Regeln (Spielregeln), um Zielübereinstimmung zu erreich-
en; in taktischen Situationen wird der Entscheidungsspiel-
raum durch die strategischen Ziele eingeengt; hoher Plan-
ungs- und Kommunikationsaufwand.
Determinierte Ziele: die informationellen Vorbedingun-
gen zur Zielerreichung können vollständig durch program-
mierte Instruktion vermittelt werden.
= Soziotechnisches System —
_Person _
Person ö
Normen und.
Erwartungs-
" n
Instanz”
strategische
Ziele
Normen und
Erwartungs-
” Instanz”
5. Volkswirtschaftliche Gesamtleistung
Gesamtheit der leistung
abgebenden soziotech-
nischen Systeme
|
kommunalisierte
Leistung
Leistungsabgabe
geg. administr
Preise
oligopolist,
Markt
input
Markt mit
Wettbewerb
45 % Erwerbstätige
davon x % Entscheider
sprachlich 7
logische
* Instanz” _
—— —
taktische
operationale
Ziele
sprachlich
logische
"Instanz"
| mA
motorisch-
| effektorische
‚ ” Instanzen” j
determinierte
Ziele
|
' motorisch
effektorische:
” Instanzen" |)
ie
ww
UMWELT
=
4. Planung in Abhängigkeit von der Klasse der Ziele
Zur Verdeutlichung des folgenden Schemas sind einige
Punkte eingetragen: F "Fenstergriff", einfaches System
mit volldeterminiertem Ablauf; E "Eisenbahn-Netz“,
komplexes System mit determinierter Zugfolge; S "Schach-
spieler", einfaches System mit probabilistischem Prozeß;
U "Unternehmung unter Wettbewerbsbedingungen"; V
"Volkswirtschaft", höchste Komplexität, langfristig
nicht vorhersehbar.
Am obersten Rand des Schemas werden Künstler, Politiker
oder Stifter rigoroser Modelle zur "Problemlösung" heran-
gezogen, am unteren Rand Arbeiter mit geringer Anlern-
zeit. Die Wissen-Halbwertzeit verringert sich von oben
nach unten, entsprechend steigt der Bedarf an program-
mierter Instruktion. Umgekehrt wächst der Lernaufwand
der Entscheider, die in den hierarchisch höheren Planungs-
aufgaben tätig sein wollen. In gleicher Richtung wächst
der Bedarf an automatischer Dokumentation, an assoziati-
ven Suchverfahren, die existente oder ähnliche Lösungen
nachweisen können. Im oberen Drittel der strategischen
Planung wird man sich mit einer "Dokumentation der Ge-
hirne" begnügen müssen.
nicht vorhersagbar
BB
Strategische
'” Planung
Prozesse
Struktur-
) Planung
"m LS
IN
N x
„w...zs KOMplex
„ Komponenten
Planung
determiniert
Ks
einfac!
Systeme —
22,6 %
unter
15 1
2324"
Soziostruktur 1966 der Bevölkerung der BRD
(=100 %
45 % der Bevölkerung der BRD gelten als erwerbsarbeits-
fähig. Es wird angenommen, daß dieser Anteil im nächsten
Jahrzehnt gleich bleibt. Nach einer, Prognose wird der
durch kommunalisierte Institutionen auszubildende Anteil
Jugendlicher von heute mit 22,6 % auf 27,4 % steigen,
weil das Schulbesuchsalter auf durchschnittlich 18 Jahre
steigt. Da auch die absolute Schülerzahl steigt, der Be-
ginn systematischen Lernens in das heutige Vorschulalter
ausgedehnt werden sollte und die Qualität des Lehrwesens
verbessert werden muß, ist mit einer Vervielfachung des
Lehr-Lern-Bedarfes zu rechnen. Der Mangel an Lehrlei-
stung wird dadurch verschärft, daß der Bildungsprozeß wäh-
rend der Dauer der Erwerbstätigkeit weitergeführt werden
muß. Dieser letztere Lernbedarf nimmt zwangsläufig mit
wachsendem Anteil der Entscheider zu. Je nach Art der
Aufgabe nennen wir Entscheider Planer, Manager oder
Forscher: es sind Nur-Informationsverarbeiter, die sich
nach der durchschnittlichen Zeitspanne, die zwischen der
Entscheidung und der Aktion liegt, klassifizieren lassen.
Mit der Zunahme der Entscheidertätigkeiten steigt der An-
teil der nichtmeßbaren Leistung. Deshalb sinkt der Wert von
Kostenanalysen. Wir müssen nach anderen Verfahren su-
chen, die Leistungsfähigkeit der soziotechnischen Systeme
zu prognostizieren, Bei steigendem Bruttosozialprodukt und
damit verbundenem Anstieg der Ausgaben für die Infrastruk-
tur wird der Output von den Systemarten K und A in zu-
nehmendem Maße geliefert. In den Systemarten O und W
ist ein wachsender Druck zur Verschmelzung nachzuweisen.
Dem Geld, als wirtschaftlichem Rückkopplungsinstrument,
kann nicht mehr allein die Aufgabe zugemutet werden,
Transparenz in das Gesamtgeschehen zu bringen. Um die
Kooperation des wachsenden Entscheiderpotentials sicher-
zustellen, ein Gegeneinander- und parallel-Arbeiten zu
vermeiden, muß Planungsforschung betrieben werden. Als
Institutionen für diese Aufgabe werden Planungsakademien
vorgeschlagen. Um den Lernbedarf der Entscheider bei der
konkreten Problemlösung zu decken, sollen "Fliegende
Akademien" +) gegründet werden.
+ Team-Brief 28 (1967), Verlag Schnelle, Quickborn.
ARCH + 1(1968)H2