— 5 —
Vom Preisgericht wird zu den vorgenannten Entwürfen Folgendes
bemerkt:
Entwurf: ‚, Weisses Dreieck auf blauem Grunde.“
Die Arbeit zeichnet sich durch eine im allgemeinen klare Grundriss-
disposition aus. Vorzüge sind: Leichter Zugang zur grossen Halle, gute
Beleuchtung der Räume, leichter Anschluss der späteren Erweiterung,
wenn auch hierbei nicht zu verkennen ist, dass der nördliche Flügel
zunächst etwas isoliert erscheinen dürfte.
Die Treppe zum Auditorium ist räumlich etwas knapp bemessen.
Die Architektur der Hauptfassade, welche eine reizvolle und ruhig
wirkende Gesamterscheinung gewährleistet, ist zu loben.
Betreffs der Innenarchitektur ‘ist auf die geschickte Raumgestaltung
hinzuweisen, welche es ermöglicht, bei einfacher Durchbildung interessante
Wirkungen zu ‚erzielen.
Entwurf: „Lulu“.
Die Grundrissanordnung ist gut zusammengefasst, wenngleich die
Treppe besser etwas geräumiger gestaltet sein könnte. Im Vergleich
zum vorerwähnten Projekt bildet die Bauanlage in ihrem jetzigen Stadium
ein besser abgeschlossenes Ganze, dagegen ist auf die spätere Er-
weiterung nicht genügend Rücksicht genommen, Die Fassade zeigt ein
einfaches grosses Architekturmotiv, welches trotz der Verwendung grosser
Fensterflächen eine ruhige monumentale Wirkung aufweist, Die innere
Durchbildung ist gelungen.
Entwurf: „Severus II“.
Die Grundrissdisposition ist einfach und klar, doch dürfte der
Mittelraum besser zu beleuchten sein; auch sollte die Ausstellungshalle
nicht auf eine Stockwerkshöhe beschränkt werden. Im Äusseren zeigt
das Gebäude eine gute Gesamtwirkung.
Entwurf: „Zeit bringt Bescheid“.
Die Anordnung des Grundrisses ıst klar und einfach. Die Aus-
stellungsräume liegen zum Teil fest. Die architektonische Wirkung ist
gross und einfach. Die Innenräume entbehren eines reizvollen Wechsels
in der Durchbildung, Die grosse Halle ist nicht genügend abgeschlossen
gegen die anderen Ausstellungsräume.
Entwurf: „Pfingsten‘‘,
Der Grundriss ist praktisch und reizvoll angelegt, wenn auch in
den einzelnen Bauteilen im Verhältnis zum Bauplatz zu sehr auseinander-
gezogen. Die architektonische Durchbildung ist interessant und gefällig,
obgleich für eine ruhige Gesamtwirkung eine grössere Beschränkung in
der Wahl der Einzelmotive erwünscht gewesen wäre,
Entwurf: „Res severum verum gaudium.‘
Die Grundrissanordnung ist im allgemeinen gut, Zu beanstanden
ist die Durchbildung des südwestlichen Eckbaues, in dem ganz un-
bedeutende Nebenräume untergebracht sind. Die Breite der Treppen-
häuser ist zu gering für die in der Zeichnung angegebene ausgedehnte
Treppenanlage,
(Fortsetzung Seite 32.)