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ist nicht zweifelhaft, dass diese Ablesungen nicht geniigend scharf besorgt und reduziert worden sind, wodurch Un-
genauigkeiten in die Höhenbestimmungen hineingetragen wurden, an denen der Verfasser nicht die Schuld trägt,
Bei der Berechnung der Messungen benützt der Verfasser Rechnungshöhen und setzt für die Vormittags-
messungen drei Punkte in den N.N.-Höhen 254,4 (Standbarometer), 320,0 und 316,0, bei den Nachmittagsmessungen
ebenso drei Punkte in den Höhen 254,4, 395,9 (Feuerbacher Heide IT) und 409,6 (Feuerbacher Heide I) als gegebene
Anschlusspunkte voraus. Bei der Rechnung werden aber dann die Hôhenunterschiede nicht auf diese Punkte bezogen,
sondern sämtlich auf die Hôhe des Standbarometers, wie denn überhaupt bei der Ausführung und der Berechnuug
dieser Versuchsmessungen mancherlei nicht ganz richtig angeordnet, ungenau und selbst irrtümlich ist (z. B. mehr-
fach Zusammenfassung doppelt abgelesener Punkte; Standkorrektionen der Aneroide können bei wirklichen Messungen
nicht so oft bestimmt werden, etc.).
Die Vergleichung der barometrisch gemessenen mit den nivellierten Höhen gibt nach diesen Versuchen für
die vier verwendeten Aneroide als mittlern Fehler eines der Hóhenpunkte :
(4) Goldsehmid + 2,08 m, Naudet -- 1,84 m, Reitz-Deutschbein Stuttgart + 1,55 m, R.-D. Bonn + 1,90 m,
also Zahlen, die, Naudet — 1 gesetzt, folgendes Verhültnis geben:
(5) G:N:St:B = 1,13:1:094-1,03.
Die vorkommenden Maximalfehler sind in derselben Reihenfolge der Instrumente 5,5; 4,9; 3,8 und 4,7 m, nach ihnen ist
(6).;G: N: S5: B = 1,12:1:0,78:0,96,
wenig abweichend von (5). Die mittlern Fehler nach (4) sind für G und N hoch, bei G. ohne Zweifel mit veranlasst
durch nicht ganz richtigen Vorgang bei der Einstellung zur Ablesung. Dass nicht genügend genaue Standbarometer-
ablesungen auch mit die Schuld an den grossen mittlern Fehlern tragen, ist bereits erwühnt.
Einen Teil der Messungen mit den zwei Instrumenten St und B hat der Verfasser zweckn üssigerweise auch
noch als Einschaltungsmessungen zwischen gegebene Endhóhenpunkte berechnet; die Länge der Strecken geht dabei
von 400 bis 1400 m, die Zeiten betragen 1/3 bis 8/, Stunden. Mehrfach sind Strecken mit zu geringen Höhenunter-
schieden der Endpunkte gewählt. Für diese eingeschalteten Punkte findet der Verfasser
(7) fir St +0,9m, fir B F 1.2m,
also Zahlen, die, obgleich an sich ebenfalls ziemlich hoch, doch übereinstimmend nur 3/; der nach (4) berechneten betragen.
Bei beiden Rechnungsweisen hátten mehrfach in den Fehlerreihen auftretende Vorzeichenfolgen den Verfasser
zur Untersuchung der allenfalls anzunehmenden Gründe veranlassen sollen, wie überhaupt eine gründlichere Fehler-
diskussion zu wünschen wäre.
Wenn man sich auch bei Aneroiden sehr davor zu hüten hat, die Eigenschaften des einzelnen Exemplars der
Gattung beilegen zu wollen, so ist doch das Ergebnis des Verfassers anzuerkennen, dass nach den vorliegenden Unter-
suchungen und Messungen die Reitz-Deutschbeinschen Instrumente den andern Konstruktionen mindestens ebenbürtig
sind. Für den Fall kurzer Einschaltungsmessungen auf guten Wegen, wo das Instrument vor stärkeren Erschütte-
rungen geschützt werden kann, und bei gleichsinnigem Gefäll des ganzen Weges leistet das Reitz-Deutschbeinsche
Aneroid erheblich mehr als die andern.
Trotz mancher Mängel, von denen im vorstehenden einige genannt sind, darf die Arbeit als tüchtige Lösung
der Aufgabe bezeichnet werden, so dass ich keinen Anstand nehme, den Antrag auf Zuerkennung eines Preises zu stellen.
Diesem Antrag entsprechend wurde der Arbeit der Preis zuerkannt. Verfasser derselben ist:
Otto Rappold von Stuttgart, seit Herbst 1899 ordentlicher Studierender des Bauingenieurwesens.
IIl. Abteilung für Maschineningenieurwesen einschl. Elektrotechnik.
Die Aufgabe lautete:
An Hand der in der Literatur vorhandenen Unterlagen soll die Wirkungsweise und Berechnung der rotieren-
den Umformer mit gemeinschaftlicher Ankerwicklung zur Umformung von Mehrphasenstrom in Gleichstrom erórtert
werden,
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