Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1978, Jg. 10, H. 37-42)

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Dekompositionsreihe 
Morphologische Archetv 
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Montage: Werner N Tnaentalr 
DIE RATIONALEN UND SUBJEKTIV 
ÄSTHETISCHEN MOMENTE DER 
RATIONALEN ARCHITEKTUR 
Die Rationale Architektur begreifel: 
wir mit Aldo Rossi als eine „rationale 
Theorie der (Architektur)kunst”. Wir be- 
trachten sie als eine besondere Form des 
ästhetischen Rationalismus ‚, unterschei- 
den aber, um die in dieser Definition 
eingeschlossenen Bestimmungen von Ar- 
chitektur zu erfassen, zwischen ihren ra- 
tionalen. und subjektiv ästhetischen Mo- 
menten. 
Sprachbildung und Sprachgebrauch 
Für dieses Architekturverständnis hat 
sich inzwischen der Name ‘Rationale Ar- 
chitektur’ eingebürgert. Er geht auf die 
XV. Mailänder Triennale3) zurück, wo 
sich die zu einem ästhetischen Rationa- 
lismus bekennenden Architekten aus ver- 
schiedenen Ländern trafen, u.a. aus 
Italien und den USA und ihre Arbeiten 
unter der Bezeichnung ‘Rationale Archi- 
tektur’ vorstellten4). 
Im-Hinblick auf den Rationalismusbe- 
griff besagen diese Bezeichnungen wenig. 
Weiter führt jedoch die Charakterisierung 
von Aldo Rossi4a): Er spricht von einem 
„rätionalismo esaltato”9). Dieses Verständ- 
nis von Rationalismus soll konservative In- 
terpretationen, wie sie ihm zufolge der 
„rationalismo convenzionale”” u.a. ver- 
traten, ausschließen, die für die Architek- 
tur forderten, „alle architektonischen Pro- 
zesse aus Prinzipien herzuleiten”’7), quasi 
um den gesamten Bildungsprozeß von Ar- 
chitektur einem logischen Kalkül zu unter: 
werfen, aus dem die Architektur nach be- 
gründbaren Regeln folgt. Gegenüber die- 
sem „akademischen’’” Verständnis von 
Rationalismus führt der hier gebrauchte 
Begriff des „rationalismo esaltato”’ eine 
bemerkenswerte Unterscheidung ein. Er 
differenziert nämlich zwischen dem Bil- 
dungsprozeß von Architektursprachen 
und der Architektur (als Resultat dieses 
Prozesses) und behauptet für den Bil- 
dungsprozeß von Architektur einen ratio- 
nalistischen Modus der Struktur- (oder 
Sprach) bildung, während er diesen Modus 
für das architektonische Produkt insge- 
samt ausschließt bzw. ihn nur soweit be- N . d 
trachtet, wie der rationalistische Modus Charakteristika dieser Tendenz sind: 
der Strukturbildung auch die Architektur 1) die Rückbesinnung auf die Architektur 
mitbestimmt. als einer technisch-ästhetischen „Diszi- 
Stattdessen hebt er den Kunstcharak- plin’”’, die sich insbesondere in dem Ver- 
ter der Architektur hervor, also den im such ausdrückt, die Probleme der Archi- 
wesentlichen subjektiven Modus ihrer Bil- tektur mit der Analyse der städtischen 
dungsweise, unter der die Beziehung zwi- Struktur in Beziehung zu setzen und aus 
schen „Struktur’’ und „Form”’ und die der Geschichte der „Disziplin’” Entwurfs- 
subjektvermittelten autonomen Mecha- kriterien zu gewinnen; 
nismen der Formbildung zu verstehen 2) die Verlagerung des Interesses von der 
sind. Um diese Unterscheidung zwischen Auseinandersetzung mit sozialen Fragen 
den Gegenständen und Modi des Bildungs- und dem Problem gesellschaftlicher Ver-
	        
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