Full text: ARCH+ : Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und -planung (1969, Jg. 2, H. 5-8)

Vorschläge zur Weiterbearbeitung der angeschnittenen 
Themenbereiche: 
1. Präzisierung der Planungsergebnisse durch Bearbeitung 
der nicht erfüllten Teilziele; 
2. Anwendung des Nutzungsmodells (Teil 3) auf andere 
Planungsprobleme; 
Programmierung des Nutzungsmodells auf einer elektro- 
nischen Datenverarbeitungsanlage . 
DEFINITIONEN 
ZIEL 
Vorstellung über ein anzustrebendes raum -zeitliches Ver- 
halten eines Systems. 
ZIELSETZUNG 
Vorläufige Abgrenzung eines Bereichs von anzustrebenden 
Verhaltensweisen. 
PROBLEMFORMULIERUNG 
Zusammenfassung des Unterschiedes zwischen der augen- 
blicklichen Situation sowie deren Entwicklung und der 
Zielsetzung sowie deren mögliche Entwicklung 
ANPASSUNGSFÄHIGKEIT 
Ein System ist als anpassungsfähig zu betrachten, wenn es 
einer eingeplanten Veränderung möglichst wenig Wider - 
stand entgegensetzt . 
LITERATUR 
Die dargestellte Auswahl bezieht sich allein auf die 
methodische Anlage der Arbeit. 
GÄFGEN, G.: Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung; 
Tübingen, 1963 
KOSIOL, E.: Die Unternehmung als wirtschaftliches Ak- 
tionszentrum; Hamburg, 1966 
SIMON, H.A.: Perspektiven der Automation für Ent- 
scheider; Quickborn, 1967 
S AR : Industrialisierter Wohnungsbau; in: Bauwelt 10/1968 
COWAN: Studies in the Growth, Change, and Ageing of 
Buildings; Transactions of the Bartlett Society, 1962/63 
WACHSMANN, K.: Wendepunkt im Bauen; Hamburg, 1962 
INSTITUT FÜR SCHULBAU: Ausschreibung Qualifikations- 
stufe Tagesheimschule Weinheim; Universität Stuttgart, 
1968 
JOCKUSCH, P.: Industrialisierung im Wohnungsbau; 
Wiesbaden, 1963 
Layout: Frank Huster 
MITTEL UND HANDLUNGSMITTEL 
Problemadäquate Werkzeuge (Verfahren), welche die 
Unterschiede zwischen dem Planungsziel (Sollzustand) 
und dem Istzustand verringern sollen. 
DETERMINANTE 
Einflußgröße, die für den Planer bestimmend sein soll. 
Sie ist nur langfristig änderbar (Schnelle). 
MAXIME 
Einflußgröße, die möglichst zu verwirklichen ist. Sie 
drückt Wünsche zu bestimmten Zielsetzungen aus. 
MODELL 
Modelle sind bewußt hergestellte und bewußt vereinfachte 
idealisierte konkrete oder abstrakte Darstellungen des 
untersuchten Sachverhaltes. Sie enthalten diejenigen 
Seiten des betreffenden Phänomens, die im Hinblick auf 
das theoretische oder praktische Ziel der Untersuchung 
wesentlich erscheinen (Klaus). 
SYSTEMASPEKT 
-Gliederung eines Systems in Subsysteme und Elemente; 
-Beschreibung der Beziehungen der Subsysteme und Ele- 
mente; 
-Beschreibung der Veränderungen der Elemente und Sub- 
systeme nach Qualität und Quantität; 
-Beschreibung der Veränderungen der Beziehungen der 
Elemente und Subsysteme . 
UMWELT 
Was auf irgendein analysiertes System Einfluß nimmt 
(Studer), 
NUTZUNG 
Tätigkeit, die getrennt von anderen Tätigkeiten sinnvoll 
realisiert werden kann und sich bestimmter definierbarer 
Mittel bedient. 
NUTZUN GSAUSTAUSCH 
Möglichkeit des räumlichen Wechsels einer Nutzung. 
/ 
ANMERKUNG 
Die Architekturabteilung der Universität Stuttgart hat vor 
nunmehr einem Jahr das Experiment begonnen, anstelle 
der bis dahin üblichen Diplomarbeit (Entwurf in 13 Wochen, 
wettbewerbsmäßig, ohne Korrekturen) umfangreiche Ver- 
tiefungsarbeiten, die 3 Studiensemester beanspruchen, zur 
Abschlußbeurteilung zuzulassen. Dieses Verfahren wurde 
zwar im Städtebau schon länger praktiziert, indem Di- 
plomentwürfe mit Vertiefungsarbeiten inhaltlich gekoppelt 
wurden, stellte aber im Bereich der "Objektplanung" ein 
Novum dar. 
In der gleichen Phase hat eine Reihe von Studenten den 
Versuch - zunächst ein Risiko - unternommen, anstelle des 
fertigen Entwurfs das Entwurfsverfahren zur Beurteilung an- 
zubieten. Das eine bedingte das andere . 
Konrad Stahl, Absolvent 1968, z.Zt. zum Nachstudium 
in Berkeley/Cal., hat als einer der ersten Studenten die - 
sen Weg beschritten. Der Zwang, zu greifbaren Aussagen, 
sprich Grundrissen, zu kommen, mag der wissenschaftlichen 
Absicherung im Rahmen einer solchen Arbeit Grenzen set - 
zen, andererseits kommt er der Notwendigkeit entgegen, 
die Methoden auch praktikabel zu machen. ARCH +, das 
sich dem gelegentlichen Vorwurf, anstelle von Arbeits- 
papieren mitunter Planungspoesie zu verbreiten, nicht 
immer und auf allen Heftseiten entziehen kann, veröffent- 
licht diese Arbeit als Beitrag zur Planungsmethodik, aber 
auch als Beitrag zu ihrer Pragmatisierung. 
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ARCH +2 (1969) H.5
	        
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