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Ausbiegen der Träger zu verhindern, mussten natürlich hier, wo es sich um einen einzelnen Balken
handelte, wegbleiben. Statt ihrer waren die in den Figuren mit rômischen Ziffern und mit a bezeichneten
verticalen Ständer oder Pfosten angebracht, welche, jenen Querverbindungen ganz analog, an den
Flantschen mittelst starken Bolzen (Nieten), am Gitter mittelst der in einzelne Maschen eingreifenden
Platten b b befestigt waren. Die Nieten bestanden, wie erwähnt, aus Drathstiften; fast alle waren gleich
stark, mit 0,3^^ Durehmesser; nur diejenigen, welche zur Befestigung der Platten b an den Ständern und
dieser an den Flantschen dienten, waren etwas stärker. #)
Es kam nun darauf an, den einzelnen Balken in áhnlicher Weise zu belasten, wie die in Fig. 7
angedeutete paarweise Verbindung zweier Balken durch das Gewicht der Brückenbahn in Anspruch
genommen ist. Namentlich musste: 1) die Belastung an denjenigen Punkten des Modelles angebracht werden,
wo sich die Pfosten a, Fig. 1 und 2, befinden; und 2) musste das Modell an eben diesen Punkten dergestalt
geführt werden, dass es, ohne in seiner verticalen Durchbiegung gehindert zu seyn, weder umkippen,
noch sich seitlich ausbiegen konnte. Hierzu diente der auf Taf. I. Fig. 8— 11 dargestellte Apparat; ***)
seine Construction ist folgende:
Auf den Unterlagen aa stehen, einander parallel, zwei hólzerne Bócke b b. Zwischen den Verticalpfosten
dieser Bócke befinden sich die beiden eichenen Rahmen ce, welche, indem sie jene Pfosten zangenartig
umfassen, zugleich die gegenseitige und verticale Lage der Bócke sichern. Jeder solche Rahmen besteht
aus zwei starken eichenen Bohlen und drei Verticalsprossen, von denen zwei an. den Enden, eine nahe
der Mitte angebracht ist. Die Endsprossen haben, in den einander zugekehrten Seitenflüchen beider
tahmen, verticale Nuthen. In den. untern. Theil derselben greifen die rothbuchenen Klötze dd ein,
welche die Rahmen mit den Bücken fest verspannen und zugleich die Auflager bilden für das Versuchs-
modell. Sie stehen auf den Schwellen der Bücke und sind an der Oberflüche mit je einer vertieften
Rinne versehen, in welche das Modell der Linge nach hineinpasst. In den oberen Theil jener Nuthen
passen die gabelfórmig geschlitzten Bretter e e, welche, nachdem das Modell in die gehörige Lage gebracht
war, von oben her eingeschoben wurden, um jenes an der Stelle der #Hussersten Pfosten (VII und
VII’, Fig. 1 und 2) zu umfassen und vertical zu erhalten. Den übrigen Pfosten des Modells ent-
sprechend, sind in den Bohlen der Rahmen cc weitere Nuthen angebracht, in denen die Bretter ff,
von besonders hartem Holze, vertical auf- und abgleiten. Jedes solche Brett (in Fig. 12 ist eines
besonders dargestellt) enthält einen verticalen Schlitz, welchen das Modell an der betreffenden Stelle
der Breite nach genau ausfüllt. Denkt man nun dieses Modell durch alle Schlitze hindurchgeschoben,
und an den Enden in der beschriebenen Weise aufliegend und gefasst, so ist offenbar die obige Bedingung,
nach welcher es sich nur in verticaler Richtung soll bewegen können, erfüllt. Indem aber die
”) Ausgeführt wurde dieses Modell in der mechanischen Werkstätte der polytechnischen Schule.
) Dieser Apparat wurde ausgeführt durch den Modellschreiner Halmhuber an der polytechnischen Schule,
welcher auch die Reparaturen des Modells besorgte, und überhaupt bei der ganzen Untersuchung vortreffliche
Dienste leistete,
Der
Belastungs-
Apparat.