Aus den Bedingungen.
Zur Preisbewerbung werden nur deutsche Architekten zugelassen.
Die Entwürfe sind bis zum 31. Oktober 1899 bei dem Vorstande
des Turnvereins Fürth einzureichen.
Verlangt werden: Ein Lageplan 1:500. — Die Grundrisse
sämtlicher Stockwerke ı:100. — Die Hauptansicht und eine Seiten-
ansicht ı: 100. — Die zur Beurteilung erforderlichen Schnitte I: 100
und eine perspektivische Ansicht vom Innern der Halle. — Ein kurzer
Erläuterungsbericht. — Ein Kostenanschlag nach dem Rauminhalt des
Gebäudes unter Zugrundelegung eines Einheitspreises von 10 Mark pro
cbm für die Halle vom Fussboden bis zur Dachtraufe gerechnet, und
von 15 Mark pro cbm für das unterkellerte und 2 Stock hohe Vorder-
gebäude vom Kellerboden bis zur Dachtraufe gerechnet.
Die Beurteilung der eingelieferten Arbeiten erfolgt durch ein
Preisgericht, welches aus folgenden Herren besteht:
Kgl. Oberbaurat von Kramer, Direktor des bayer. Gewerbemuseums
in Nürnberg, Architekt Conradin Walther, Professor an der Kunst-
gewerbeschule in Nürnberg, Bürgermeister von Langhans, Städtischer
Ingenieur Mucke, Städtischer Turnlehrer Wiedemann, Vorstand des
Turnvereins: Oscar Reindel,
Die Mehrheit dieses Preisgerichtes entscheidet endgiltig darüber,
welchen Entwürfen die Preise zuerkannt werden,
Entwürfe, welche die nach dem Bauprogramm festgestellte Bau-
summe von 100000 Mark nach dem Urteil des Preisgerichtes un-
zweifelhaft überschreiten, werden von der Preisbewerbung ausgeschlossen.
Zur Preisverteilung ist die Summe von 1000 Mark zur Verfügung
gestellt und zwar:
für einen ersten Preis 600 Mark,
für einen zweiten Preis 400 Mark,
Der Turnverein behält sich vor, mit den Verfassern nicht preis-
gekrönter Entwürfe wegen Ankaufs der letzteren in Unterhandlung
zu treten,
Die Beschlussfassung darüber, ob einem der preisgekrönten Ver-
fasser die Ausarbeitung der genauen Entwürfe und die Bauleitung über -
tragen werden soll, bleibt dem Turnverein Fürth überlassen.