VI. Jahrgang
ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE
Heft 11
Vom bayrischen Nationalmuseum in München,
Wettbewerb um ein Wohn-
und
Geschäftshaus in Wien, I. Wollzeile 28.
(Tafel 81.)
Architekt (C. M.) ALBERT H. PECHA in WIEN:
Durch die unsymmetrische Anordnung sehr schmaler Risalite
strebte der Verfasser eine bessere Ausnützung der Front in der
Wollzeile zu Ge-
schäftszwecken an.
Im Parterre und
Mezzanin sind je
2 Geschäftslocale
untergebracht, wel-
che jedoch durch
Abtheilung des
Raumes leicht ver-
mehrt werden
könnten. Das Sou-
terrain, im Ent-
wurf nur Magazins-
zwecken dienend,
könnte auch zu
Geschäfts-Localen
adaptirt werden.
Die übrigen Stock-
werke enthalten je
2 Wohnungen. Der Lift befindet sich im Stiegenhaus.
Ausstattung und Material ist wie beim Bürgerspitalsfondhaus
in der Kärntnerstrasse gedacht; Gesammtarea 43540 m®. Hof-
raum 50:40 m? (11:5 %/9), verbleibt also eine verbaute Fläche von
385 m?
Dieser Entwurf wurde von der Jury unter 30 eingelangten Ent-
würfen mit einem der drei gleichhohen Preise von je 500 Gulden
prämiirt und dem Verfasser die Ausführung des Baues übertragen.
Für den letzteren wurden seitens der Commune die Concurrenzpläne
unverändert beibehalten. Aenderungen im Detail der Grundrisse und
der Facaden wurden dem Belieben des Verfassers anheimgestellt.
Kaminaufsatz (Bronce) für Herrn Alfr. Ginzkey in Maffersdorf.
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Architekt Professor Gabriel von Seidl in München.
Interieurs aus dem Hötel „Erzherzog
Johann‘“ am Semmering.
(Tafel [87.)
Architekten k. k. Bauräthe FELLNER & HELMER in WIEN.
Am Fusse des Semmering erstand in den Jahren 1898—99
an Stelle des alten, berühmten Gasthofes »zum Erzherzog Johann«
nach denPlänen der
Bauräthe Fellner &
Helmer ein mit
allem Comfort der
Neuzeit ausgestat-
tetesumfangreiches
Hötel, dessen
Aussenarchitektur
an dieser Stelle
(Jahrg. V, Heft 7)
bereits ausführlich
dargestellt und be-
sprochen wurde.
Wir geben nun
einige der inter-
essantesten Innen-
Zi räume des Hötels
wieder, die, durch-
wegs im modernen
| Geschmack und elegant, aber ohne übertriebenen Luxus aus-
gestattet, in ihrer intimen Behaglichkeit vergessen lassen, dass
man sich nicht in seinem eigenen Heim, sondern im Hötel be-
findet, ein Umstand, der gewiss geeignet ist, den Genuss an ‘der
umgebenden herrlichen Natur ausserordentlich zu erhöhen.
Bildhauer Th. Charlemont in Wien.