Orgel, Gestühl, Ofen - Heizungsanlagen , Beleuchtungseinrichtung (elektrisches Licht),
Glocken, Uhr mit Zifferblatt, Blitzableiter, Umfriedigungsmauer ; sowie das Honorar
für den Architekten und die gesamte 3auleitung.
Von den Bewerbern sind einzureichen: ein Lageplan I : 500, die erforderlichen
Grundrisse I: 200, die Längs- und Quer-Schnitte I : 200, die Ansichten der Aussen-
seiten I: 200, ein Schaubild in Linien.
Die Einlieferung der Entwürfe hat bis zum I. September 1903 zu erfolgen.
Zu dem Wettbewerb sollen alle innerhalb des Regierungsbezirks Kassel an-
sässigen Bauverständigen zugelassen werden.
An die drei besten der eingegangenen Entwürfe findet eine Zuteilung von
Preisen statt; und zwar sind bestimmt: 2000 Mark für den ı. Sieger, 1500 Mark
für den 2. Sieger, 1000 Mark für den 3. Sieger.
Preisrichter sind: Herr Baurat Boesser-Kassel, Herr Stadtbaurat Hoepfner-
Kassel, Herr Regierungs-Baumeister Srebold-Bethel bei Bielefeld, Herr Superintendent
Kröner-Kassel, Herr Stadtrat Motz-Kassel.
Aus dem Gutachten des Preisgerichts der Freiheiter Gemeinde.
Es waren 40 Entwürfe eingeliefert worden. © Entwürfe kamen in die
engere Wahl.
Es wurde einstimmig beschlossen, den für Preise zur Verfügung stehenden
Betrag zwar in voller Höhe, aber in anderer Weise derart zu verteilen, dass ein
erster Preis nicht zuerkannt werden sollte, da keiner der vorliegenden Entwürfe
hierfür geeignet erschien. Dagegen sollten neben dem 2. Preise von 1500 Mark
drei 3. Preise von je 1000 Mark zur Verteilung kommen.
Nach eingehender weiterer Beratung wurde einstimmig folgende Reihenfolge
festgesetzt und demnach die entsprechenden Preise zuerkannt.
ı) Zweiter Preis dem Entwurfe: „Zw Stadtplan“,
2) ein dritter Preis dem Entwurfe : „Reformation“,
3)» D A ” „ „Himmelwärts““,
4)» „ „ 5 CC „„Geteilter Kreis“.
Bei Eröffnung der Briefumschläge ergaben sich als Verfasser:
ı) für den Entwurf: „Im Stadtplan‘“: Architekt Heinr. Arnolt-Kasseh,
„Reformation“: l a -
N femmelwärts““: | Architekt Yulzus Langenberg-Kassel,
4) sn „„Geteilter Kreis‘: Architekt . Hausen-Kassel.
„Im Stadtplan“. Dieser Entwurf ist eine künstlerisch reife Arbeit, die bei
einfacher und übersichtlicher Grundrissanordnung einen architektonisch schönen Auf-
bau zeigt. Die Orientierung ist richtig und dem Bauplatz angepasst. Zu bemängeln
bleiben die verstecktliegenden und dunklen Eingänge zu den Konfirmandensälen und
die nicht genügende Betonung des Haupteinganges zum Schiff. Um mit den ver-
fügbaren Mitteln ausgeführt werden zu können, wird der Entwurf noch einiger Ein-
schränkungen, die indessen wesentliche Aenderungen nicht bedingen, bedürfen.
„Reformation““. Wohldurchdachte und dem Bauplatz besonders gut angepasste
zentrale Anlage in zwei Varianten, Die richtig orientierte und daher allein in Be-
tracht kommende Variante hat den Mangel, dass der Haupteingang zum Schiff an
der unbedeutendsten Seite angebracht und dennoch als solcher durch Hallenanlagen
besonders betont ist. Der Turmhelm ist als verfehlt zu bezeichnen.
„
Im allgemeinen ist anzuerkennen, dass der Wettbewerb eine verhältnismässig
grosse Zahl tüchtiger Leistungen aufweist und der Erfolg infolgedessen als ein
günstiger bezeichnet werden muss.
Bauausführung.
Der aus einem engeren Wettbewerb hervorgegangene Entwurf der Architekten
Eubell und Rink für die neue Kirche der Freiheiter Gemeinde zu Kassel (vergl.
K.-N. 1903, Oktober S. 566) wurde zur Ausführung gewählt und diese der genannten
Firma übertragen.
——— 9) Cm