Full text: Deutsche Konkurrenzen (1905/06, Bd. 19, H. 217/228)

— 4 — 
Ausserdem musste der Entwurf „C. 15“ ausgeschieden werden, da er die 
gestellte Aufgabe nicht vollständig gelöst hatte. Es ist bei demselben nur der 
Entwurf A bearbeitet, während der Entwurf B fehlt. Trotzdem wird wegen der an- 
sprechenden Fassade und der geschickten Grundrisslösung der Entwurf ausser Wett- 
bewerb zum Ankauf empfohlen. 
Alle übrigen Entwürfe wurden zur engeren Wahl gestellt. Bei nochmaliger 
Prüfung der nunmehr noch vorhandenen 5 Entwürfe zu a (Villen) und 5 zu b 
(Arbeiter-Wohnhäuser) gelangte das Preisgericht zu folgender Beurteilung: 
a. Ein-, Zwei- und Vierfamilienhäuser im Villenstil. 
Kennwort: „Z. 7.“ Die Entwürfe entsprechen durchaus den gestellten Be- 
dingungen und weisen sehr brauchbare, den hiesigen Verhältnissen entsprechende 
Grundrisslösungen auf, Die Ansichten zeichnen sich aus durch Verwendung 
einfacher Kunstformen, durch sehr wirksamen malerischen Aufbau und durch 
künstlerische Darstellung, Im einzelnen wird folgendes bemerkt: 
zu a. Einfamilienhaus, An dem Grundriss sind die geschickte Anordnung 
und Aneinanderreihung der Räume, die sich zu einem geschlossenen 
wirksamen Aufbau zusammenfügen, besonders lobend hervorzuheben. 
Bemängelt wird ein nicht beleuchteter Flur zwischen Esszimmer und 
Küche und die Anordnung des Aborts als Einbau in der Diele; 
im Übrigen verdient die Grundrisslösung und der Fassadenentwurf 
dieselbe Anerkennung wie bei a. 
Die Lösung des Grundrisses wird als sehr gelungen bezeichnet; 
Mängel sind nach keiner Richtung hin geltend zu machen. Die 
Fassade zeichnet sich durch besonders malerischen Aufbau vorteil- 
haft aus. 
Die Speisekammern sind sehr klein bemessen; es fehlt eine leichte 
Verbindung von der Küche; im übrigen ist die Anordnung der 
Räume zweckmässig. Die Fassade ist ebenfalls recht ansprechend. 
Kennwort: ‚,77ß- Topp“. Die Entwürfe zeichnen sich im allgemeinen durch 
zweckmässige Grundrissanlage und gefällige Fassaden aus. Es wäre erwünscht 
gewesen, wenn ein Entwurf für ein Vierfamilienhaus als Eckhaus behandelt 
worden wäre. Ausserdem fehlen für verschiedene Grundrisse die Querschnitte, 
ebenso die Grundrisse der Dachgeschosse. Die Ausnutzung des Dachraumes 
ist nicht ersichtlich gemacht. 
Im einzelnen wird bemerkt: 
zu a. Sämtliche Räume sind zu der durch 2 Geschosse durchgehenden 
Diele zweckmässig gelegen. Bemängelt wurde die Anordnung einer 
zweiarmigen Treppe in der Diele. 
Die Grundrisslösung ist gut. Nur die Küche hat keinen unmittel- 
baren. Ausgang nach dem Hofe. Dieser Mangel lässt sich indessen 
durch Einlegung von Stufen in dem neben der Speisekammer liegenden 
Flur und durch Herstellung einer Tür in diesem Flur unschwer 
beseitigen. 
Mängel in der Grundrissanlage sind nicht vorhanden, Die Fassade 
ist gefällig. 
3. Kennwort: „1905“. Die Wirkung der Fassaden findet Anerkennung, wenn 
auch nicht zu verkennen ist, dass diese Wirkung durch reiche Ausbildung der 
Dachformen erzielt wird. Bemängelt wird die zerrissene Form der Grundrisse 
und die Häufung von Terrassen und Veranden, welche den hiesigen klimatischen 
Verhältnissen nicht entsprechen. 
Ausserdem ist im einzelnen als Mangel zu bezeichnen: 
zu a. Zur Küche fehlen die Nebenräume. Die Verteilung der Räume er- 
streckt sich durch 4 Stockwerke. 
zu b. Die Schlafzimmer liegen von dem Wohnzimmer zu weit entfernt. 
zu c. Die Haupteingänge liegen unter den Treppenpodesten. 
zu d. Ueberfluss an Fluren. 
7
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.