Full text: Jahres-Bericht der Königl. Polytechnischen Schule zu Stuttgart für das Studienjahr 1875-1876 (1875)

  
  
  
  
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und wurde für den Unterricht der Ingenieure ein eigener Hilfslehrer berufen: im Etat pro 
1876/77 wurde für diesen eine neue Professur verabschiedet. 
Ausserdem ist der Lehrplan der Schule erweitert worden durch Ertheilung öffentlicher 
Lehraufträge für hôhere Algebra, für neuere aualytische Geometrie, für mechanische 
Wärmetheorie, für Aërostatik und Aërodynamik, endlich für spezielle Kapitel aus der 
Ingenieurmechanik. 
Die mathematischen Fächer der seitherigen zweiten mathematischen Klasse werden nach 
Abtrennung der letzteren von der polytechnischen Schule an der Fachschule für Mathematik 
und Naturwissenschaften vorgetragen. 
Die etatsmässige Stelle eines Repetenten für analytische und descriptive Geometrie 
wird in Folge der Abtrennung der mathematischen Abtheilung mit dem Schlusse des Schuljahrs 
1875/76 eingehen und aus dem gleichen Grunde die Verwendung eines zweiten Assistenten 
beim Planzeichnen aufhóren. 
Was die bauliche Erweiterung des Polytechnikums betrifft, so ist die Versetzung 
des Laboratoriumsgebüudes an die Keplerstrasse vollendet und der Unterricht im neuen Labo- 
ratorium an Ostern 1876 wieder aufgenommen worden. Für den Flügelanbau an das Haupt- 
gebüude sind die Detailplane festgestellt und die Ausführungsarbeiten in Angriff genommen. 
Die Polytechniker-Krankenkasse hat im Schuljahr 1875/76 1848 .A Beitrüge ein- 
genommen, 17 Polytechniker durch zusammen 368 Tage im Katharinenhospital verpflegen lassen 
und dafür 1472 Æ Verpflegungskosten an die Spitalverwaltung bezahlt, ferner für an ambu- 
latorisch behandelte Polytechniker abgegebene Medikamente 101 ./£ ausgegeben. Der Reserve- 
fond der Krankenkasse hat sich von 1791 Æ 3 À am 1. Juli 1875 auf 2023 Æ 9 am 1. Juli 
1876 vermehrt, wovon 2012 .4 62 À bei der Kgl. Hofbank verzinslich angelegt sind. 
Lehrmittel. 
An bedeutenderen Anschaffungen für die Lehrmittelsammlungen sind zu erwähnen: 
1) für die Bibliothek: die 2. und 3. Abtheilung der von Architekt Beisbarth sen. 
aufgenommenen Zeichnungen des früheren Lusthauses in Stuttgart und die vollständige 
Sammlung der Werke von Piranesi in 23 Bänden; 
2) für den geodütischen Apparat: ein. Demonstrations- Theodolit von Gebrüder 
Zimmer in Stuttgart; 
3) für das physikalische Kabinet: eine Projektionslampe mit Drummond'schem 
Kalklicht; eine Luftpumpe von Carré in Paris; ein comparateur optique, ein Apparat 
zur graphischen Zusammensetzung von Schwingungen und ein Apparat zur Zerlegung 
von Tónen mit Resonatoren und manometrischen Flammen von Kónig in Paris; 
 
	        

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