Full text: Einladungs-Schrift der K. Polytechnischen Schule in Stuttgart zu der Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs Wilhelm von Württemberg auf den 27. September 1854 (1854)

  
  
  
Gang der 
Unter- 
suchung. 
Der 
Maasstab. 
Das 
Versuchs- 
modell. 
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$. 1. Beschreibung der Versuche. 
Alle Versuche würden bis zum Bruche fortgesezt und mit einem und demselben Modelle angestellt. 
Nach jedem einzelnen Versuche wurde dieses reparirt und die Bruchstelle dergestalt verstürkt, dass 
dieselbe Stelle nicht zum zweiten Male brechen konnte. Auf diese Weise war es müglich, nach und 
nach von allen' wesentlichen Constructionstheilen die Tragfühigkeit zu ermitteln. 
Das Modell war nicht eine ganze Brücke, sondern, um die Aufgabe durch Vereinfachung zu er- 
leichtern, ein einzelner Gitterbalken, ein Hauptträger der damals projectirten Untertürkheimer Brücke im 
zwanzigfach verjüngten Maasstabe. Dieser kleine Maasstab ist allerdings ein Uebelstand. Ursprünglich 
sollte ein viermal grósseres Modell ausgeführt und jenes kleinere nur dazu benutzt werden, das beste 
Verfahren bei den Versuchen festzustellen. Dasselbe Modell entsprach indessen auch dem Hauptzwecke über 
Erwarten gut; und vergleichende Zerreissversuche mit Nieten verschiedener Dimensionen ergaben, dass 
die kleinen, aus Drahtstiften bestehenden Nieten des Modells, hinsichtlich ihrer Festigkeit nicht nur unter 
sich, sondern auch, nach Verhiltniss der Querschnitte, mit den grossen in überraschender Weise über- 
einstimmten. Unter diesen Umständen, und mit Rücksicht auf die beschränkten Geldmittel und Lokalitäten, 
schien es zweckmässiger, auf den grösseren Maasstab, so wünschenswerth er auch gewesen wäre, zu 
verzichten, und statt dessen, die Ánzahl der Versuche zu vermehren. 
“ Das Modell ist auf Tafel L, Fig. 1—6, dargestellt, und zwar in seinem urspringlichen unverletzten 
Zustande ; Fig. 1 zeigt die allgemeine Anordnung, die Figuren 2—6 geben die Details in wahrer Grösse. 
Die eingeschriebenen Maasse sind württembergisch (1 Fuss — 10 Zoll — 100 Linien — 0,2865 Meter). 
In Betreff der Construction des Modells ist Folgendes zu erwiihnen. Die Flantschen®) waren ohne Stoss- 
fugen construirt: ihre einzelnen Theile gingen also der Länge nach im Ganzen hindurch. Die obere 
Flantsche bestand nicht, wie im Grossen, theilweise aus Gusseisen, sondern ganz aus Schmiedeisen. Das 
Xitter war an den Enden dadurch verstärkt, dass daselbst die Stäbe theilweise enger gelegt und in den 
Ecken die massiven Platten cc, Fig. 2, angebracht waren. Die in Fig. 7 angedeuteten Querverbindungen 
der Brücke, welche sowohl die Fahrbahn tragen, als auch dazu dienen, das Umkippen und seitliche 
*) ,Flantschen“ werden hier die beiden Verstärkungen genannt, welche oben und unten das Gitter der 
Lünge nach einfassen; sie sind die wesentlichsten "Theile des Ganzen und bestehen, wie gewöhnlich, so auch im 
vorliegenden Falle, aus horizontalen Platten oder Schienen, welche durch Winkeleisen an das Gitter befestigt sind. 
  
 
	        
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