Full text: Galvanismus und Elektrodynamik (4)

Vorwort. V 
Im Anschlusse an die bereits in der Abhandlung VIII entwickelten 
Bewegungsgesetze zweier blos ihrer Wechselwirkung unterworfenen 
Theilchen werden dann weiter in No. XII besondere Fälle eingehend 
erörtert. Von besonderer Wichtigkeit sind ferner die in der Abhand- 
lung X, über die Bewegung‘ der Elektricität in Körpern von molekularer 
Konstitution, angestellten Untersuchungen, in denen die galvanischen, 
magnetischen und Wärme-Wirkungen, welche gleichzeitig in pondera- 
belen Körpern auftreten können, in das Bereich der Betrachtung gezogen 
werden. WıLnHeLM WEBER Verlässt dabei die früher von ihm dargelegte 
Ansicht über den galvanischen Strom als Doppelstrom und giebt, indem 
er an frühere Betrachtungen (WıLHELM WEzBEr’s Werke, Bd. IIT, pag. 403) 
anknüpft, eine klare Vorstellung von der Erzeugung der Wärmeenergie 
durch den galvanischen Strom und von der Ursache des Widerstandes 
in metallischen Leitern. 
Den oben genannten Abhandlungen reiht sich nun die erste im 
Nachlass aufgenommene, bisher noch nicht veröffentlichte Abhandlung 
organisch an, welche nach der ihr von W. WzsBEr selbst gegebenen 
Ueberschrift den sieben unter dem "Titel „Elektrodynamische Maass- 
bestimmungen“ veröffentlichten Abhandlungen als achte. zuzuzählen ist. 
Wohl mag WıLmEeLMm WEBER geahnt haben, dass es ihm nicht be- 
schieden sein würde, in die Einzelheiten des ungeheueren Gebietes der 
Erscheinungen, auf welche sich die Betrachtungen in dieser Abhand- 
lung erstrecken, genauer einzugehen und so erscheinen einzelne Ab- 
schnitte gleichsam als Fingerzeige auf die Wege, welche zu einem 
weiteren Ausbau des Forschungsfeldes führen. 
Auf Grund der Annahme, dass alle ponderabelen Moleküle blosse 
Verbindungen gleicher Mengen positiver und negativer KElektricität 
seien, und dass die Anziehungskraft gleicher Mengen ungleichartiger 
Elektricität grösser sei als die Abstossungskraft derselben Mengen 
gleichartiger Elektricität, geht WıLneELM WEBER aus dem Gebiete der 
reinen Elektricitätslehre zu demjenigen der ponderabelen Körper über. 
Er zeigt, wie die verschiedenartigen ponderabelen Moleküle, insbesondere 
die der Elemente, aus elektrischen Molekülen zusammengesetzt gedacht 
werden können, ferner wodurch sich metallische Leiter von glasartigen 
und krystallinischen Körpern unterscheiden, und wie auf Grund dieses 
Unterschiedes die Fortpflanzung der Elektricität und Wärme in ersteren 
auf andere Weise, nämlich durch Wurfbewegung, als die von Licht 
und Wärme in letzteren, nämlich durch Wellenbewegung stattfinde. 
Der Lichtäther ist nach WıLHELM WEBER’S hier dargelegten Anschauung 
ein statisches, aus positiv elektischen Molekülen gebildetes Medium. 
Das Manuskript zu dieser Abhandlung enthält in seiner ursprüng- 
lichen Anlage ausser den mitgetheilten Artikeln noch vier andere, deren 
 
	        
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