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No. 38. Nonnensusel,
Der Entwurf entspricht im allgemeinen den Anforderungen des Programms,
st sogar bezüglich des Saalraumes sehr reichlich bemessen, jedoch sind die Galerien
zu tief vorgesehen; auch erscheinen die Hauptzugänge nicht bedeutend genug. Sänger-
podium und Bühne sind getrennt angeordnet. Die überdeckten Terrassen sind nicht
reichlich und übersichtlich ausgebildet, dagegen muss der künstlerische Vortrag des
äusseren Aufbaues rühmend erwähnt werden.
No. 57. O sancta simplicitas.
Ein künstlerisch hervorragender Entwurf, der aber die Höhenunterschiede des
Geländes nicht genügend berücksichtigt, Grosser und kleiner Saal liegen nicht günstig
zum Konzertgarten, Bühne und Orchesterpodium decken sich; diese Anlage erscheint
aber nicht bedeutend genug, Die seitlichen Emporenplätze sind nur teilweise geeignet;
die über dem kleinen Saal angeordnete Empore ist mit 14 hintereinander angelegten
Sitzreihen viel zu tief. Die Ansicht gegen den Teich würde in der Ausführung ein
schönes. Architekturbild bieten,
No. 73. Drei Kreuze (mit Rotstift).
Was die Höhenlage des Saales und die Hauptzugänge betrifft, so gilt von
diesem Entwurf dasselbe wie von Entwurf No. 57. Die Garderoben erscheinen nicht
genügend, können aber bei Tieferlegung des Vestibüls und bei Höherlegung des
Saalbodens im Untergeschoss in ausgiebiger Weise gewonnen werden. Die Ver-
hältnisse des Saales sind gut abgewogen und die Sitze auf den Emporen günstig an-
geordnet. Die Anordnung der Orgel an eine Längsseite des Saales, ausser Verbindung
mit dem Podium, ist zu beanstanden Eine Verbindung der Emporengalerie mit der
über dem kleinen Saal angelegten Terrasse wäre erwünscht und Ohne besondere
Schwierigkeiten durchzuführen. Die Verbindung zwischen grossem und kleinem Saal
könnte noch inniger gestaltet werden, wodurch auch der Hauptsaal in bessere Be-
ziehung zu den Terrassen und dem Konzertgarten kommen würde. Der kleine Saal
in seiner ovalen Grundrissform verspricht eine gute Raumwirkung. Die Büfetts und
Abortanlagen erscheinen ungenügend entwickelt. Die Gasträume für den täglichen
Wirtschaftsbetrieb liegen sehr günstig an der Strasse, Die Bühne muss vergrössert
werden. Das Aussere stellt in massvoller Weise einen prächtig gegliederten Bau dar,
der überzeugend den architektonischen Lokalcharakter trifft und sich in wohltuendster
Art den baulichen Traditionen der Ortlichkeit anschliesst. Die Futtermauer am Teich
kann im Hinblick auf die landschaftlich schöne Gestaltung des hohen Ufers ohne
Schädigung des Entwurfs wohl zum grössten Teil in Wegfall kommen,
No. 104. Saal und Theater.
Die Hauptzugänge liegen gut; weniger entsprechend die Kleiderablagen. Der
grosse Saal, an dessen einem Ende Bühne und Podium vereinigt sind, ist nebst diesen
in trefflicher Weise behandelt, Die Verbindung des grossen und kleinen Saales mit
dem Garten ist nicht genügend. Die Abortanlagen lassen zu wünschen übrig. Die
Gesamtgestaltung zeigt eine sichere, künstlerische Hand, eine gute Verteilung der
Massen bei einem geringen Aufwand von architektonischen Mitteln.
No. 145. %. S. Bach.
Abgesehen davon, dass die geschlossene Grundrissanlage dieses Entwurfs dem
Charakter des Geländes zu wenig Rechnung trägt, ist diese in geschickter Weise
gelöst. Der Saal ist leider zu klein, die Zugänglichkeit der Emporen lässt zu
wünschen übrig. Das Aussere stellt an sich eine anziehende Baugruppe dar, dürfte
sich aber wenig der Umgebung anpassen.
No. 146. Ernst und Scherz.
Der Entwurf strebt eine ganz symmetrische Anlage an, die dem bewegten Gelände
und der Art der Parkanlage zu wenig Rechnung trägt. Der im ganzen sehr gut ge-
löste Grundriss entspricht zwar den Programmbedingungen, zeigt jedoch eine zu tiefe
und schlecht zugängliche Emporen-Anlage an der Schmalseite, Das Aussere ist vor-
nehm und prächtig ausgestaltet, ebenso das Innere des Saales,
Bauausführung.
Herr Hermann Görke, Architekt in Düsseldorf, ist mit der Ausarbeitung
seines angekauften Entwurfs „Nonnensusel‘““ beauftragt worden,