IV. Jahrgang NEUBAUTEN UND CONCURRENZEN Heft 5
Tafel 34.
Entwurf für ein Einfamilienhaus in Zugló.
Architekt CORNEL CORODINI in Budapest
In der nahe bei Budapest liegenden Sommerfrische Zugló sollte ein
bequemes Heim für eine kleine Familie geschaffen werden.
Wie der Grundriss zeigt, gelangt man von der erhóhten Veranda durch
das Vorzimmer in den Salon, der mit dem Schlaf- und dieses wieder mit dem
Kinderzimmer verbunden ist. Letzteres hat auch einen Ausgang ins Vorzimmer,
von diesem ist ferner die von den Wohnräumen getrennte Küche direct zugänglich.
Bad, Garderobe, Speisekammer und Closet ‘sind vorhanden.
In derselben Etage befindet sich die, Küche und Zimmer umfassende Haus-
besorgerwohnung. Das Soüterrain enthält Waschküche, Roll- und Bügelkammer
und die Kellerräume.
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Tafel 35.
Gescháfts- und Wohnhaus in Budapest.
Architekt SIGMUND SZIKLAI-in Budapest,
Bei dem Bau, welcher sich Ecke der Rottenbiller- und Jozsika-
gasse befindet, lag die grôsste Schwierigkeit in der Ausnützung des
äusserst unregelmássigen Baugrundes, welche als vorzüglich gelungen
bezeichnet werden darf. Von dem 340:70 Quadratklafter umfassenden
Grunde sind 280 Quadratklafter verbaut. .
Der Aufbau der Facade wirkt sehr ansprechend. Die Baukosten
betrugen circa 160.000 Gulden.
Tafel 36.
Wohn- und Geseháftshaus in Raab.
Architekt K. MOCSÁNYI in Budapest.
Das Gebäude hefindet sich nicht, wie ein Druckfehler auf der Tafel angibt,
in Budapest, sondern in Raab.
Das Parterregeschoss ist im Lichten 5:30 Meter ho. nd gegen die Hof-
seite in 2 Etagen untergetheilt, die Magazine bilden. Waschkiiche und Rollkammer
befinden sich im Dachboden.
Bemerkenswerth ist, dass alle Decken aus den pat: itirten Weisz’schen
» Recontra«-Flachgewólbziegeln construirt sind, welche sehr geringes Gewicht
besitzen, ganz ohne Stich auf 2:00 Meter Spannweite gewölbt werden können
und dadurch grosse Ersparnis ermöglichen.
——MM M —Ó
Tafel 37, 38.
Neubau dreier braubereehtigter Häuser in Pilsen.
Architekt FRANT. KRÁSNY in Wien.
D Diese drei nebeneinander gelegenen Gebáude besitzen die | Die innere Einrichtung ist entsprechend der Facadendurch-
Eigenthümlichkeit der meisten brauberechtigten Häuser in Pilsen: | führung in modernstem Genre gehalten. Als interessant sei erwühnt,
Schmale .Gassenfront bei bedeutender Tiefe und grosse Unregel- | dass das an diese brauberechtigten Häuser im Jahre 1842 angelegte
mässigkeit des Baugrundes. | Actiencapital von 50 Gulden heute 430) Gulden jihrl. Zinsen bringt.
A re tte Sen
Tafel 39—40.
Zubau des Centralgebäudes an die kön. ung. Universität in Budapest.
Architekten BAUMGARTEN & HERCZEGH in Budapest,
Unsere beiden Tafeln zeigen den im Bau begriffenen neuen i Das Parterre enthält das Vestibiil, die Quistur,
Tract der Budapester Universitit, der die Repriisentations- und Haupt- Lehrsaal und die Portierloge
räume enthält und sich, gegen den Universitätsplatz zugekehrt, an | und Heizrätme. s
das schon bestehende Gebáude in der Serbengasse anschliesst. Im ersten Stock bef
Auf der andern Seite gliedert sich der Neubau an die Uni- entsprechende Aula, das Rectorat und
versitütskirche an; die wirksame Verbindung dieser zwei so ver- zweite Stock enthält 2 kleinere Lehrsäle; der dritte ebensoviel und
schiedenen‘ Bauwerke war eine ‘sehr schwierige Aufgabe, die durch ausserdem noch einen grossen Lehrsaal für 600 Hôrer.
Anordnung eines thurmartigen, im System der Kirchen-Architektur Das Gebäude ist mit Niederdruck-Dampfheizung versehen. Die
gehaltenen runden Anschlusses, eine besonders für die Perspective Facaden sind ganz in Stein durchgeführt. Die Gesammtkosten be-
äusserst glückliche Lösung gefunden hat, wie dis im nächsten Heft trugen fl, 400.000.
erscheinende perspectivische Ansicht zeigen wird. s
einen grossen
; das Souterrain die Dienerwohnungen
indet sich die, der Hóhe zweier Stockwerke
ein grosser Lehrsaal; der
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