BERICHTE
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STÄNDIGE KOMMISSION FÜR STUDIENREFORM
Abteilung Architektur Universität Stuttgart
Stand des Rahmerrtplans 14. 3. 1968
Die einzelnen Sachbereiche umfassen inhaltlich geordnete
Studienmöglichkeiten, orientiert am Bedarf der Berufsbe-
reiche. Sie entsprechen nicht direkt dem Kursangebot, den
Berufsbereichen, den Lehr- und Forschungseinheiten, Lehr-
gruppen oder Forschungsgruppen. Die Sachbereiche müssen
möglichst vollständig sein und zu diesem Ziel ständig er-
gänzt werden, unabhängig von der Realisierbarkeit an der
Abteilung.
Vergl. Liste der Sachbereiche .
Kursangebot
Das gesamte Kursangebot ist die aktualisierte (und deshalb
kurzlebigere) Form des jeweils realisierbaren Teils der Sach-
bereiche. Zu unterscheiden ist zwischen Pflichtkursen und
Wahlkursen . Pflichtkurse beziehen sich auf Berufsbereiche .
Ein Abschluß in einem Berufsbereich setzt also die Erledi-
gung der für diesen Berufsbereich vorgeschriebenen Pflicht-
kurse voraus. Die Pflichtkurse verschiedener Berufsbereiche
überschneiden sich. Neben den Pflichtkursen muß jeweils
eine gewisse Menge an Wahlkursen belegt werden.
Im ersten Jahr gibt es keine Wahlkurse. Ab dem zweiten
Jahr nimmt ihr Anteil zu. Im vierten Jahr gibt es keine
Pflichtkurse mehr. Die Kurse werden, soweit nicht von aus-
serhalb der Abteilung angeboten, von Mitglieder der Lehr-
Forschungseinheiten gehalten. Sie können Vorlesung, Se-
minar oder Studioarbeit umfassen .
Die Ordnung des Kursangebots folgt der Ordnung der
Sachbereiche. Die Ordnung der Kurse entspricht nicht der
Ordnung der Lehr- Forschungseinheiten, sodaß sowohl ge-
meinsame Lehrprojekte mehrerer Einheiten als auch von
Semester (Trimester?) zu Semester wechselnde Zuordnun-
gen von Kursen zu Einheiten möglich sind.
Die Kurse sind nicht an Personen gebunden. Dadurch wird
innerhalb der Lehr-Forschungseinheiten ein reger Wechsel
zwischen Forschung und Lehre ermöglicht. Die Kurse wer-
den so ständig durch die Forschung aktualisiert.
Kurse können von allen Mitgliedern des Stabs gehalten
werden. Ein wesentlicher Teil der Kurse kann nicht von
der Abteilung angeboten werden. Dies Problem muß wei-
terbearbeitet werden. Das Kurzangebot muß noch ausge-
arbeitet werden.
Studiengang
Die Abteilung gibt einen Studienführer heraus, aus dem
zukünftige Studenten detailliert über die Studienmöglich-
keiten unterrichtet werden. Eventuell erfolgen vorberei-
tende Kurse, auf jeden Fall Beratungen.
Vorpraxis wird nicht gefordert.
Eine Aufnahmeprüfung findet nicht statt. Wenn räumlich
und personell irgend möglich, findet auch keine Beschrän-
kung statt.
Das erste Jahr ist probeweise. Es kann nicht wiederholt
werden. Es dient für die Studenten dazu, das Angebot der
Abteilung kennenzulernen und die eigenen Möglichkeiten
damit zu vergleichen. Es gilt als Grundstudienjahr, das
möglichst viele Elemente mit anderen Abteilungen gemein-
sam hat, sodaß danach ein Wechsel noch möglich ist.
Das erste Jahr steht unter einem Jahresleiter. Es sind ge-
nügend Betreuer aus dem Stab (evtl. auch aus höheren Se-
mestern, z.B. Aufbaustudenten mit Schwergewicht Didak-
tik der Architekturausbildung) vorhanden, um kleine
Gruppen zu bilden. In diesen Gruppen findet die Eigen-
arbeit statt, und zwar in ‚Räumen der Abteilung. Die Eigen-
arbeit dient der Steigerung der Kreativität und dem Trai-
ning des Lösens einfacher Probleme sowie der Aneignung
von Fertigkeiten der Darstellung und Kommunikation der
Arbeiten.
Die Kurse dienen der Schulung des Denkvermögens und der
Vermittlung methodischer Grundlagen und von Grundinfor-
mation.
Am Ende des ersten Jahres legt der Student einen Studien-
rahmenplan vor, in dem er die beabsichtigte Richtung sei-
nes weiteren Studiums erläutert.
Nach dem ersten Jahr findet die Entscheidung über die
Zulassung zum zweiten Jahr statt. Sie beruht auf schrift-
lichen Berichten der Betreuer und auf der Beurteilung der
Arbeit des Studenten.
Vergl. "Beurteilung".
Das zweite, dritte und vierte Jahr sind organisatorisch zu-
sammengefaßt. Der Student legt jedes Semester (Trimester?)
in Entsprechung zu (bzw. in Abweichung von) seinem Stu-
dienrahmenplan einen Vorschlag über zu belegende Kurse
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