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Was die Ausführung des Bauwerks der neuen Synagoge betrifft, so wäre es
der Gemeinde wünschenswert, wenn dieselbe von dem Verfasser des preisgekrönten
Entwurfs zu der von ihm veranschlagten Bausumme auch übernommen würde,
Eine derartige Offerte muss in rechtsverbindlicher Form abgegeben werden
und bedingt gleichzeitig die Angabe der zu bietenden Kaution oder Bürgschaft,
sowie die genaueste Beschreibung der beabsichtigten Ausführung.
Verhandlung des Preis-Gerichts am 31. Januar 1893.
Es wird zunächst konstatiert, dass im Ganzen 33 Projekte rechtzeitig ein-
gegangen sind, Sämtliche Projekte sind der pProgrammmässigen Vorprüfung
unterworfen, deren Resultat der Spezialbeurteilung im einzelnen beigefügt ist.
Auf Grundlage der so gewonnenen Voruntersuchungen wurde sodann über jedes
einzelne Projekt eingehend referiert und angesichts derselben die Beschlussfassung
bewirkt. Infolge der so herbeigeführten ersten Lesungen mussten teils wegen
Veberschreitung des Programms, teils wegen allgemeiner konstruktiver und künst-
lerischer Mängel nachfolgende Projekte ausgeschaltet werden:
No, 33. Martha, No. 14. Kuppelbau, No. 26. Kreis mit Zahl 92 und Hexa-
gramm. No. 17. Kreis mit Dopßpel-Hexagramm, No. 21. Roter Kreis. No. 15. Wer
nichts wagt, der nichts macht. No. 7. Pietät, No, 20. Ein heiliger Wille lebt,
No. 19. Kodausch l’adonazi, No. 25. Adonhiram, No, 8. Erst besonnen, dann
begonnen, No. 13. III des Motto I, II, IITI. No. 2. Genesis. No. 22. M. HFabzanız,
Architekt, No. 9. Ben Hur. No. 4. Monumental. No. 32. Wie es sein kann!
und wie es werden könnte! No. 24. Pax. No. 30. Zempel Königsberg.
Es wurde sodann zur zweiten Lesung geschritten‘, bei welcher die nun noch
verbleibenden Projekte einer erneuten, gründlichen Durchsicht unterworfen wurden.
Das Resultat derselben ergab, dass nachstehend aufgeführte Projekte sich als
nicht geeignet erwiesen, in die engste Wahl aufgenommen zu werden:
No. 5. Se haschaar la’scheim. No. 1. Sinai, No. 27. Yehova. No. 6.
Beth Üphillath Jisrael. No. 11. Heimat. No. 16, Kreis mit Hexagramm.,
Die übrig bleibenden 9 Projekte sind sämtlich teils wertvolle, teils charak-
teristische und originelle Arbeiten, bei denen nunmehr der geforderte strengste
Mafsstab hinsichtlich der Programmerfüllung und Innehaltung der Kosten an-
gewendet werden musste. Die Projekte No, 12, Motto: Zenheit und No. 3, Motto:
Moses konnten in dem engeren Wettbewerb sich nicht erhalten, ersteres wegen
mangelhafter Beleuchtungsanlagen, einer etwas gewöhnlichen Architektur und einer
nicht geschickten Benutzung des Bauplatzes, das letztere No. 3 „Moses“ wegen der
Veberschreitung der baupolizeilichen Bestimmungen, der etwas willkührlichen Ge-
staltung des Tempelgrundrisses u, s, w., während die poetische und reizvolle Aus-
bildung der Fassade lebhafte Anerkennung gefunden hat.
Nunmehr waren 7 Projekte übrig, welche sämtlich wertvolle Arbeiten dar-
stellen und wesentlich sich noch durch die geschickte Benutzung des Bauplatzes
und durch mehr oder mindere Ausführungsmöglichkeit innerhalb der Kosten
unterscheiden, Abgesetzt mussten werden: No, 28, Motto: Hexagramm-, wegen
der erheblichen Ueberschreitung der zur Verfügung stehenden Mittel; No. 18,
Motto: Vor Yahresschluss, wegen programmwidriger Abmessung der Sitzplätze;
No. 13, Motto: Z, ZZ, Z/IZ, wegen Veberschreitung baupolizeilicher Vorschriften;
No, 10, Motto: Hohes Seitenlicht, wegen nicht unerheblicher konstruktiver und
auch künstlerischer Mängel,
Hinsichtlich der nun verbleibenden 3 Projekte fand Einstimmigkeit des
Preisgerichts darüber statt, dass das Projekt No. 23: „Dem Ewigen‘““ wegen seiner
klaren, einfachen Anordnung und mafsvollen, für die Verhältnisse ohne weiteres
geeigneten, sowie für die Ausführung passenden Architektur, endlich wegen
relativer Billigkeit der Herstellung der erste Preis zuerkannt werden müsse.
Hinsichtlich der Wertfolge der beiden nächstfolgenden Projekte No. 31,
Motto: Jehovah (rot) und No. 29, Motto: Zrezer Innenraum wurde mit allen
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