Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894/95, Bd. 4, H. 37/48)

  
  
  
  
  
  
  
„Darmstadts Töchtern“ zeigt einen klaren Grundriss mit guter 
Verbindung zur Haupttreppe und Turnhalle; der Vorgarten an der 
Hochstrasse, an welcher die Hauptfassade steht, ist zweckmäfsig an- 
geordnet; die Architektur ist, ohne den Charakter der Schulfassade 
zu verleugnen, reizvoll ausgebildet und schön gezeichnet. Dagegen 
ist das Abortgebäude für die Schülerinnen unvorteilhaft gestellt und 
müsste geteilt und verlegt werden; ebenso müsste der Singsaal aus 
dem Erdgeschoss in das zweite Obergeschoss verlegt werden. Der 
Hofraum ist in zwei Teile zerlegt und deshalb minder brauchbar; 
den Mangel, dass die Höfe von dem Direktor- und Lehrerzimmer 
nicht übersehen werden können, teilt dieser Entwurf mit allen nach- 
genannten. Die Turnhalle hat nur eine Grundfläche von rund 25 
statt der vorgeschriebenen 300 qm. Zwei Lehrklassen sind na 
Westen gerichtet, 
„Im besten Licht“ zeigt gleichfalls einen guten Grundriss und 
eine schöne, an der Hoffmannsstrasse stehende Hauptfassade; die 
Gestaltung des Hofes in einheitlicher Fläche ist vorzüglich, auch die 
Anordnung der Aborte ist gut. Zu tadeln bleibt, dass die Fassade 
an der Hochstrasse für eine günstige architektonische Wirkung zu 
schmal ist und die Baulinie überschreitet. Letzteres kann jedoch 
dem Verfasser nicht als ein Fehler angerechnet werden, da die I 
linie in dem zum Wettbewerb veröffentlichten Lageplan als Bebauungs- 
grenze nicht deutlich genug bezeichnet war; überdies ist der Irrtum 
durch eine Verkürzung der Lehrklassen, die mit je 8,30 m Länge 
für 42 Schülerinnen auskömmlich bemessen wäre, unschwer gut zu 
machen. Für die Ausführung, könnte der Entwurf ohne jede wesent- 
liche Veränderung eine vorzügliche Verbesserung dadurch erfahren, 
dass der Grundriss umgedreht und die Hauptfassade an die Hoch- 
strasse gestellt würde. 
„Idee“ zeigt eine sehr günstige Hofgestaltung und zweckmäfsige 
Anordnung der Aborte, hat dagegen den Nachteil, dass vier Lehr- 
klassen nach Westen gerichtet sind und dass die Eckklassen auf dem 
Hofe durch Reflexlicht beeinträchtigt werden. Die Architektur der 
an der Hochstrasse stehenden Hauptfassade ist angemessen durch- 
gebildet 
„4A“*) zeigt, abweichend von allen anderen, zur engen Wahl 
gelangten Entwürfen, einen geschlossenen Grundriss mit Innenhof, 
Diese Anordnung bietet die Möglichkeit, den starken Höhenunter- 
schied zwischen der Hoch- und Hoffmannsstrasse in äusserst zweck- 
mäfsiger und billiger Weise zu überwinden und gegen letztere Strasse 
einen grossen einheitlichen Hofraum zu schaffen. Aehnliche Lösungen, 
teilweise sogar mit besserer Grundriss- und Fassadenbildung, zeigten 
den Fehler einer unzulässigen Annäherung der Klassenfenster an die 
Nachbargrenzen und mussten wegen dieses Fehlers von der engeren 
Wahl ausgeschlossen werden. Es bietet daher der Entwurf „4“, 
wenn er auch an Wert hinter „„/dee‘“ zurückbleibt, für die Verglei- 
;h 
dal 
Jau- 
*) Die Verfasser haben sich leider so spät gemeldet, dass eine Unterbringung 
dieses Planes in dem beschränkten Raum unseres Heftes unmöglich war. 
Die Herausgeber, 
  
 
	        
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