Full text: ARCH+ : Studienhefte für Planungspraxis und Planungstheorie (1974, Jg. 6, H. 21-24)

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Zur Verteidigung seiner Position führt das PKA recht gro- 
bes Geschütz auf: Jeglicher Ansatz, der das Spezifikum 
der APB an Besonderheiten ihres Gebrauchs — ihrer Ge- 
brauchsform — festmacht, wird der „Preisgabe funda- 
mentaler Bestimmungen im System der Kritik der Poli- 
tischen Ökonomie“ (S. 210) bezichtigt. Wird der Ge- 
brauchswert selbst als ökonomische Kategorie verstan- 
den, dann hört für das PKA der Marx auf, dann werde 
von der „spezifischen Gesellschaftlichkeit““ (S. 213) der 
Warenproduktion, „von allen Unterschieden der ver- 
schiedenen Produktionsweisen abstrahiert‘“, von der 
„Vorstellung einer ‚gesellschaftlichen Produktion schlecht- 
hin‘“ (S. 200) ausgegangen; mehr noch: dem Fetischis- 
mus der Ware, der Verdinglichung spezifischer gesellschaft- 
licher Verhältnisse auf den Leim gegangen (vgl. S. 205). 
Läpple unterstelle, daß die „, ‚APB‘ produzierenden kon- 
kret nützlichen Arbeiten immer schon zugleich und un- 
mittelbar als gesellschaftliche Arbeit bestimmt sind“ (206); 
und wenn D. L. explizit das Gegenteil sagt — na also, 
dann sind doch die Widersprüche seiner Darstellung — 
wessen sonst? — offenbar! Anders als das PKA durch- 
weg, weiß D. L. freilich zwischen der Arbeit und ihrem 
Produkt zu unterscheiden. Von der gesellschaftlichen 
Konsumtionsweise auf einem unmittelbar gesellschaftli- 
chen Charakter der Arbeit rückzuschließen, bleibt dem 
PKA vorbehalten! 
Der Vorwurf der Abstraktion von den Unterschieden der 
Produktionsweisen enthält ein doppeltes Argument: 
1. Der bestimmte Gebrauchswert ist selber ein historisch 
spezifischer, unter bestimmten gesellschaftlichen Formen 
geschaffener Gebrauchswert. (Es ist dies der Ausgangs- 
punkt einer Analyse des bestimmten Gebrauchswerts, 
aber nicht der Analyse der Form.) Er ist also (als bestimm- 
ter) keine Kategorie der „, ‚Produktion schlechthin‘ “ (200). 
Angewandt auf die APB heißt dies: sie sind Produkte erst 
der kapitalistischen Produktionsweise 83), und sie neh- 
men eine ihr entsprechende gesellschaftliche Form an — 
eben die der „allgemeinen“, weil staatlich hergestellten (? ) 
Produktionsbedingungen. 84) 2. Andererseits fällt „der 
Gebrauchswert . . . insoweit völlig außerhalb der Betrach- 
tung durch die politische Ökonomie, soweit er nicht 
selbst . . . als formbestimmend erscheint“ (207 f.) (was 
zu untersuchen das PKA gar nicht erst für nötig hält). 
Die Gralshüter der reinen Lehre übersehen in ihrem Eifer 
zweierlei: 
1. Die historische Besonderheit der Formen der kapita- 
83) 
Vgl. PKA, a.a.O., S. 208 f.: Erst die kapitalistische Produk: 
tionsweise „erheischt Produktionsbedingen, bei denen der 
Umfang und die Komplexität der Umformung des Natur- 
stoffs so riesig ist, daß sie in vielen unabhängig voreinander 
betriebenen Produktionsprozessen zugleich gemeinsam kon 
sumiert werden müssen“‘ (Sollte das PKA doch einen auf 
die Gebrauchsform bezogenen Begriff im Hinterkopf ha- 
ben? ). 
