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kanals ist bei der Annahme, dass die Geschwindigkeit des Wassers 0,5 Meter betrügt, als gegeben zu be-
trachten. Die ganze Kraft fliesst in die aufrecht stehende . Welle.
Die Bedingung ist nun, ein solches Turbinensystem zu wühlen, dass Wasserquantitäten von 1.0 des
zum vollen Betriebe der Anlage nöthigen Wassers noch mit nahezu demselben Nutzeffektsverhältniss ver-
wendet werden können, wie diess beim vollen Wasserzuflusse stattfindet. Hiebei ist aber Rücksicht zu
nehmen, dass die Anwendung complizirterer Konstruktionen so viel wie möglich vermieden werden, oder
deren Ausdehnung beschränkt bleibe.
An Zeichnungen wird verlangt:
a) in %, der natürlichen Grösse: die Construktion der Turbinen nebst den nöthigen Regulir- und Schützen-
aufzugsmechanismen, sowie der im Wasserhause belegenen Lagerstühle der Wransmission in den ver-
schiedenen Ansichten und Durchschnitten ;
b) in cirea f/,, der natürlichen Grüsse: die Construction des Wasserbaues und Wasserhauses in Grund-
rissen, Querschnitten und Längenschnitten, wobei die Grundrisse und Lüngenschnitte auch fragmen-
tarisch behandelt werden dürfen. Ebenso, wird die Zeichnung der Fundation der Zwischentransmission
und dés aufrechten Getriebes verlangt.
e) in circa '/,, der natürlichen Grüsse: die Grund- und Aufrisse, Lüngen- und Querschnitte, Front-
und Giebelansichten des Wasserbaues und Turbinenhauses nebst dem Verbindungstriebwerk zum Ge-
werbsgebäude.
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Bei allen Plänen ist auf eine bestmöglichst symmetrische Anordnung der Figuren Bedacht zu nehmen.
. Den Zeichnungen ist eine motivirte Begleitschrift beizufügen.
Es kamen zwei Bearbeitungen dieser Aufgabe ein, welche in nachstehender Weise gewürdigt wurden:
Die erste Arbeit mit dem Motto: , Fleiss und Beharrlichkeit führt zur Vollkommenheit* hat in neun
Blüttern und einer schriftlichen Motivirung den Bedingungen des Programms in Betreff der Verwendung
verschiedener Wassermengen Genüge geleistet. Die Anordnung des Wasserbaus, die Aufstellung der Tur-
binen, das Verbindungstriebwerk derselben unter sich sowie das zum Gewerbegebáude laufende sind zweck-
müssig und richtig gewáhlt und angeordnet. "Wenn auch Einzelnes tadelnswerth ist, wenn namentlich mehr
eine Bewegung auf selbststándigem Boden und wohl auch weniger Mángel im architektonischen Theil der
Aufgabe zu wünschen wären, so ist doch anzuerkennen, dass die Bearbeitung vollständig und fleissig durch-
geführt ist und entschiedene construktive Begabung beurkundet.
Die zweite Arbeit mit dem Motto: ,So lasst uns jetzt mit Fleiss betrachten, was durch die schwache
Kraft entspringt“ “hat in vier Blättern und einer schriftlichen Motivirung zwar auch den Bedingungen in
Betreff der günstigsten. Ausnützung der Wasserkraft: Genüge geleistet. Aber durch Aufstellung von vier
Turbinen wird die ganze Anlage zu complicirt und zu kostspielig. Die Dispositionszeichnungen sind sehr
mangelhaft, eine klare Auffassung und zweckmüssige Durchführung der Aufgabe in wissenschaftlicher und
construetiver Beziehung wird vermisst. Dagegen zeigt die Arbeit anerkennenswerthen Fleiss und deutlich
zu erkennendes Bestreben, ‚selbstständig‘ zu ‚schaffen.
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Der ausgesetzte Preis wurde der ersteren Bearbeitung ertheilt. Verfasser derselben war
Georg Schultz von Skt. Petersburg, Studirender, der Maschinenbaufachschule,
Die zweite Arbeit wurde einer óffentlichen Belobung für würdig erkannt, der Verfasser derselben wünschte
iedoch die Nennung seines Namens nicht.
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