Ausschreiben,
A, Bedingungen.
An Zeichnungen werden verlangt:
1. ein Lageplan i. M. I: 1000;
2. die Grundrisse sämtlicher Geschosse i. M. 1: 200,
3. wenigstens zwei, höchstens vier äussere Ansichten des Gebäudes
LM. 12200;
4. die wichtigsten Durchschnitte durch das Gebäude, aus denen nament-
lich die Treppenanordnungen und die Innenarchitektur der her-
vorragendsten Räume (grosser Konzertsaal etc.) hervorgehen,
1. M. 1:2005
5. eine perspektivische Ansicht der Hauptfront, welcher der Mafsstab
1:200 zu Grunde zu legen und für welche als Augenpunkt die
mit A bezeichnete Stelle des Lageplans zu wählen ist;
6. eine kurze schriftliche Erläuterung des ganzen Entwurfs, auch be-
züglich der zu verwendenden Baustoffe;
7. ein Kostenüberschlag nach dem Quadratinhalt der bebauten Fläche
und ein weiterer Kostenanschlag nach dem Kubikinhalt des
Gebäudes;
8. eventuell eine Ansicht und ein Durchschnitt der etwa umzu-
gestaltenden Colonnaden (vergl. B. Bauerfordernis S. 3, Abs. 2,
3: 4
Sämtliche Zeichnungen sind in einfacher Linienmanier ohne Schatten
darzustellen,
Alle etwa von den obigen Vorschriften abweichende, insbesondere
schattierte, ausgetuschte oder aquarellierte Zeichnungen oder solche, die
über die obige Zahl hinausgehen, werden von der Beurteilung und von
der öffentlichen Ausstellung ausgeschlossen. Durch Ausschluss einzelner
Blätter unvollständig werdende Arbeiten werden ebenfalls aus-
geschlossen.
Die Entwürfe nebst Erläuterungsbericht und Kostenüberschlag sind
in mindestens 6 Monaten nach Veröffentlichung der Ausschreibung bis
zum 30. Nov. 1897 an den Magistrat in Wiesbaden einzusenden,
Später eingehende Arbeiten werden zum Wettbewerb nicht zu-
gelassen, doch soll die Einreichung als rechtzeitig erachtet werden,
wenn ausweislich des Poststempels oder einer postamtlich ausgestellten
Bescheinigung der Entwurf vor Ablauf obiger Stunde dem Postamte des
Wohn- oder Aufenthaltsortes des Absenders übergeben worden ist,
Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: Geh, Regierungs-
rath Professor Hermann Ende-Berlin, Geheimer Baurat Professor Dr.
Paul Wallot-Dresden, Professor Friedrich Thiersch-München.