ARCH+ 6.Jg. (1974) H.23 
listischen Produktion ist nicht historisch-genetisch, nicht 
in historischem Vergleich gegenüber anderen Produk- 
tionsweisen zu bestimmen, sondern strukturell. Damit 
diese bestimmten Formen als solche dargestellt werden 
können, sind sie auf einen in der Tat abstrakten, begriff 
lich abstrakten, Fixpunkt zu beziehen: den Gebrauchs- 
wert, „die stoffliche Basis, woran sich ein bestimmtes 
ökonomisches Verhältnis darstellt.“ 85) In einer solchen 
Analyse interessiert zunächst nicht, welche konkreten 
Gebrauchswerte unter dieser Form produziert werden, 
sondern wie sich diese spezifische gesellschaftliche Form 
zur konkreten Arbeit und deren Produkt überhaupt ver- 
hält. „Der‘ Gebrauchswert ist hier wie „die Produktion 
im allgemeinen eine Abstraktion, aber sie ist eine verstän- 
dige Abstraktion“. 86) Und sowenig wie der Begriff des 
Gebrauchswerts, ausgehend von der „spezifischen Gesell- 
schaftlichkeit‘“ irgendeiner Produktionsweise bestimmt 
werden kann, so auch die nach der Gebrauchsform beson- 
derten Arten des Gebrauchswerts (Arbeitsmittel/Arbeits- 
gegenstände, mittelbare/unmittelbare Produktionsmittel, 
Güter/Dienste). Eine dieser Besonderungen ist die Unter- 
scheidung zwischen allgemeinen und besonderen Charak- 
ter von Produktionsbedingungen. 
2. Bestimmte dieser Gebrauchswertformen werden zu 
Trägern bestimmter ökonomischer Formen der kapitali- 
stischen Produktion. Marx schreibt, zunächst in Bezug 
aufs Fixkapital, dann verallgemeinernd: „Die besondre 
Natur des Gebrauchswerts, worin der Wert existiert, oder 
die jetzt als Körper des Kapitals erscheint, erscheint hier 
als selbst Form bestimmend und die Aktion des Kapitals 
bestimmend; einem Kapital eine besondere Eigenschaft 
gebend gegen das andere; es besondernd. Wie wir schon 
an mehreren Fällen sahen, ist daher nichts falscher als zu 
übersehen, daß die Unterscheidung zwischen Gebrauchs- 
wert und Tauschwert, die in der einfachen Zirkulation, 
soweit sie realisiert wird (— die Ware in die Konsumtion 
gefallen, nurmehr Gebrauchswert ist — M. F.), außerhalb 
der ökonomischen Formbestimmung fällt, überhaupt 
außerhalb derselben fällt . . . . Der Gebrauchswert spielt 
selbst als ökonomische Kategorie eine Rolle.“ 87) Dies 
übergeht das PKA. Statt erst die Gebrauchsform, dann 
deren formbesondernde Wolle zu analysieren, verdreht 
das PKA den Zusammenhang: eine Straße z. B. erhält 
demnach eine bestimmte ökonomische Form nicht, weil 
sie gemeinsam benutzt wird (vgl. 207), sondern weil sie 
staatlich bereitgestellt wird, werde sie gemeinsam benutzt! 
Wer verfällt hier dem Fetischismus spezifischer gesellschaft 
licher Verhältnisse ? 
Zur Begründung der Übernahme durch den Staat wird nur 
angeführt: „Diese Arbeiten sind Ausdruck der Entwicklung 
des gesellschaftlichen Reichtums.”” (222)! 
85) Gr 763; Anders als der Wert, einer Abstraktion die tagtäg- 
lich von den Warenproduzenten vollzogen wird, ist ‚der‘ 
Gebrauchswert eine rein begriffliche Abstraktion. 
86) Gr 7, vgl. PKA, S. 202. 
87) Gr 539 f., vgl. auch Gr 736, 763.
	        

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