Bestimmungen.
I. Die Kirche soll in der Achse des Körnerplatzes, Turm und
Haupteingang diesem zugewendet, annähernd in der Mitte des Bau-
platzes errichtet werden und rings bis zu den umlaufenden Strassen
von gärtnerischen Anlagen umgeben sein. Die Körnerstrasse und
Martinstrasse sind die Hauptverkehrsstrassen.
2. Die Kirche soll 1200 Sitzplätze (je 0,45 []m) enthalten,
welche sämtlich freien Blick auf Altar und Kanzel gestatten. Vor
dem Altar soll ausser für den Taufstein und das Lesepult noch für
30 Stühle, auf dem Orgelchor für 100 Sänger Platz sein. Der
Mittelgang soll 1,50 m breit sein, Bei einseitigem Zugang sollen die
Bänke höchstens 8, bei zweiseitigem höchstens 14 Sitzplätze enthalten.
3. Der Bau soll den Anforderungen, die man an eine gute
Predigtkirche stellt, insbesondere in Bezug auf Akustik und gute Be-
leuchtung entsprechen. Die Stellung der Kanzel und Orgel hinter
dem Altar ist ausgeschlossen. Eingänge und Treppen sind möglichst
zugfrei anzulegen; letztere sind in einer Breite von 1,50 m anzu-
ordnen und dürfen keine Wendelstufen haben.
4. Eine Taufkapelle und eine Sakristei, je 30 []m gross, ausser-
dem ein Geräteraum und ein Klösett neben der Sakristei sind anzu-
ordnen. Alle Kirchenräume sind zu wölben, Die Kirche soll Sammel-
heizung und Gasbeleuchtung erhalten und für erstere die nötigen
Räumlichkeiten im Keller aufweisen.
5. Im Turm ist ein Geläute von 3 Glocken, im Gesamtgewicht
von 6000 kg, und eine Uhr mit 4 Zifferblättern vorzusehen.
6. Das Aeussere der Kirche ist in Ziegelverblendung erster Güte
bei mäfsiger Verwendung von Elbsandstein zu entwerfen.
Guter Baugrund kann in 2,50 m Tiefe angenommen werden,
7. Die Baukosten sollen 300 000 Mark nicht überschreiten. Die
Kosten für Altar, Kanzel, Lesepult, Taufstein, Orgel, Gestühl, Glocken,
Uhr, Sammelheizung und Gasbeleuchtung sind hierin nicht enthalten.
Bedingungen.
Die Beteiligung am Wettbewerb ist allen Baumeistern Deutsch-
lands gestattet.
Die Entwürfe sind mit einem Kennworte zu versehen; das gleiche
Kennwort ist auf einen Briefumschlag zu schreiben, welcher Namen
und Wohnort der Verfasser enthält. Es werden verlangt im Mafs-
stab 1: 200: ı Kellergrundriss; ı Erdgeschossgrundriss und 1 Emporen-
grundriss; 3 Ansichten, ı Längs- und ı Querschnitt, ferner in gleichem
Mafsstabe: ı Schaubild, dessen Augenpunkt im Lageplan mit x be-
zeichnet ist; ı Lageplan im Mafsstabe: ı: 1000 mit Angabe der