Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

SEES 
VERS 
  
HL. 
Bei den sich immer weiter ausdehnenden technischen Anwendungen 
des Galvanismus sind, um mannigfaltigen, dadurch hervorgerufenen Be- 
dürfnissen zu genügen, schon verschiedene Vorschläge zur Einführung 
galvanischer Widerstandsmaasse (Kıtalons oder Standards) gemacht worden, 
und es dürfte den von Sachverständigen darauf gerichteten ernstlichen 
Bestrebungen wohl gelingen, die jenem Zwecke in weitestem Umfange 
und vollkommenster Weise entsprechenden Maassregeln nicht blos aus- 
findig zu machen und allseitig fest zu begründen, sondern sie auch zu 
baldiger praktisch erfolgreicher Ausführung zu bringen. 
Alle zu chemischen Analysen, galvanoplastischen, telegraphischen 
und anderen technischen Zwecken gebrauchten galvanischen Säulen sind, 
wenn sie auch konstant genannt werden, fortwährend kleineren und oft 
auch grösseren Aenderungen unterworfen, die man näher kennen lernen 
muss, um sie zu beherrschen. Wenn aber auch diese Säulen ganz un- 
veränderlich wären, würden doch ihre Wirkungen bald grösser bald 
kleiner sein, nach Verschiedenheit der Anwendungen, die von ihnen ge- 
macht werden. Diese Wirkungen zu beherrschen fordert daher nicht 
blos eine Kenntniss der Säule selbst, sondern auch aller Körper, durch 
welche der Strom der Säule gehen soll, und zwar die Kenntniss ihres 
Widerstands. Darum sind die Widerstandsmessungen für alle prak- 
tischen Anwendungen unentbehrlich geworden, insbesondere für die 
Konstruktion und Prüfung elektrischer "Telegraphen, zumal bei ihrer 
wachsenden Ausdehnung und Verwicklung der Verhältnisse. 
Zu den Widerstandsmessungen ist aber ein Widerstandsmaass er- 
forderlich. Ohne Messung mit solchem Maasse können zwar die Körper, 
durch welche der Strom geführt werden soll, in verschiedener Weise 
beschrieben werden; nach einer mit solchem Maasse gemachten Messung 
aber genügt schon eine einzige Zahl, um alles Wesentliche vollständiger 
und genauer auszudrücken, als durch alle Beschreibungen möglich ist. 
Denn es treten oft durch die Widerstandsmessungen Verschiedenheiten 
und Aenderungen der Körper hervor, welche auch aus ihrer genauesten 
Beschreibung nicht erkannt werden können. 
g* 
  
 
	        

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