Aber die dar- |
auf von uns be- |
suchte alte Stadt |
Beauvais mit |
ihren grossen |
staatlichen Gobe-
linwebereien bot |
an alten Fach- |
werkbauten eine |
reiche Auswahl; |
so gibt uns unter |
anderen dieKopf- |
leiste Fig. 7 eine |
Reihe von orna-
mentalen Holz-
schnitzereien
a über dem Erd-
Dar geschoss eines
alten Hauses in
der Rue St. Lau-
rent: 25. Die
Verzierungen,
zumeist Flach-
ornamente, sind
eine
(11) Alte Häuser in der Rue de la manufacture in Beauvais.
einfach konturiert ausgeschnitzt, vielmehr ausgekerbt;
billige, dabei aber wirkungsvolle Behandlung, welche unter
Vermeidung allzugrosser Bewegung ruhige Flächen ergibt.
Die ältesten Holzhäuser in Beauvais stammen aus der.
Anfangszeit der Renaissance, weil diese Stadt im Jahre 1560
abbrannte und die gotischen Bauten fast gänzlich zerstörte.
Ein weiteres Holzhaus in der Rue St. Pantaleon 33 mit
Teilzeichnung der Hauseingangsthür bietet Fig. 8 u. 9; be-
merkenswert sind bei dieser Fassade die sehr abwechslungs-
reichen Muster der Fachwerkfächer.
Sodann gibt Fig. 10 zwei alte nebeneinander stehende
Holzhäuser aus der Rue de la manufacture nebst mehreren
Teilzeichnungen der Stockwerksauskragungen, der Gefache,
Fuss- und Firstpunkte des Daches.
Bei dem einen rechtsstehenden Hause sind Kacheleinlagen
in dem Fachwerkmuster des I. u. Il. Stockwerkes verwendet. Wie
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(14) Südportal der Kathedrale zu Beauvais,
ARCHITEKTONISCHE MONA ISHEFTE
\NCZMERE* BERNARD/SUES
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(5) Holzhäuser am Markt in Reims,
interessant diese beiden alten Bauten wirken, ist ersichtlich aus
der photographischen Aufnahme. . (Fig. 11.) Aus derselben
Stadt Beauvais stammt noch der in Fig. 12 skizzierte alte Fach-
werkbau in‘ der Rue St. Pantaleon . (folgt im nächsten Heft).
Anschliessend an diese Fachwerkbauten und: als: ver-
schwistert .mit denselben führe ich noch einige Holzschnitz-
arbeiten gleichfalls aus Beauvais hier an, wie das reiz- und
stilvolle kleine Portal (Fig. 13) an einem Nonnenkloster in der
Rue Philippe de Beaumanoir 8 mit‘ Teilzeichnung der Thür-
füllungen, der Verdachungskrabbe und des Thürklopfers; dann
das Südportal der grandiosen Kathedrale ebendaselbst (Fig. 14).
Das Mittelschiff des Baues war im Innern noch 2 .m. höher
als das Schiff des Kölner Domes, erreichte also die stattliche
Höhe von rund 46 m, wurde aber beim Einsturz des auf der
Vierung sitzenden Dachreiters zerstört.
Augenblicklich steht von der stolzen Kathedrale nur noch
das Querschiff und der Chor, welche jedoch allein schon
die Gewaltigkeit der ganzen Anlage kundgeben und den kühnen
himmelanstrebenden Geist ihres Erbauers, (Vgl. auch Fig. 15.)
Auch das Nordportal am Kreuzschiff dieses Baues ist sehr reich
ausgestattet. Die holzgeschnitzten Thüren desselben sind im
. Gegensatz zum Südportal (Frührenaissance) mehr in gotischen
Förmen gehalten, wie Fig. 16 zeigt, obwohl einzelne Spuren von
Renaissance auch an diesen schon erkennbar sind. Die Zeichnung
der Rückseite und einzelne
Profildetails, sowie deren
Masse geben eine genauere
Darstellung der immensen
Grössenverhältnisse.
Unsere Reise führte
uns dann nach Amiens, in
dem wir an Fachwerkbau-
ten nur wenig Bemerkens-
wertes sahen; nur einige
prächtig komponierte und
gearbeitete Holzschnitze-
reien erregten hier unsere
Aufmerksamkeit; unter an-
deren (Fig. 17) eine Orgel-
emporenbrüstung in der
Kirche St. Leu, von der
Fig. 18: noch: die. Unter-
ansicht der Decke zeigt.
(Schluss folgt.)
(15) Querschiff der Kathedrale zu Beauvais,.