Full text: Deutsche Konkurrenzen (1904, Bd. 17, H. 193/204)

  
  
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No. 38. Nonnensusel, 
Der Entwurf entspricht im allgemeinen den Anforderungen des Programms, 
st sogar bezüglich des Saalraumes sehr reichlich bemessen, jedoch sind die Galerien 
zu tief vorgesehen; auch erscheinen die Hauptzugänge nicht bedeutend genug. Sänger- 
podium und Bühne sind getrennt angeordnet. Die überdeckten Terrassen sind nicht 
reichlich und übersichtlich ausgebildet, dagegen muss der künstlerische Vortrag des 
äusseren Aufbaues rühmend erwähnt werden. 
No. 57. O sancta simplicitas. 
Ein künstlerisch hervorragender Entwurf, der aber die Höhenunterschiede des 
Geländes nicht genügend berücksichtigt, Grosser und kleiner Saal liegen nicht günstig 
zum Konzertgarten, Bühne und Orchesterpodium decken sich; diese Anlage erscheint 
aber nicht bedeutend genug, Die seitlichen Emporenplätze sind nur teilweise geeignet; 
die über dem kleinen Saal angeordnete Empore ist mit 14 hintereinander angelegten 
Sitzreihen viel zu tief. Die Ansicht gegen den Teich würde in der Ausführung ein 
schönes. Architekturbild bieten, 
No. 73. Drei Kreuze (mit Rotstift). 
Was die Höhenlage des Saales und die Hauptzugänge betrifft, so gilt von 
diesem Entwurf dasselbe wie von Entwurf No. 57. Die Garderoben erscheinen nicht 
genügend, können aber bei Tieferlegung des Vestibüls und bei Höherlegung des 
Saalbodens im Untergeschoss in ausgiebiger Weise gewonnen werden. Die Ver- 
hältnisse des Saales sind gut abgewogen und die Sitze auf den Emporen günstig an- 
geordnet. Die Anordnung der Orgel an eine Längsseite des Saales, ausser Verbindung 
mit dem Podium, ist zu beanstanden Eine Verbindung der Emporengalerie mit der 
über dem kleinen Saal angelegten Terrasse wäre erwünscht und Ohne besondere 
Schwierigkeiten durchzuführen. Die Verbindung zwischen grossem und kleinem Saal 
könnte noch inniger gestaltet werden, wodurch auch der Hauptsaal in bessere Be- 
ziehung zu den Terrassen und dem Konzertgarten kommen würde. Der kleine Saal 
in seiner ovalen Grundrissform verspricht eine gute Raumwirkung. Die Büfetts und 
Abortanlagen erscheinen ungenügend entwickelt. Die Gasträume für den täglichen 
Wirtschaftsbetrieb liegen sehr günstig an der Strasse, Die Bühne muss vergrössert 
werden. Das Aussere stellt in massvoller Weise einen prächtig gegliederten Bau dar, 
der überzeugend den architektonischen Lokalcharakter trifft und sich in wohltuendster 
Art den baulichen Traditionen der Ortlichkeit anschliesst. Die Futtermauer am Teich 
kann im Hinblick auf die landschaftlich schöne Gestaltung des hohen Ufers ohne 
Schädigung des Entwurfs wohl zum grössten Teil in Wegfall kommen, 
No. 104. Saal und Theater. 
Die Hauptzugänge liegen gut; weniger entsprechend die Kleiderablagen. Der 
grosse Saal, an dessen einem Ende Bühne und Podium vereinigt sind, ist nebst diesen 
in trefflicher Weise behandelt, Die Verbindung des grossen und kleinen Saales mit 
dem Garten ist nicht genügend. Die Abortanlagen lassen zu wünschen übrig. Die 
Gesamtgestaltung zeigt eine sichere, künstlerische Hand, eine gute Verteilung der 
Massen bei einem geringen Aufwand von architektonischen Mitteln. 
No. 145. %. S. Bach. 
Abgesehen davon, dass die geschlossene Grundrissanlage dieses Entwurfs dem 
Charakter des Geländes zu wenig Rechnung trägt, ist diese in geschickter Weise 
gelöst. Der Saal ist leider zu klein, die Zugänglichkeit der Emporen lässt zu 
wünschen übrig. Das Aussere stellt an sich eine anziehende Baugruppe dar, dürfte 
sich aber wenig der Umgebung anpassen. 
No. 146. Ernst und Scherz. 
Der Entwurf strebt eine ganz symmetrische Anlage an, die dem bewegten Gelände 
und der Art der Parkanlage zu wenig Rechnung trägt. Der im ganzen sehr gut ge- 
löste Grundriss entspricht zwar den Programmbedingungen, zeigt jedoch eine zu tiefe 
und schlecht zugängliche Emporen-Anlage an der Schmalseite, Das Aussere ist vor- 
nehm und prächtig ausgestaltet, ebenso das Innere des Saales, 
  
Bauausführung. 
Herr Hermann Görke, Architekt in Düsseldorf, ist mit der Ausarbeitung 
seines angekauften Entwurfs „Nonnensusel‘““ beauftragt worden, 
  
  
  
 
	        
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