Hermann Rademacker
Stephan Brandt und Dietrich Keil.
ZUM EINSATZ VON PROGRAMMIERTEM UNTER-
RICHT AN HOCHSCHULEN
Ein Beitrag zum Thema: Neue Methoden der Informa
tionsübermittlung in derAusbildung von Architekten,
Planern
Dieser Beitrag entstand aus der Diskussion des Auto-
renkollektivs über die Möglichkeiten, die der Program
mierte Unterricht bietet, sowie über die gegenwärtige
Ausbildung von Architekten/Planern, zu deren Reform
bereits Ansätze bzw. Vorschläge gemacht wurden
(z. B. Planerflugschrift, TU Berlin, 1968, und Vorschlä
ge der Studienreformkommission, Uni Stuttgart). Er
vereinigt die Kenntnisse und Skepsis eines Pädagogen
mit den Erfahrungen und kritischen Erwartungen zwei-
er Architekturstudenten.
Es ist versucht, die Aussagen in programmierter Form
darzubieten, was neben Zwecken der Demonstration
dazu dienen soll, den Inhalt an der ihm entsprechenden
Form zu verifizieren - und gleichzeitig eine kritische
Stellunznahme des Lesers zu erleichtern. Deshalb soll
dieser Beitrag wie ein Lehrprogramm, d.h. in der
Reihenfolge der einzelnen Lernschritte, bearbeitet
werden.
Die folgende Lernzielbeschreibung soll Sie über die
Absichten der Autoren dieses Beitrages aufklären. Wir
möchten Ihnen Gelegenheit geben, bevor Sie den folgen-
den Text durcharbeiten, zu erfahren, welche Wirkun-
gen in Bezug auf eine Veränderung Ihres Verhaltens
(denn jedes Lernen bewirkt Verhaltensänderungen) wir
erreichen möchten. Wir bitten Sie, zu prüfen, ob Sie
die in dieser Lernzielbeschreibung genannten Verhal-
tensziele erreichen möchten oder nicht. D.h. daß Sie
die "Lektüre'' des Beitrags von dem Ergebnis dieser
Prüfung abhängig machen.
Hier die Lernzielbeschreibung für den Text, nach des-
sen Bearbeitung Sie zu folgendem in der Lage sein sol!
fen:
1. Beurteilen von Lehrprogrammen; d.h. entscheiden,
ob ein gegebenes Lehrprogramm für einen vorgege
benen Unterrichtszweck eingesetzt werden sollte
oder nicht. Beurteilungskriterien sind vor allem
- operationalisierte Beschreibung von Lernzielen
und
- Lerntheoretische Gesichtspunkte
2. Beurteilen der Unterrichtsbedingungen, unter denen
die Verwendung von Lehrprogrammen für einen be-
stimmten Unterrichtszweck erfolgversprechend ist
oder nicht. Beurteilungskriterien sind vor allem
- Notwendige Voraussetzungen bei den Adressaten
(denjenigen, die mit dem Programm etwas lernen
sollen)
Organisatorische Bedingungen für die Bearbeitung
des Programms.
Beurteilen der Unterrichts- und Ausbildungsbedin-
gungen an Hochschulen, von denen eine erfolgver-
sprechende Verwendung von Lehrprogrammen für
bestimmte Zwecke abhängig ist.
1 Übertragen und Anwenden der Kriterien zur Beur-
teilung von Lehrprogrammen auf die Beurteilung
von Unterricht und Ausbildung an Hochschulen.
1. Lernschritt (LS 1)
Sie haben sich entschieden, die genannten Lernziele
erreichen zu wollen. Wir hoffen, daß Ihnen das durch
die Bearbeitung dieses Textes gelingt, der so etwas
ähnliches wie ein Lehrprogramm ist. (Ob es wirklich
eines ist, sollten Sie nach der Bearbeitung dieses Pro-
gramms selber beurteilen können. )
Wenn Sie diesen Text, den wir uns als Programm zu
bezeichnen erlauben, jetzt bearbeiten, ereignet sich
PROGRAMMIERTER UNTERRICHT (PU).
Von wessen Entscheidung hängt es im vorliegen-
den Fall ab, ob sich PU ereignen kann ?
(Überlegen Sie bitte immer die Antworten und le-
sen Sie dann den nächsten Schritt, der zum Ver-
gieich die richtige Antwort enthält. )
ARCH +2 (1969) H. 6