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XI.
Bemerkungen zu Edlund’s Erwiderung auf zwei
gegen die unitarische Theorie der Elektrieität gemachte
Einwürfe. )
W. Weber.
(Briefliche Mittheilung.)
Annalen der Physik und Chemie, herausgegeben von J. C. Poggendorff, Bd. 157, Leipzig 1876, p. 146 —149
Zunächst muss ich mir die Bemerkung erlauben, dass der erste
gegen NEUMANN gerichtete Einwurf gar nicht denselben trifft. Nzv-
MANN hat nämlich in der „Nachschrift“ seiner Abhandlungen im 155. Bande
der Annalen, S. 228, erstens die Thatsachen der sogenannten unipolaren
Induktion angeführt, und hat zweitens daraus bewiesen, dass (wenn die
Vorstellung überhaupt richtig sei, dass die Wirkungen des elektrischen
Stroms irgend welchen Materien zuzuschreiben sind, die mit gewissen
Geschwindigkeiten in der Strombahn dahinfliessen) mindestens zwei solche
Materien anzunehmen seien.
Gegen die letztere NzumAnn’sche Beweisführung hat nun EDLUuxND
nichts eingewendet; aber auch die von NEUMANN angeführte, keineswegs
von ihm aufgestellte oder verbürgte Thatsache, dass nämlich ein kreis-
förmiger elektrischer Stromring von konstanter Stärke in einem un-
geschlossenen linearen Leiter keine elektromotorische Kraft inducire,
falls beide fest aufgestellt sind, hingegen eine elektromotorische Kraft
von gewissem Werthe inducire, falls er um seine geometrische Axe mit
konstanter Geschwindigkeit rotire, — hat EDLunD in seiner Erwide-
rung‘ ebenfalls angeführt und ausdrücklich hinzugefügt, dass sie der
allgemeinen Vorstellung über den physischen Verlauf bei der unipolaren
Induktion wirklich entspreche. Sein gegen die Richtigkeit der That-
sache erhobener Zweifel aber trifft Neumanx, der sich nicht dafür ver-
bürgt hat, gar nicht.
*) PoGeEnDorFF’s Annalen, Bd. 156, S. 590.