82 II. Zur Galvanometrie.
wenn der Widerstand des Leiters dem gegebenen Widerstande des
Elektromotors gleich ist; dieser grösste Werth selbst ist aber — e?/4w"',
während die ganze Stromarbeit, im Leiter und im Elektromotor ZzU-
/2w', also doppelt so gTOSS ist. Wäre w>w',
sammen genommen, = €*/
so würde die auf den Leiter übertragene Arbeit von der ganzen Strom-
arbeit zwar mehr als die Hälfte betragen, dennoch aber, bei vermin-
derter ganzer Stromarbeit, kleiner sein als wenn w = w' ist.
Das Maximum der ganzen Stromarbeit findet aber Statt, Wenn gar
kein Leiter zum Schluss der Kette gebraucht wird, folglich gar keine
Uebertragung von Stromarbeit an einen solchen Leiter möglich ist,
sondern der Elektromotor in sich selbst geschlossen wird. Dieser grösste
Werth der ganzen Stromarbeit ist nämlich = €“ w', d. i. vier Mal
grösser als die auf andere Leiter übertragbare Stromarbeit. Es steht
hiermit die starke Erwärmung in sich geschlossener Säulen in Zu-
sammenhang, zumal wenn diese Säulen einen im Verhältniss zu ihrer
elektromotorischen Kraft recht geringen Widerstand besitzen, wie dies
z. B. bei GrRovE’schen Säulen der Fall ist.
Es leuchtet übrigens leicht ein, dass auch das schon früher für
Galvanometer aufgestellte Gesetz, dass nämlich ihre Empfindlichkeit,
bei beliebig gegebener Grösse und Gestalt ihres Multiplikators, stets
dann am grössten sei, wenn der Widerstand des Multiplikatordrahts
dem Widerstand der übrigen Kette gleich ist, als einzelner Fall oder
specielle Anwendung des für das Maximum der übertragenen Stromarbeit
an Leiter gefundenen allgemeineren Gesetzes betrachtet werden kann.
81:
Umsetzung der Arbeit bewegter ponderabler Körper in Stromarbeit durch
elektrische Wechselwirkung.
Wird ein geschlossener Leiter gegen ein Solenoid, d. i. gegen einen
anderen geschlossenen Leiter, auf welchen eine gegebene elektromotorische
Kraft e wirkt, bewegt, so ergeben sich aus dem Grundgesetz der elek-
trischen Wirkung theils elektromotorische Kräfte, welche die elektrischen
Fluida in ihren ponderablen Leitern bewegen (Induktionskräfte nach
FArADAy), theils Kräfte, welche die elektrischen Fluida mit ihren pon-
derablen Leitern bewegen (elektrodynamische Kräfte nach AMPERE).
Die ersteren oder die Induktionskräfte nach FArADAY sind
1. die auf den geschlossenen Leiter nach dem Gesetz der Volta-
Induktion in Folge der Bewegung des geschlossenen Leiters gegen das
Solenoid wirkende elektromotorische Kraft &';
9. die auf den geschlossenen Leiter nach dem Gesetz der Volta-