Öffentliche Handlungen.
Aus Anlass des 90. Geburtstags des Generalfeldmarschalls Grafen von Moltke fand
am 25. Oktober 1890 ein öffentlicher Festakt in der Aula statt; nach einleitendem Gesange des
Akademischen Liederkranzes hielt Professor Dr. Klaiber die Festrede.
Die Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs wurde am 6. März 1891 in
Gegenwart Seiner Excellenz des Herrn Staatsministers des Kirchen- und Schulwesens, Dr. von Sarwey,
durch Veröffentlichung des Ergebnisses der Preisbewerbung vom Jahre 1890, durch Verteilung der
Preise und eine Rede von Professor Dr. Dietrich über „Die elektrische Arbeitsübertragung von
Lauffen a/N. nach Frankfurt a/M.“ begangen. An dieser Feier nahmen auch die Angehörigen der
Königlichen Kunstschule und der. Kunstsammlungen teil.
Allgemeine Verhältnisse der Anstalt. Organisations- und
Unterrichtsfragen.
Die mit Wirkung vom 1. Oktober 1890 in Kraft getretene Unfallversicherung von
Studierenden bleibt unter der im letzten Bericht angegebenen Beschränkung mit der Massgabe
bestehen, dass die Kosten vorerst aus Mitteln der Hochschule bestritten werden.
Die Frage der Errichtung eines Neubaues für das elektrotechnische Institut und
ein zweites chemisches Laboratorium hat Dank der Fürsorge der K. Staatsregierung mit Zu-
stimmung der Stände eine vollkommen befriedigende Lösung gefunden: durch das Finanzgesetz
pro 1891/93 vom 7. Juni 1891 wurde die Summe von 250 000 #4 als erste Rate fiir diesen Neubau
bestimmt. Nach dem der Exigenz zu Grunde gelegten Plan sollen beide Institute auf dem in
nächster Nähe der Hochschule gelegenen, im Eigentum der Staatsfinanzverwaltung befindlichen freien
Platze bei der Baugewerkeschule, Ecke der Schelling- und Lindenstrasse, unter einem Dach vereinigt,
aber mit getrennten Eingängen versehen und auch im übrigen von einander abgesondert errichtet
werden,
Durch den Etat pro 1891/93 sind die Mittel zur Anstellung eines Assistenten für Elek-
trotechnik und eines Assistenten der Materialprüfungsanstalt bewilligt worden, während diese
Stellen bisher nur provisorische waren.