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AM 582 Bemerkungen zu der Abhandlung etc. Nachlass.
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elektrischen Gleichgewichte (wenn die ungeschlossene galvanische Kette |
von einem vollkommenen Isolator umgeben ist), der Werth von X ganz
aufgehoben wird.
Wie bei einer Selbstentladungsflasche die Ladungen der Knöpfe
zwar im Augenblicke einer Selbstentladung verschwinden können, aber
bei fortdauernder Verbindung der Flasche mit der Elektrisirmaschine
immer neu entstehen, so auch bei der galvanischen Kette, wenn zwischen 4
den ausser Kontakt gebrachten Enden Funken überschlagen und den
Lichtbogen bilden. Auch wenn eine kontinuirliche Entziehung von
Elektricität von beiden Enden auf irgend eine andere Weise als durch
einen die Kette schliessenden Leiter stattfände, würden diese Ladungen |
und ihr Einfluss auf den Werth der ganzen elektromotorischen Kraft £ 4
nicht verschwinden.
Würde ‘den beiden Enden kontinuirlich (auf irgend eine andere
Weise als durch eine die Kette schliessenden Leiter) eine solche Menge
Elektricität entzogen, die sich zu der bei hergestelltem Kontakte durch
den Querschnitt der Kette gehenden Menge verhielte wie n:1, so würde
auf der Oberfläche der ungeschlossenen Kette eine solche Vertheilung
der Elektricität sich bilden, dass in allen Elementen der Kette das
Verhältniss der elektromotorischen Kraft zum Widerstand wie nK:L
wäre, so dass die ganze elektromotorische Kraft in der ganzen Länge
der Kette L gleich nZ nur ein Bruchtheil der elektromotorischen Kraft
der Säule wäre, während der Rest der letzteren, nämlich (1—n) E,
durch Einfluss der elektrischen Vertheilung auf der Oberfläche des un-
geschlossenen Leiters ganz aufgehoben wäre. Die elektrische Ladung
der Oberfläche der galvanischen Kette nach aufgehobenem Kontakt übt
also die elektromotorische Kraft — (1 —n) E aus, dieselbe, welche oben
mit — D bezeichnet worden ist.
Von dem Process im Lichtbogen, durch welchen den beiden ausser
Kontakt gebrachten Enden der galvanischen Kette fortwährend Elektri-
cität entzogen wird, ist nur so viel bekannt, dass er durch keinen die
Kette schliessenden Leiter vermittelt wird. Man denke sich nun diesen
Process darin bestehend, dass ein kleiner Konduktor zwischen den
ausser Kontakt gebrachten Enden pendulire. Vorausgesetzt, dass auf
diesen Konduktor keine andere Kraft wirke, als die aus der Wechsel- |
wirkung seiner elektrischen Ladung und den Ladungen der beiden |
Enden resultirende, und dass beim Anstoss an die unbeweglich fest-
gehaltenen Enden dieser Konduktor nach elastischen Gesetzen so zurück-
geworfen werde, dass er von seiner lebendigen Kraft nichts verliert,
so würde seine Geschwindigkeit in’s Unendliche wachsen, und die Stelle
eines die Kette schliessenden Leiters immer vollkommener von ihm
vertreten werden.