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Restaurant in Hundekehle bei Berlin, (Tafel 91.)
Architekt
OTTO MICHAELSEN
in BERLIN.
Neubau des Restaurants
in Hundekehle bei Berlin.
(Tafel 91.)
An -Hand- der im Baugeschäft Th. Reimann jun., jetzt
Agathon. Reimann in Berlin gezeichneten Grundrisse und Con-
structionszeichnungen wurde dem Architekt O. Michaelsen in
Berlin die Zeichnung und Durchführung der Architektur zum
Neubau des Restaurants in Hundekehle übertragen.
Angeregt durch die malerische Umgebung des Bauplatzes,
der ringsum von Wald mit altem Baumbestand eingeschlossen
und mit der Rückfront nach einem
kleinen See gelegen ist, war nach
Ansicht des Architekten nur ein
Gebäude möglich,-das in. beschei-
denen alten Formen, an ein Wirts-
haus an der Waldstrasse in ver-
gangenen Jahrhunderten erinnert.
Auf diese Weise sollte das Gebäude
in den Rahmen des alten Waldes
eingepasst werden, um mit diesem
ein harmonisches Ganzes zu bilden.
Zur Erzielung einer male-
rischen Wirkung vermied der Ar-
chitekt absolute Stilreinheit, er
legte seiner Arbeit sogar die Idee
unter und auch die Unregelmässig-
keit des Grundrisses kam ihm hier-
bei. zu statten, dass zu verschie-
denen Stilepochen einzelne neue
Theile dem Gebäude angebaut
wurden.
Der Thurm, in dem sich das
Reservoir für die Wasserzuführung
befindet, ist nicht der Zeichnung
entsprechend ausgeführt, man hat
gegen den Willen des Architekten
die Thurmhaube vergrössert und
ihr eine plumpe Linie gegeben.
An Material an den Fronten
wurde für den Sockel Rüdersdorfer-
Kalkstein und für die Flächen Putz
verwendet. Der Putz bekam einen
in verschiedenen Farben wechseln-
den Anstrich, der dem Gebäude
auch in der Farbe den Eindruck
langen Bestandes sichert. Die ein-
zelnen Holztheile erhielten einen
graubraunen Farbenton. Die Back-
steinflächen sind aus rothen Ziegel-
steinen im Klosterformat. Das Dach
Unterstützt für die Durchführung der Architektur wurde
der Architekt durch den Besitzer des neüen Restaurants Herrn
Hoflieferant Hermann Otto.
Umbau eines „Laubenhauses‘“
in Neutitsehein.
| Architekt KARL JOH. BENIRSCHKE in WIEN.
(Tafel: 95.)
Die ehemals ganz schmucklose Ansicht dieses »Laubenhauses«
in Neutitschein sollte dem Wunsche des Bauherrn gemäss eine
der neuzeitlichen Bauweise und
den natürlichen örtlichen Verhält-
nissen entsprechende Ausschmü-
ckung erhalten... Erwünscht war,
da der Besitzer Gastwirt ist, eine
diesen. Gewerbestand kennzeich-
nende Durchbildung ‚des Hauses.
Der Sockel ist mit blaugrauem,
schlesischen ‚Granit. verkleidet.
Die : Quadertheilung. . erhielt
eine Verblendung von hartgebrann-
ten, glasierten T’honplatten von
5 em Stärke. Die einzelnen Thon-
platten wurden aufgeschraubt, so
zwar, dass die Schraubenköpfe,
welche vergoldet wurden, sichtbar
sind. Ueber den Laubenbögen zieht
sich ein frei aufgetragener Blätter-
fries um das Haus. Ein 1°30 m aus-
ladendes Holzgesims bildet den
schützenden Abschluss.
Die Ecke des Hauses wurde
durch einen Pylon gekennzeichnet.
Corpshaus der
„Isaria‘“ in München.
(Tafel 96.)
Architekt Hofbaurath E. DROLLINGER
in MÜNCHEN.
Das vornehme und mit be-
haglicher Eleganz ausgestattete
neue Heim der »Isaria« erhebt sich
an einem der schönsten Punkte
der Maximiliansanlagen. Nur durch
opferfreudiges Zusammenwirken
von »Activen« und »alten Herren «
konnte der langgehegte Wunsch
ist mit rothen Pfannen einge-
deckt.
Detail vom Hause der Yvette Guilbert,
nach einem würdigen, eigenen
Architekt X, Schöllkopf in Paris. Hause zur Thatsache werden.
SB