Einleitung
Einleitung
Erster Abschnitt
Die Entstehung der kapitalistischen Produktionsweise
und das möderne Grundeigentum
L Die Frage nach dem historischen Ausgangs-
punkt des Kapitals
Das moderne Grundeigentum im Entstehungs-
prozeß des Kapitals
Das Wesen der ursprünglichen Akkumulation
als der Kern der Wakefield‘schen Kolonietheorie
Zweiter Abschnitt
Die letzte Phase des Herauswachsens der bürgerlichen
Gesellschaft aus der feudalen Produktionsweise, darge-
stellt anhand der theoretischen Auffassungen der
Grundrente bei den Physiokraten, bei Adam Smith
und David Ricardo
X Die Physiokraten
Il. Adam Smith (1723 — 1790)
Im. David Ricardo (1772 — 1823)
Dritter Abschnitt
Das Grundeigentum und die Grundrente in der ent-
wickelten bürgerlichen Produktionsweise (nach der
Analyse von K. Marx im dritten Band des „Kapital‘‘)
KR
Einleitendes: Die ökonomische Realisierung
des Grundeigentums in der Grundrente
Die Differentialrente
— Der allgemeine Begriff der Differential-
rente
Die erste Form der Differentialrente
(Differentialrente I)
Die zweite Form der Differentialrente
(Differentialrente II)
Differentialrente auch auf dem schlechtesten
Boden
Die absolute Rente
Der Monopolcharakter der Renten und die
eigentliche Monopolrente
Der Bodenpreis und die Preisbildung auf dem
Bodenmarkt
Il.
I.
IV.
Die Diskussion um die Neuordnung des Bodenrechts
wird in der Bundesrepublik seit ihrer Gründung, ja schon
seit dem Ende des zweiten Weltkrieges mit Heftigkeit und
persönlichem Engagement geführt. In den 50er Jahren
sollte mit Hilfe von „Eingriffen in den Bodenmarkt” vor
allem Bauland für die Errichtung von Eigenheimen be-
schafft werden. Grundbesitzer und Bauern sahen sich
einer Front von Sozialpolitikern gegenüber, die bis hin
zu den Gewerkschaftsführern der auf Privateigentum ge:
gründeten „freiheitlich-demokratischen Grundordnung”
ihre materielle Basis im freien Grundbesitz eines jeden De
mokraten sichern wollten. Die individuelle Bindung des
kleinen Mannes an die heimatliche Scholle sollte sich als
Bollwerk gegen den verabscheuungswürdigen Kollektivis-
mus des Ostens deutlich sichtbar in den Vorstädten und
Dörfern Westdeutschlands manifestieren, um in den Köp-
fen der Bürger um so besser haften zu bleiben.
Seit der zweiten Hälfte der 60er Jahre hat sich die Ebene
der Argumentation unverkennbar verlagert. Als zentrales
Problem schält sich nun das Wachstum der Städte und
Agglomerationen heraus, dem sich das meist kleinteilige
private Grundeigentum als Hindernis jeder großflächig ord-
nenden Planung in den Weg stellt. Die Ursachen für die
neue Form der Auseinandersetzung mit dem Grundeigen-
tum liegen in den räumlichen Auswirkungen der zuneh-
menden Zentralisation und Konzentration der Kapitale
und zunehmender Schwierigkeit ihrer Verwertung. Wir
sind Zeugen eines „Booms” räumlicher Konzentration deı
Wirtschaft und sprunghaft gestiegener Anforderungen an
die Infrastrukturausstattung. Das Grundeigentum ,Hinder-
nis notwendiger Veränderungen, aber zähneknirschend ge-
duldeter Gast beim Verzehr des nationalen Reichtums,
streicht weiterhin die großen Portionen ein: Räumliche
Konzentration bedeutet intensivere Nutzung der Grund-
stücke, und dies jagt die Bodenpreise raketenartig in die
Höhe.
Der Stadtplaner sieht sich verstrickt im Netz der ökono-
mischen Bewegungen und ihrer gesellschaftlichen Formen.
Sein Handlungsspielraum, meint er, sei beengt, denn Bo-
den unter die Füße bekommt er erst, wenn Geld genug da
ist, um das Grundeigentum abzufinden, von den langwie-
rigen juristischen Querelen bei Enteignungsverfahren ganz
abgesehen. Aber nichts läßt sich in den westdeutschen
Kommunen schwieriger auftreiben als die notwendigen
Mittel. Also schränkt der arme Planer seine Ziele ein, ob
sinnvoll oder nicht, und wendet sich händeringend und
hilfesuchend an den Gesetzgeber: Ein Hilferuf, der sofort
auf lang gehegte Dogmen (etwa die Wesensgleichheit aller
Einkommensarten) und den organisierten Widerwillen gegen Ein-
gritte in die liberal vertaßte Wirtschaftsordnung stößt.
Das Aufgebot der „Fachökonomen” steht der Problema-
tik ebenso theoretisch-ökonomisch hilflos wie praktisch-
politisch machtlos gegenüber. Die Kommunalpolitiker
wurschteln sich pragmatisch vom Regen in die Traufe und
sind die letzten, die in der Lage wären. hinter all den
a