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Ausserdem musste der Entwurf „C. 15“ ausgeschieden werden, da er die
gestellte Aufgabe nicht vollständig gelöst hatte. Es ist bei demselben nur der
Entwurf A bearbeitet, während der Entwurf B fehlt. Trotzdem wird wegen der an-
sprechenden Fassade und der geschickten Grundrisslösung der Entwurf ausser Wett-
bewerb zum Ankauf empfohlen.
Alle übrigen Entwürfe wurden zur engeren Wahl gestellt. Bei nochmaliger
Prüfung der nunmehr noch vorhandenen 5 Entwürfe zu a (Villen) und 5 zu b
(Arbeiter-Wohnhäuser) gelangte das Preisgericht zu folgender Beurteilung:
a. Ein-, Zwei- und Vierfamilienhäuser im Villenstil.
Kennwort: „Z. 7.“ Die Entwürfe entsprechen durchaus den gestellten Be-
dingungen und weisen sehr brauchbare, den hiesigen Verhältnissen entsprechende
Grundrisslösungen auf, Die Ansichten zeichnen sich aus durch Verwendung
einfacher Kunstformen, durch sehr wirksamen malerischen Aufbau und durch
künstlerische Darstellung, Im einzelnen wird folgendes bemerkt:
zu a. Einfamilienhaus, An dem Grundriss sind die geschickte Anordnung
und Aneinanderreihung der Räume, die sich zu einem geschlossenen
wirksamen Aufbau zusammenfügen, besonders lobend hervorzuheben.
Bemängelt wird ein nicht beleuchteter Flur zwischen Esszimmer und
Küche und die Anordnung des Aborts als Einbau in der Diele;
im Übrigen verdient die Grundrisslösung und der Fassadenentwurf
dieselbe Anerkennung wie bei a.
Die Lösung des Grundrisses wird als sehr gelungen bezeichnet;
Mängel sind nach keiner Richtung hin geltend zu machen. Die
Fassade zeichnet sich durch besonders malerischen Aufbau vorteil-
haft aus.
Die Speisekammern sind sehr klein bemessen; es fehlt eine leichte
Verbindung von der Küche; im übrigen ist die Anordnung der
Räume zweckmässig. Die Fassade ist ebenfalls recht ansprechend.
Kennwort: ‚,77ß- Topp“. Die Entwürfe zeichnen sich im allgemeinen durch
zweckmässige Grundrissanlage und gefällige Fassaden aus. Es wäre erwünscht
gewesen, wenn ein Entwurf für ein Vierfamilienhaus als Eckhaus behandelt
worden wäre. Ausserdem fehlen für verschiedene Grundrisse die Querschnitte,
ebenso die Grundrisse der Dachgeschosse. Die Ausnutzung des Dachraumes
ist nicht ersichtlich gemacht.
Im einzelnen wird bemerkt:
zu a. Sämtliche Räume sind zu der durch 2 Geschosse durchgehenden
Diele zweckmässig gelegen. Bemängelt wurde die Anordnung einer
zweiarmigen Treppe in der Diele.
Die Grundrisslösung ist gut. Nur die Küche hat keinen unmittel-
baren. Ausgang nach dem Hofe. Dieser Mangel lässt sich indessen
durch Einlegung von Stufen in dem neben der Speisekammer liegenden
Flur und durch Herstellung einer Tür in diesem Flur unschwer
beseitigen.
Mängel in der Grundrissanlage sind nicht vorhanden, Die Fassade
ist gefällig.
3. Kennwort: „1905“. Die Wirkung der Fassaden findet Anerkennung, wenn
auch nicht zu verkennen ist, dass diese Wirkung durch reiche Ausbildung der
Dachformen erzielt wird. Bemängelt wird die zerrissene Form der Grundrisse
und die Häufung von Terrassen und Veranden, welche den hiesigen klimatischen
Verhältnissen nicht entsprechen.
Ausserdem ist im einzelnen als Mangel zu bezeichnen:
zu a. Zur Küche fehlen die Nebenräume. Die Verteilung der Räume er-
streckt sich durch 4 Stockwerke.
zu b. Die Schlafzimmer liegen von dem Wohnzimmer zu weit entfernt.
zu c. Die Haupteingänge liegen unter den Treppenpodesten.
zu d. Ueberfluss an Fluren.
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