Deutsche Konkurrenzen.
Fünfzehntes Heft.
1. Behufs Erlangung eines geeigneten Entwurfs zum Bau eines
Märkischen Provinzial-Museums in Berlin wird eine öffentliche
Konkurrenz ausgeschrieben, zu welcher alle deutschen Architekten
hiermit eingeladen werden,
2. Die Konkurrenzentwürfe sind mit einem Motto oder Zeichen
zu versehen und von einem verschlossenen, mit demselben Motto oder
Zeichen versehenen Couvert, in welchem Name und Wohnung des
Verfassers enthalten ist, bis spätestens den 31. Januar 1893 an uns
einzusenden,
3. Die Beurteilung der Entwürfe und die Zuerkennung der Preise
erfolgt durch ein Preisgericht, bestehend aus den Herren: a. Ober-
baudirektor Spieker zu Berlin, b. Geh. Oberbaurat Professor Adler
zu Berlin, c. Königl. Baurat Schmieden zu Berlin, d. Oberbaurat und
Hofbaudirektor von Egle in Stuttgart, e. Stadtrat Friedel zu Berlin.
4: Für die vom Preisgericht als die besten anerkannten Arbeiten
werden drei Preise von 4000, 2500 und 1500 Mark ausgesetzt, welche
den Siegern sogleich nach getroffener Entscheidung ausgezahlt werden.
Nach getroffener Entscheidung werden die sämtlichen Konkurrenz-
entwürfe in den Festräumen des Rathauses öffentlich ausgestellt werden.
5. Die städtischen Behörden behalten sich vor, dem Verfasser des
von ihnen am geeignetsten befundenen Entwurfes auch die weitere
Bearbeitung desselben und die Bauleitung zu übertragen.
Berlin, den 26. August 1892.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt.
Als Bauplatz (vergl. den Lageplan) ist diejenige Stelle bestimmt,
an welcher die Wallstrasse mit der Uferstrasse und der neuangelegten:
Verbindungsstrasse zusammentrifft. Das Gebäude soll aus einem er-
höhten Keller- und drei Geschossen darüber bestehen und folgende:
Räume enthalten:
A. Im Kellergeschoss. ı. Dienstwohnungen für den Hauswart,
einen Hausdiener und einen Heizer nebst Zubehör und einer ge-
räumigen Waschküche; 2. zwei technische Arbeitsräume von zu-
sammen 75 qm; 3. vier bis fünf Lagerräume von zusammen 150 qm
Grundfläche; 4. Räume für Brennmaterial und die Centralheizung,
welche in ihren allgemeinen Grundzügen mit zu entwerfen ist.
B. Im Erdgeschoss. 1ı. Vier zusammenhängende Säle von durch-
schnittlich 80 qm Grundfläche für die vorgeschichtliche Abteilung
des Museums, zusammen 320 qm; 2. ein Sitzungszimmer für die
Direktion, welches zugleich als Arbeitszimmer und zur Aufnahme
der Handbibliothek, sowie der wissenschaftlichen Registratur dienen
soll, von 60 qm; 3. ein Zimmer für den Kustos, die Kataloge etc.
von 30 qm; 4. zwei kleine Zimmer für die Expedition, Kanzlei
I