Die Räume dieses Stockwerks gehen durch die durch das Untergeschoss bedingte Weitläufigkeit verloren. Unver-
ständlich ist die Anordnung der Wand, welche dem Saal in der Längenrichtung eingebaut ist, wenn, wie hier nicht
der Fall, damit nicht eine Anordnung von Galerien verbunden ist. Um so gelungener aber ist die architektonische
Ausgestaltung, namentlich die des Äusseren, und als geradezu mustergiltig muss die Darstellung bezeichnet werden.
Mit gleich sicherer Hand wie die Architektur ist auch der figürliche Teil und die landschaftliche Um-
gebung gezeichnet und dargestellt, und verdient diese seltene künstlerische Handfertigkeit die grösste Anerkemmung.
3. Entwurf mit dem Kennwort: Erster Versuch.
Der Grundriss des Erdgeschosses hat den Fehler, dass die Haupträume, der Festsaal und die anstossenden
Salons, durch den dem Festsaal in der Axe vorgelegten Anrichtraum nicht offen genug mit dem Hauptvestibül in
Verbindung gebracht sind; es entstehen dadurch zwischen Vestibül und den Haupträumen dunkle, beengende Vorräume.
Die Einteilung des Obergeschosses ist etwas erzwungen, das Untergeschoss ist nur durch eine Skizze in der Be-
schreibung gegeben.
Der Schnitt zeigt eine gute aber etwas trockene Ausbildung der Innenräume. Um so anmutiger ist aber
die Gestaltung der äusseren Erscheinung. Hier ist der richtige Charakter zum Ausdruck gebracht und durch ver-
ständige, geübte Hand dargestellt. Ganz vortrefflich ist auch das Detailblatt in architektonischer und zeichnerischer
Beziehung.
4. Entwurf mit dem Kennwort: Die gute alte Zeit!
Der Verfasser hat die bauliche Anlage auf ebenem Terrain angeordnet in einfacher aber nüchterner
Disposition der Räume nach einer Längenaxe. Durch die Anordnung von Wandelgängen senkrecht zur Längenaxe
ist nach dem See zu ein zu geschlossener liofartiger Abschluss entstanden, der im Verein mit der schweren Architektur
der Wandelhallen und deren Verglasung dem Ganzen mehr den Charakter eines permanenten Wohnsitzes auf be-
schrinktem Raum aufdrückt.
Die von dem Verfasser gewühlten Architekturformen sind zum Teil sehr unverstàndlich, was in der hässlichen
Detailzeichnung am deutlichsten zum Ausdruck gelangt.
5b. Entwurf mit dem Kennwort: Renaissance.
Die Gesamtanordnung hat den Hauptfehler, dass das Obergeschoss, entgegen dem Programm, in der
áusseren Erscheinung wenigstens als Hauptgeschoss erscheint. In der Plandisposition ist vor allem die Anordnung des
Eingangs unter dem Treppenlauf als unglücklich zu bezeichnen, während die architektonische Ausgestaltung im
allgemeinen ebenso Anerkennung verdient, als die fleissige Durcharbeitung der ganzen Aufgabe.
6. Entwurf mit dem Kennwort: Attempto!
Auch diese Arbeit krankt an dem Hauptfehler der vorgenannten Lósung, so dass z. B. der grosse Festsaal
im Áussern gar nicht als solcher zu erkennen ist; sie macht den Eindruck eines zweigeschossigen Bauwerks mit
kleineren getrennten Innenräumen. Wohl sind einzelne hübsche Dispositionen, gut komponierte Architekturteile
zu konstatieren; es fehlt aber bei allem Fleiss, welchen der Verfasser aufgewendet, die richtige Auffassung und die
einheitliche Ausgestaltung der gegebenen Aufgabe.
7. Entwurf mit dem Kennwort: Auf 3 X 33 Stufen.
Der eigentliche Bau zeigt eine programmgemässe und zweckentsprechende Grundrissanordnung in breiter
Auffassung ohne überschwänglich zu werden, eine schöne künstlerische Ausgestaltung der Innenräume und eine ent-
sprechende architektonische Ausbildung der Fassade. Das grösste Lob aber verdient diese Lösung durch die glückliche
und grossartige Art und Weise, mit welcher der Verfasser sein Bauwerk mit der Umgebung in Verbindung gebracht
hat. Er hat mit vollen Händen, mit reicher Phantasie sein Werk ausgestaltet, um dem Ganzen ein ebenso fest-
liches als vornehmes Gepräge zu verleihen. Auf gleicher Höhe mit der schöpferischen Kraft des Verfassers steht
auch die künstlerische Handfertigkeit desselben.
Die einzelnen Blätter, vor allem das grosse Detailblatt sind musterhaft ausgeführt, nur der Vordergrund
der perspektivischen Ansicht ist zu hart und derb,