KARL HAYBACK in Wien. 
und Rauchzimmer, 
Im Parterre befindet sich der grosse Speisesaal mit Billard- 
nach dem See zu sind die grossen Loggien- 
     
Anlagen, rückwärts ein kleines Musikzimmer, sodann die Küchen- 
anlagen sammt Nebenriumen. Im 
En Vestibule befindet sich die Stiege, 
d rmm FE eine reich in Holz geschnitzte Treppe 
    
«| ; führt bis zum I. Stock empor. 
enel Gienotboten.. V 
LL = er | Eine zweite Dienerstiege ver- 
UT 19 t : = : 
Le ALLE Th mittelt die Passage vom Souterrain 
i: zum Dachgeschosse. 
Im ersten Stock sind ausschliess- 
lich Schlaf- und 
Herrschaft. 
Toiletteräume für die 
Im Dachgeschoss befinden sich 
Fremden- und Dienerschaftsräume. 
Im Souterrain die Waschküche, 
Eiskeller, etc. 
E Die Villa ist im Innern sehr reich 
mit allem erdenklichen Luxus ausge- 
Holz - und  Stuckplafonds, 
und Siulen, reiche Kathedral- 
stattet, 
Lambris, geschliffene Marmorstufen 
verglasung, Parquetten etc. Die Baukosten betrugen circa fl. 40.000. 
  
Tafel 24. 
Gesehàfts- und Wohnhaus in Wien, L, Salzgries 11—13. 
Architekt ARNOLI 
Dieses grosse Gescháfts- und Wohngebäude wurde in den 
Jahren 1896 und 1897 vom Eigenthümer Herrn Commerzialrath 
]. W. Meinl Niederlags-Gebáude errichtet. — Der am Salzgries 
in Wien, Ecke der Fischerstiege errichtete Neubau umfasst ein 
Areal von 1393:13m?, wovon auf das aus Souterrain, Parterre und 
5 Stockwerken bestehende Hauptgebäude 770:64m* entfallen, der 
verbleibende Rest von einem aus 
Souterrain, Parterre und 2 Galerien 
bestehenden, eine grosse Warenhalle 
bildenden Hofeinbau Anspruch ge- 
nommen ist. PARTERRE 
Mez- 
der 
Souterrain, Parterre und 
zanin des Hauptgebäudes, sowie 
lofeinbau sind Geschäfts- 
Stock ist ebenfalls 
gesammte 
localitäten, der 
für Niederlagszwecke mit besonderem 
Sti fgang vermiethet. 
  
In den folgenden 3 Stockwerken 
befinden sich je 2 grosse Wohnungen, 
Tag 
theils 
welche ihr eslicht theils von der 
Strasse, von dem über den 
Hofeinbauten erübrigenden 622:49 m? 
grossen Hofe empfangen. 
Lichthófe kommen im Haupt- 
gebäude überhaupt nicht vor. 
Das Hauptgebäude ist in sämmt 
lichen Etagen auf Traversen eingewölbt, die beiden Galerien in den 
Hofeinbauten, so wie die Galerien im Parterre des Hauptgebäudes 
sind aus Feuersicherheitsgründen, aus Monierplatten hergestellt. 
Simmtliche Geschiftslocale werden von einer im Keller be- 
findlichen Centralstelle 
die  Oberlichten, 
mit Niederdruck-Dampfheizung erwärmt, für 
durchgehends mit Siemens’schen 
Drahtglase 
) LOTZ in Wien. 
verglast, sind mit der Centralheizung correspondirende Schneeschmelz 
a 
| 
   
| 
| 
| 
| 
| 
  
Apparate angebracht. 
Jede der 6 Wo a in den Etagen besitzt einen besonderen 
6 m? grossen Klopfbalkon, je 2 gesonderte Closetanlagen, je 
Jadezimmer. 
Sámmtliche Mauern des ganzen Hauses wurden unterhalb des 
soweit nächst 
Strassenniveaus, und 
den Feuermauern auch ober Strassen- 
niveau Erdanschluss vorhanden, von 
der Innenseite mit Asphalt über- 
zogen,  desgleichen ist der Sou- 
terrainfussboden asphaltirt. 
Trotzdem die Putzarbeiten des 
Souterrains noch nicht gänzlich fertig 
Localitäten bereits 
gewesen, als die 
in Benützung wurden, 
hat die Wand-Asphaltirung in 
Weise 
bedeutende 
genommen 
über- 
raschendster ihren Zweck er- 
füllt 
terrain 
und das im Sou- 
untergebrachte Warenlager 
nicht den kleinsten Schaden erlitten. 
Aus Feuersicherheitsgründen sind 
sämmtliche grossen verticalstehenden 
Souterrain-Lichteinfallsfenster ganz aus 
Eisen hergestellt und laufen die Roll- 
balken der Parterre-Schaufenster derart 
auf, dass hierdurch eine Fortpflanzung eines etwaigen 
Souterrain zum Parterre ganz ausgeschlossen erscheint. 
Parterre 
auf dieselben 
Brandes vom 
Alle inneren Verbindungsstiegen zwischen Souterrain, 
und Mezzanin sind gleichfalls aus Eisen hergestellt. 
Das Gebäude wurde zu Anfang November 1897 in Benützung 
genommen. 
  
     
  
      
    
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.