Im ganzen waren 50 Arbeiten recht zeitig eingegangen.
Von den Entwürfen wurden zunächst diejenigen ausgeschieden,
welche sich als unreife Arbeiten darstellten oder grobe Verstösse gegen
die Bestimmungen des Preisausschreiben: enthielten,
Es waren dies 21 Arbeiten.
Die zweite Prüfung ergab, dass weitere 14 Entwürfe wegen grösserer
Mängel in der Grundrissentwickelung und im Aufbau ebenfalls auszu-
scheiden waren.
Die verbleibenden 16 Arbeiten wurden einer dritten Prüfung unter-
zogen. Dieselbe ergab, dass die Mehrzahl dieser Arbeiten tüchtige
Leistungen darstellten, welche den gestellten Anforderungen im wesent-
lichen gerecht wurden und auch in künstlerischer Hinsicht durchaus
befriedigten.
Es sind dies die Entwürfe: „G'ez. Bergmannslampe“; „St. Hubertus“;
„„Thurm‘‘; ‚,Heimathsklänge‘“; „„Jure‘“; „I. Dit; „Arnsberg“; „Für
Ernst und Scherz“; „Saure Wochen, frohe Feste“; „Gut und billig‘;
„„Sedan‘‘; „, Vorwärts“; „200000‘‘; „Centralbuffet“; „Fix“.
Im einzelnen ist über diese Arbeiten folgendes zu sagen:*)
Der Entwurf „,Bergmannslampe“ sieht parallel und axial zur Terrasse
einen grossen Saal vor, von welchem durch Scheidewände ein kleinerer
abgetrennt werden kann. Diese Trennung ist im Aeusseren charakte-
ristisch nicht ausgesprochen. Bei reichlichen und gut gelegenen Ein-
gängen leidet die Arbeit an der ungünstigen Beleuchtung der Flure,
Das Aeussere ist in den Formen der deutschen Renaissance gehalten,
Jässt jedoch in der Erscheinung der Nebenräume und in der Umriss-
linie des langgestreckten Daches zu wünschen übrig.
Der Entwurf „Thurm“ befriedigt nicht in Bezug auf die axiale
Grundrisslösung, wegen des seitlich geschobenen Verbindungsganges vom
grossen Saal zur Terrasse, auch liegen die Nebenräume nicht günstig,
ein Korridor ist nicht ausreichend beleuchtet. Die Architektur ist so-
‚wohl im Aufbau von Giebel und Turm, wie in der Formensprache
eigenartig und interessant.
Der Entwurf „Jure“ zeigt im Gegensatz zu den vorigen Arbeiten
einen gesonderten grossen und kleinen Saal nebeneinander gelegen und
zu gemeinsamer Benutzung eingerichtet. Leider ist die Axenbeziehung
dieser Säle zur Terrasse nicht günstig. Das klein geratene Büffett liegt
gut. Dagegen ist ein übermäfsiger Aufwand an Fluren zu bemängeln,
welcher auf die Anordnung eines zweiten seitlichen Haupteinganges zurück-
zuführen ist. Das Querschnittsverhältnis des kleinen Saales ist zu hoch,
Die Architektur bewegt sich in einfacher Renaissanceform mit Putzflächen.
Der Entwurf „L. D.‘“ legt in der Hauptaxe der Terrasse hinter-
einander einen kleinen Saal, einen grossen Saal und das als Bühne aus-
gebildete Podium. Bei manchen Vorzügen dieser Anordnung ist die
hierdurch geschaffene Schwierigkeit der Ausbildung der Strassenfront und
der Lage des Haupteinganges nicht befriedigend gelöst. Im übrigen
*) Es ist hier nur abgedruckt, was sich auf Entwürfe bezieht, die in dem vor-
liegenden Heft zur Darstellung gelangten.
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