Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894, Bd. 3, H. 25/36)

  
  
   
    
   
       
    
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
      
       
  
    
    
   
   
       
  
    
   
   
   
   
    
   
  
dass der Entwurf Nr. 41 „Zogzsch‘‘ in der Grundrissdisposition in auffallender 
Weise vollständig mit Nr. 39 „Auch‘‘ übereinstimmt, und dass er lediglich seiner 
etwas schwächeren Fassade wegen gegen letzteren zurücktreten musste. 
Unter den 74 eingelaufenen Projekten waren 28, welche die Richtung der 
Danneckerstrasse unbeachtet liessen und das Gebäude nur der Hohenheimerstrasse 
anpassten, 46 passten es dagegen den Fluchten beider Strassen an. Unter den 
erstgenannten 28 waren sodann 4 Entwürfe, die sich von allen 70 weiteren scharf 
unterschieden insofern, als bei ihnen der Gedanke als der leitende sich erweist, 
der an der Hohenheimerstrasse kostspielig sich gestaltenden Fundation auszu- 
weichen. Sie tragen folgende Kennworte: Nr. 3. „Aula.“ Nr. 18. „Klar und 
Hell“ Nr. 36. „Auf gutem Grund,“ Nr. 67. % — Bei den 3 erstgenannten 
Entwürfen ist das Haus um etwa 11—16 m zurückgesetzt; das vierte zeigt sodann 
wieder eine eigenartige Anlage: das Schulhaus besteht aus zwei, in einem rechten 
Winkel zusammenstossenden Flügeln und schliesst mit der Turnhalle den Hof ein, 
letztere die dritte Seite des Hofes begrenzend; die vierte Seite ist nach der 
Hohenheimerstrasse offen, Bei allen übrigen Entwürfen ist die Rücksicht auf Er- 
mäfsigung der Fundationskosten nicht in erste Linie gestellt. — In 10 Entwürfen 
ist die Baulinie beibehalten, in 46 Entwürfen ist nur um ca. 3 m zurückgefahren, 
um den Abstand des Schulhauses von gegenüberliegenden Häusern, wie im Pro- 
gramm vorgeschrieben, auf 20 m zu vergrössern; bei 14 Entwürfen beträgt die 
Tiefe des Gebäudevorplatzes zwischen 4 m und 7 m, ist also um ein geringes 
Mafs vergrössert, in der Absicht, die Fundation etwas günstiger zu gestalten. 
Von den 11, in die engere Wahl gekommenen Entwürfen gehören 2 der erstge- 
nannten Gattung an, 9 der zweiten; von den 4 Entwürfen der dritten Kategorie 
konnte — obwohl sie fast durchweg als anerkennenswerte Leistungen zu bezeich- 
nen sind — keiner in die engere Wahl einbezogen werden, weil die Ersparnis an 
Fundationskosten, die dabei erreicht ist, Vorzüge anderer Entwürfe gegenüber- 
stehen, die diesen Gewinn überwiegen. 
Nr. 9. „Schaffen und Streben.“ Der Entwurf zeigt einen 4 — 5stockigen 
Bau, der an die beiden Strassen angepasst ist. Durch eine ganz bedeutende, 
22 m lange Abschrägung der Ecke wird eine imposante Frontlänge für die An- 
sicht nach der unteren Hohenheimerstrasse erzielt. Die Eingänge liegen zweck- 
mäfsig: der Haupteingang in der Mitte der eben erwähnten Front mit grosser, 
im Licht 4.76 m hoher Vorhalle bezw. Wandelhalle, zwei weitere Eingänge an 
der südlichen und der westlichen Nebenseite. Die Zeichensäle liegen gegen 
Nordosten, von den Schulsälen liegen 6 gegen Westen. — An den Ecksälen 
wären die südlichen Fenster, weil zwecklos, besser fortzulassen. Der Ausgleich 
der Niveauverhältnisse in dem dreieckigen Vorplatz, der ein zu starkes Quer- 
gefälle erhielte, müsste noch ‘in anderer Weise gelöst werden. Die Architektur 
ist unter geschickter Verwendung mittelalterlicher Formen in sehr ansprechender 
Weise komponiert, und giebt ein belebtes, abwechslungsreiches Bild. 
Nr. 24. Motto „So.‘“ Auch dieser Entwurf folgt den beiden Strassen- 
richtungen, die Ecke ist jedoch nicht symmetrisch, sondern durch eine, an der 
Hohenheimerstrasse einen rechten Winkel bildende Linie abgeschrägt. Hervor- 
zuheben ist die gründliche Durcharbeitung, namentlich hinsichtlich der schwierig zu 
bewältigenden Terrainverhältnisse. Der Grundriss zeichnet sich durch Klarheit und 
Vebersichtlichkeit in vorteilhafter Weise aus; die unvermeidlichen Räume von 
unregelmäfsiger Grundrissform sind zu untergeordneten Zwecken bestimmt. Alle 
Säle liegen in erwünschter Weise gegen Nordwest und gegen Osten. Namentlich 
lassen die Zeichensäle in Beziehung auf günstiges Licht nichts zu wünschen 
übrig. Sie liegen in allen vier Stockwerken an der Danneckerstrasse an der 
gleichen Stelle. Der Haupteingang, an der Ecke liegend, welche man, von der 
Stadt herkommend, zunächst erreicht, führt in ein Vestibül, das die Höhe des 
Untergeschosses und Erdgeschosses einnimmt. Eine Schwäche des Entwurfs ist 
die Verbindung dieses Vestibüls mit der Haupttreppe; sie bedingt unmittelbar 
nach dem Eintritt eine Rechtswendung und — nach Ersteigung einiger Stufen 
— Sofort wieder eine Linkswendung. Die Haupttreppe, zweiarmig, ist reichlich 
breit bemessen. Die beiden Treppen sind zweckmäfsig verteilt. Das Schuldiener- 
zimmer liegt sehr geschickt am Vestibül und steht mit der Wohnung in un- 
mittelbarer Verbindung. Bei der Fassade ist die Unregelmässigkeit, wie sie bei 
       
  
	        
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