Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894, Bd. 3, H. 25/36)

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en Art der Eckabschrägung entsteht, benützt, eine malerische Wir- 
ckansicht zu erzielen. Dagegen kann die Lösung an der Dannecker- 
  
strasse nicht als ganz befriedigend gelten. Einen wesentlichen Vorzug des Pro- 
jekts bildet die günstige Form und Lage des Turnplatzes: und die zweckmäfsige 
Verbindung mit der Turnhalle. — An die Stelle der vom Hinterhof auf den 
ırnplatz führenden Treppe müsste mit Rücksicht auf das Ungestüm der hier sich 
tummelnden Jugend eine Rampe treten. 
Nr. 20. „Ischt’s?‘“ Ebenso wie bei Nr. 9 ist bei diesem Entwurfe die 
lbierungslinie des Winkels, den die beiden Strassen einschliessen, bei der Grund- 
sentwickelung der Axe benützt, und dementsprechend die Eckabschrägung ange- 
ordnet. Der Bau ist nur dreistockig mit hohem Untergeschoss, und dadurch ist 
in erwünschter Weise die Höhe an der abgeschrägten Ecke auf 20 m ermäfsigt. 
Die Zweckmäfsigkeit der Lage der Säle und die Uebersichtlichkeit des Grund- 
risses ist auch bei diesem Entwurfe anzuerkennen. 2 Zeichensäle haben das 
Licht von Nordwesten, 2 von Osten, was insofern nicht zu beanstanden ist, als 
nur die Hälfte der Säle für das Zeichnen nach Gypsmodell geeignet zu sein 
braucht, d. h. dass nur 2 Zeichensäle unbedingt das Licht von Norden erhalten 
müssen. Die Fassade zeigt Backsteinrohbau mit Verwendung von Haustein für 
die Architekturgliederung, die Eck- und Fenstereinfassungen. Sie verspricht eine 
bescheidene, aber der Bestimmung des Gebäudes entsprechende Wirkung zu 
machen. Zu tadeln ist die wenig günstige Form des Turn- und Spielhofs und 
seine eingeschlossene Lage zwischen dem Schulhaus einerseits, hohen Futtermauern 
und Böschungen andererseits, 
Nr. 34. Motto „B.“ Eng verwandt in der ganzen Anlage mit Nr. 20 
ist der Entwurf mit dem Motto „B‘“, der deshalb gleich hier angereiht werden 
  
  
  
  
  
  
   
  
  
soll. Die Schulsäle liegen gleich günstig. Von den, Zeichensälen erhalten wieder 
2 nordwestliches, die anderen 2 nordöstliches Licht, welches dem rein östlichen 
gegenüben den Vorzug verdient. Das Eingangsvestibül zeigt eine, der Be- 
deutung des Gebäudes mehr entsprechende Form und Höhe, als dies bei Nr. 20 
der Fall ist; auch weist die Gestalt des Aeusseren durch reichere Belebung 
und grössere Breite in der Eckansicht einige Vorzüge auf. Bezüglich der 
ge des Turn- und Spielplatzes gilt ebenfalls das gleiche wie bei Nr. 20. 
Es ist durch die Entwürfe Nr. 20 und 34 dargethan, dass innerhalb der 
zugemessenen Kosten ein dreistockiger Bau mit Untergeschoss sich ausführen 
lässt, und dass die Beschränkung der Mittel nicht zu vierstöckiger Anlage nötigt, 
bei welcher einschliesslich das Untergeschoss in der Eckansicht die Höhe von 
fünf Geschossen erreicht wird. Allerdings führt aber dabei die grössere Flächen- 
ausdehnung des Gebäudes zu Mängeln in der Form und Lage des Turn- und 
Spielhofs, 
Nr. 44. Motto „490,000,“ Variante „480,000,“ Dieser Entwurf reiht 
sich den zwei ebengenannten (Nr. 20 und 34) an, er teilt deren gute Eigen- 
schaften. — Durch das Verlegen von 3 — bei der Variante von 6 — Sälen an 
die Westseite ist die Länge des Gebäudes an der Hohenheimerstrasse so ge- 
kürzt, dass für den Turn- und Spielplatz der nötige Raum entlang dieser Strasse 
gewonnen wird, dieser Platz also eine freie Lage erhält. Ist dies ein Vorzug 
des Entwurfes gegenüber den zwei zuletzt erwähnten, so steht er in der Gestaltung 
les Aeusseren gegen dieselben, namentlich gegen Nr. 34, zurück. Auch wären 
lie Räume an der abgeschrägten Ecke in der Grundrissform zu verbessern. 
Nr. 26. „Mit frischem Mut,“ Nr. 39. „Auch,“ Nr. 47. „Humboldt.“ 
Diese 3 Entwürfe stimmen mit den 3 vorhergehenden, den Nın. 20, 34 und 44 
tragenden, in den Hauptzügen des Grundrisses überein, sie unterscheiden sich 
aber von denselben in der Zahl der Stockwerke, — es sind hier vier Stock- 
werke auf einem hohen Untergeschoss. Dadurch vermindert sich der vom Haupt- 
gebäude eingenommene Flächenraum, wodurch es möglich gemacht ist, dem 
Turn- und Spielhof eine günstige Form und Lage zu geben Im Einzelnen ist 
zu bemerken, dass bei Nr. 26 die Baulinie an der Hohenheimerstrasse eingehalten 
werden konnte, weil hier dem Schulhaus nur die ziemlich weit von der Strasse 
abgerückte Villa Mohl gegenübersteht; an der Danneckerstrasse ist das Schulhaus 
3 m hinter der Baulinie zurückgesetzt. Entwurf Nr. 39 setzt das Gebäude an 
beiden Strassen um 3 m zurück, Entwurf Nr. 47 an beiden Strassen um 5 m. 
  
  
  
  
 
	        

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