BERICHTE
und nicht zuletzt:
- Fluggäste und
= Luftfrachtkunden
Parallel dem ständig zunehmenden Weltluftverkehr sind
eine Reihe internationaler Abkommen und Regeln ent-
standen, an die sich alle Beteiligten freiwillig binden.
Aber die Aufgaben wachsen schneller als die Zahl der
allgemein akzeptierten koordinierenden Maßgaben. Und
jede Neuerung und Planung muß sich zunächst im In-
teressenstreit und Finanzierungs-Karussel der beteiligten
Gruppen behaupten, wenn Fehlinvestitionen vermieden
werden sollen, die in diesem Rahmen eine beachtliche
Größenordnung hätten.
Stefan Waldraff
WORLD AIRPORTS - THE WAY AHEAD
KONFERENZ IN LONDON 23. - 25.9.1969
Veranstalter: Institution of Civil Engineers
Royal Institute of British Architects
Royal Aeronautical Society
Institute of Transport
British Airport Authority
American Society of Civil Engineers
Luftverkehr und Bodenanlagen, Flugzeugentwicklung
und Raum-, Regional- und Nahbereichsplanung - das
sind Themen, die heute jeden betreffen und in wach-
sendem Maße an Bedeutung gewinnen. Und in besonde-
rem Maße sind der Luftverkehr und die damit zusam-
menhängende Infrastrukturplanung geeignet, neue Maß-
stäbe internationaler Zusammenarbeit zu setzen.
Mit dem Ziel, dieser Zusammenarbeit neue Impulse zu
verleihen, hatten die Veranstalter Vertreter aller im
Zusammenhang mit dem Luftverkehr arbeitenden Unter-
nehmen und Organisationen eingeladen. Die Liste der
anwesenden Planungs- und Interessengruppen unter-
streicht die Bedeutung der behandelten Themen, läßt
aber zugleich auch ihre Problematik und Komplexität
ahnen. Schon auf nationaler Ebene ist es nur schwer
möglich, die beteiligten Gruppen zu koordinieren.
Weitaus komplizierter stellt sich das Problem auf inter-
nationaler Ebene.
Die beteiligten Gruppen - das sind z.B.:
- Flughafen-Gesellschaften
Luftverkehrsgesellschaften
Fluggerät-Hersteller
Zubringerverkehrs- Unternehmen
Reiseveranstalter
Frachtspediteure
Flughafen-Planer
Architekten
Städtebauer
Regionalplaner
Geographen
Kommunikations- Ingenieure
Marktforscher
Versorgungsunternehmen
- Großbau- Unternehmen
- Hersteller technischer Ausrüstungen
Grundstücks- und Immobilienmakler
Was wurde in London hierzu beigetragen? Was sind die
Ergebnisse? Wesentlich erscheinen die vorgestellten
Neuerungen auf dem Fluggerät-Sektor mit ihren Auswir-
kungen auf die gesamte nationale und internationale
Verkehrsstruktur, neue Methoden der Luftraumüberwa-
chung und besonders die Flughafen- Neuplanungen bzw.
die hier angewandten Arbeits- und Koordinationsmetho-
den. Vorgetragen und diskutiert wurden insbesondere:
- Personenverkehrsentwicklung
Frachtverkehrsentwicklung
Allgemeine Luftfahrt
Flughäfen und ihre Kapazität
"Iughäfen in der Regionalplanung
"Jughäfen und die Stadt
Flughäfen und die nationale Entwicklung
Spezielle Flughafenprojekte
Finanzierung von Flughäfen.
Herausgegriffen sei hier die Regionalplanung, die wohl
am besten die Verflechtung eines Flughafens mit seiner
Umwelt erkennen läßt und die von den Autoren
Dr. R.S.Doganis, Department of Transportation and En-
vironmental Planning, University of Birmingham;
Prof. P.Hall, Head of Department of Geography, The
University of Reading und
Dr. K.R.Sealy, Reader in Geography, London School
of Economics, Associate, Alan Stratford and Associates
in vorbildlicherweise vorgetragen wurde. Grundlagen
ihrer Überlegungen bilden eingehende Cost-Benefit-Ana-
Iysen, die die Bedeutung vieler, u.U. widersprüchlicher
Faktoren und ihren Einfluß auf Lage und Größe eines
Fluahafens behandeln. Hierzu gehören z.B.:
Bodenbeschaffenheit
Höhe, Temperatur, Wind- und Sichtverhältnisse
Erschließung
Lärmanfälligkeit der Umgebung
Bodenkosten
sonstige Planungen in derselben Region
Luftraumüberwachung
Verteilung der Luftfahrt- Nachfrage, national und in-
ternational
sozio-ökonomische Variable wie Bevölkerungszahl,
Grad der Verstädterung, Einkommen, Geschäftsbezie-
hungen, touristische Attraktivität
Konkurrenz durch Bodenverkehrsmittel, u.v.a.
Die Handhabung derart unterschiedlicher Faktoren wird
ermöglicht durch Einsetzen einer gemeinsamen Bezugs-
größe, nämlich der Social Costs. Eine in dieser Form
durchgeführte Social Cost-Benefit Analyse wurde darge-
stellt am Beispiel der Planungen für einen dritten Lon-
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