Full text: Deutsche Konkurrenzen (1907, Bd. 21, H. 241/252)

  
  
— 5 —— 
Bauprogramm. 
Das Vereinshaus soll enthalten: 
a) im Erdgeschoss und einem bezw. zwei Obergeschossen 
1. 6 Zimmer für Jugendklubs (Turn- und Gesangvereine, Jünglingsvereine, wissen- 
schaftliche und dramatische Vereine oder dergl.) in Grösse von möglichst 
ca. 7><10 m. 
Einen Raum von ca. 30 qm Grösse für die öffentliche Bibliothek; dieselbe muss 
für den Bücherwechsel bequemen Ein- und Ausgang haben und mit einem 
anderen Raume annähernd gleicher Grösse für grösseren Büchervorrat (nötigen- 
falls im darüber- oder darunterliegenden Stockwerk) direkt verbunden sein. 
3. Eine Lesehalle von ca. 100 qm Grösse, welche mit der öffentlichen Bibliothek 
direkt in Verbindung steht. 
4. Einen Saal’ von 350 qm nutzbarer Fläche mit einer umlaufenden, sich frei 
tragenden Galerie von ca. 2,75 m Breite. 
5. An den Saal anschliessend eine Theaterbühne von ca. 8><9 m Grösse innerhalb 
der Kulissen nebst je 2 Ankleideräumen für Herren und Damen und je einem 
Klosett. Die Bühne soll so eingerichtet werden, dass die Kulissen nach oben 
gezogen werden können. 
6. Einen kleineren Saal von ca. 100 qm Grösse. 
7. 3 bis 4 kleinere Zimmer von durchschnittlich 20—30 qm Grösse für Vorstands- 
sitzungen und dergleichen, 
8. Genügend grosse und für den Besuch aller Teile, besonders des Saales, bequem 
gelegene Garderoben. 
9. Genügende Anzahl von Aborten. 
N 
b) Im Souterrain. 
10. 2 bis 3 Kegelbahnen, möglichst auch ein Billardzimmer. 
11. Eine Wohnung für den Hausmann bezw. Kastellan, 
12. Räumlichkeiten (Küche, Vorratsräume) für den Fall der späteren Einrichtung 
eines Restaurationsbetriebes, 
13. Zentralheizung, Kohlenräume usw. 
Die Wahl der Architektur wird freigestellt, jedoch mit der Einschränkung, dass 
eine Verblendung der Fassaden in Backsteinrohbau ausgeschlossen ist. Bei sparsames-. 
Verwendung von Werkstein soll vielmehr Putzbau für die Fassaden zur Anwendung 
kommen und das Dach — mindestens Winkeldach — mit Bieberschwänzen oder den 
in Aschersleben von alters her üblichen Dachziegeln eingedeckt werden. Die innere 
Ausstattung soll eine einfache aber dauerhafte und von wohltuender Wirkung sein. 
Es dürfte sich empfehlen, in das Erdgeschoss die 6 Vereinszimmer, die öffent- 
liche Bibliothek in Verbindung mit der Lesehalle, sowie die Hauptgarderoben zu legen, 
während der Saal mit anschliessender Bühne in das erste Stockwerk gebracht wird. 
Der unter 6. angeführte kleine Saal, sowie die unter 7. angeführten Zimmer 
werden in Verbindung mit dem Theatersaal gewünscht, damit sie bei grösseren Fest- 
lichkeiten mitbenutzt werden können. In einem der Zimmer, möglichst nahe dem 
Saal, wäre ein Speisenaufzug von der Souterrain- Küche, sowie ein Büfett für Ausgabe 
von Speisen und Getränken vorzusehen, 
Soweit als möglich soll das Dachgeschoss für Wohnungszwecke ausgebaut werden, 
Aus dem Gutachten des Preisgerichts. 
Das Preisgericht für die Beurteilung der 69 rechtzeitig eingegangenen Konkurrenz- 
arbeiten für die Erbauung eines Bestehorn-Hauses in Aschersleben trat am Montag, 
en 9. Juli 1906, zusammen. Es wurde zunächst ein Rundgang zum Zwecke der 
Ausscheidung weniger gelungener Arbeiten vorgenommen, und es mussten hierbei 
0 Entwürfe fallen (die im Gutachten namentlich angeführt sind). 
  
 
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.