Full text: Deutsche Konkurrenzen (1893, Bd. 2, H. 13/24)

  
  
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aber eine verfehlte, weil von den Küchenräumlichkeiten zu weit entfernt; die 
Anfuhr des Brennmaterials ist sehr erschwert; das Obergeschoss besitzt keine 
überdeckten Loggien, sondern nur offene Balkone; das Vestibül ist etwas dunkel. 
Vorzüge: Der Hauptkorridor ist hell und als Seitenkorridor ausgebildet; 
die Fassaden sind einfach gehalten, aber charakteristisch mit gut abgewogenen 
Verhältnissen. 
Entwurf No, 78, Kennwort: „Quisisana“, (Lösung 2.) Mängel: Die 
Entfernung der Treppen voneinander ist zu gross und entspricht nicht den Be- 
stimmungen der Ortspolizei; die Haupttreppe ist gewendelt; der Haupteingang ist 
nicht bedeutend genug hervorgehoben; die Wirtschaftsküche und die Inspektor- 
wohnung liegen hinter dem Speisesaal; der Zugang zu diesen Räumen ist nur 
durch den Speisesaal oder über die Veranda möglich; der Speisesaal und die 
Wärmküchen sind etwas zu klein; das 2. Obergeschoss besitzt keine bedeckten 
Veranden, sondern offene Balkone an der Gegenseite; die Balkone sind nur un- 
mittelbar von Stuben aus zugänglich, weshalb die einfenstrigen Zimmer statt der 
Fenster Glasthüren erhalten müssten. 
Vorzüge: Ausserordentlich praktische Anlage der Geschäftszimmer und 
der Krankenabteilungen; die Hospitalitenzimmer sind in guten Abmessungen an- 
geordnet und in der Mehrzahl vorzüglich gelegen; die Korridore sind Vvorzugs- 
weise helle Seitenkorridore; die Pfleglinge können nach Geschlechtern getrennt 
untergebracht werden; die Einrichtung der Wirtschaftsräume ist gut; die Anlage 
eines Wirtschaftshofes ist möglich; die Architektur ist einfach gehalten, aber 
wirkungsvoll, 
Nach nochmaliger eingehender Beratung der vorstehend beschriebenen 
Entwürfe wurde einstimmig beschlossen, von der Erteilung des ı. Preises abzu- 
sehen. Darauf wurden die beiden Entwürfe „Sächsisch“ und „Quisisana“ ein- 
stimmig als gleichwertig für die besten befunden. Der ı. und 2. Preis von 4000 
bezw. 2500 Mark wurden demgemäfs zusammengeworfen, aus der Summe von 
6500 Mark zwei gleiche Preise von je 3250 Mark gebildet und den beiden vor- 
genannten Entwürfen zugesprochen, 
Den Entwurf mit dem Kennwort „500000“ bezeichnete das Preisgericht 
mit 6 gegen ı Stimme als drittbeste Lösung und erkannte dem Verfasser die 
bestimmungsgemäfs als 3. Preis festgesetzte Summe von 1500 Mark zu. Die 
beiden Entwürfe „Beatus ille“ und „Hier gepflegt, wohl gehegt“ wurden ein- 
stimmig zum Ankauf empfohlen. 
Die Eröffnung der Briefumschläge ergab als Verfasser: des Entwurfs 
„Sächsisch“ die Herren Emil Scheiterer, Architekt, und Below, Eisenbahn-Bau- 
inspektor in Köln; „Quisisana“ den Herrn Ludwig Engel, Architekt in Berlin; 
„500000“ die Herren Reimer & Körte, Reg.-Baumeister in Berlin; „Beatus ille‘“ 
die Herren Spalding & Grenander, Architekten in Berlin; „Hier gepflegt, wohl 
gehegt‘“ den Herrn Wilh. Moeller, Regierungs-Baumeister in Berlin. 
Bauausführung. 
Ueber die Bauausführung ist zur Zeit noch nichts bestimmt.
	        

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