nachteiligten ist auch die Art der
Streckenführung insgesamt:
8 Neubaugebiete im Sozialen
Wohnungsbau sind selbst
"zig Jahre nach Fertigstellung noch
nicht schienengebunden angeschlos-
sen.
® Beim stadtbahnmäßigen Ausbau
wird der südwestlich gelegene
Filderraum (ein Mittelschicht-Wohn-
gebiet) gegenüber dem Stuttgarter
Norden (ein Industrie- und Arbei-
tergebiet) bevorzugt.
Teil gerade dieser bevorzugten
Linie — der sogenannten Talquer-
linie — ist übrigens die Hohenhei-
mer Straße/Neue Weinsteige. Wenn
hier die Stadtbahn in den Unter-
grund kommt,
® Wird die darüber liegende Auto-
straße als eine der radialen City-
Zufahrtsstraßen autobahnähnlich aus-
gebaut,
® werden die wirtschaftlich besser ge-
stellten Filderbewohner einfacher
und einige Minuten schneller in die
Innenstadt gelangen.
Alles auf Kosten der Bewohner die-
ses Innenstadtquartiers, einer Bevölke-
rung überwiegend der unteren Ein-
kommensschicht.
Doch den Bewohnern hier geht es
nicht um wenige Minuten Zeiterspar-
nis, Ihnen geht es buchstäblich ums
Überleben: Die Wohnbedingungen
sind aufgrund von Schadstoffbelastung
und Lärm lebensgefährlich (siehe
oben)! Der Wegzug steht als Ausweg
kaum jemand offen. Platz ist höchstens
noch im entferntesten Umland. Denn
in der Innenstadt, aber mittlerweile
auch schon im näheren Umland, ist
Anlage 7
5
Verkehrsbelastung und Verkehrslärm in der Hohenheimer Straße
Plan Stadt Plan BSillinger
‘Linie 5. 272 9 ab 1.0kt.1978
"Linie E 83listraßenbahn-/ | N re 13 Ar
z Stadtbahn im 4
= = USE zus. 196
A
CE ns 08V Ban, Mi 7ese
x Schütz“ „os werde ve
Wert mehr
r hm rachz \ vw
me
ca. 35.000 U 35.000 sa, 8.000 - 10.
a
ca.30.000£ Aca.f30.000 za. 4.000 - 5.008
Daverschallpegel dB(A)* <A Se
(Mittelungspegel) am » C ee
Werktag, Berechnung SS N
nach Entwurf DIN 18005 | A BE
Anfahrgeräusche, Ent- * en an
Fernung, Reflexien sind ©
berücksichtigt, Stei-
gung bis 7 % geht nich
in die Rechnung ein
Querschnitt unterhalb
Dobelstraße
infolge Bahnverkehr
infolge Kfz.-Verkehr
infolge Gesamtverkehr
CE
A
p A N vi Son
© C w? a *
Fo ZT
AS
A AZ '
Aa
„ € PE
u X ES AS Dr
\ A 2 5 En
X 7 De Hi (U
kat abends we Nm U en SD
X. nach N DB vi Je
An Da Au A
A IN ZZ a
* 1i FO oe X \
a Ve 6.5 << ' Sa Se
en Jerte si nat“ +; <“ Ve MA
Die Lä rdnung „näherur rech 2002 He SE
19 d rmmindı ar. ungsw te We a N
B(A) wi lerun! weise rte si U se —
Mi vird ols beträgt N ERLEEELE US0 De De TE
Mit F s Halbi <zwi t und wert Pc a) en ' gs
wäh enstern ierunı schen 5 teil AS pe40 an $ Sn >
a rleist der Lä g der Lö und 7 Men e Senn CN 985 20° ie
uch mi et w ärms ärmbelt dB(A) ine nn n ES
it Lüf erden chutzk eiBstigung: Ein plausi ge" ZN 39 %0S wonS OS
tungsan Diese F. lasse 4 gung erpfo Vermi| br et net 29 Se det a98°
nlagen ( enster kann ei unden nderun VS ef? nd a9 A
ohne könne ine Lä . ig um rn a Se 09 435
motori n bei ärmmi - RC „x Sr
rischen Al gleich nderung A a A P
niriebl = Sehelleul 40-44 a9 ye% aan fi Be
ausge schut 44 d3(A st a wen se es x
statt zeff ) ge tS! 8 SC as
et ekt - a9? gan ) exn>
werd: rm cn ea
m den. wa * x MS ee ‚al
und wo preipt aet gexrg1e4 A an be es wen 9 el
mit den gase0? eg ae de 5° Sc
- EX su se gen L
geut® A A399 x as & ©“
NOx 264% uper ae gesetz1 rer Grenzwert" \ Ka ae
co 95% aes een ee
so: 68% aeS ee SE enawer 49
Das sind aie machst wert®
in aer seadtı GeneSS%T in ger
im Senne I zeraßer nacht
einmal an ger ebene A9 L
stellen Kam ich erh? ges
per in .
In gen us» sind aie Gren?”
wert® ki ger in9
Zu Z150°% aarf einer ger
Henze T nach Eher kan
scher yormen nur £ür 3 Stun |
aen in eine Jahr Een seta
ven werden. ın aer een neh
seraß® wire er 9 zeden werk”
xag niet, 3 genden
uper schr zeten "
go19®* Unson 80% Kranken
„and eh neb1 100° Ve KEEBDEO fr
die Wohnungsnot gerade im Bereich
der billigeren Wohnungen katastro-
phal ...
Bleibt Resignation — wie vieler-
orts; Oder Kampf gegen die Planun-
gen der Stadtverwaltung — wie in der
Hohenheimer Straße geschehen. Dann
allerdings ist es notwendig, von der
vordergründigen Ebene der Sachargu-
mente und „Sachzwänge’’ zum eigent
lichen Kern vorzudringen: zum poli-
tisch-sozialen Konflikt. Zur Frage
nämlich: Wem nützt welche Planung?
ANMERKUNGEN
1) SEEBER/MÜLLER: Luftverunreinigungen
im Stuttgarter Talkessel. Diplomarbeit,
TU Stuttgart 1977
2) Landeshauptstadt Stuttgart, Technisches
Referat: Bericht für den Technischen
Ausschuß vom 9, Mai 1978, Anlage 7
Frankfurter Rundschau vom 11.4.1978,
Seite 3: Bürger bekämpfen den ‚‚teuer-
sten Witz Stuttgarts’’. Die schönste
Straßenbahnstrecke Europas soll aus dem
Verkehr gezogen werden,
Der Spiegel Nr. 38/1978, S. 77—80:
Spaß mit dem Sechser.
Eine ausführliche und umfangreiche Doku-
mentation der ‚„,‚Rettungsaktion Hohen-
heimer Straße’ mit Gegenplanung,
Chronologie, Argumentation und Fotos
enthält das Gelbbuch: Die Straße, in der
ich wohne. Preis: 10,— DM; Bezug: Ret-
tungsaktion Hohenheimer Straße, Hohen-
heimer Str. 45, 7000 Stuttgart 1
Der freie Verkehrsplaner Billinger und
die Architekten Gabriel und Gonser
Beispiel: Der ‚„,‚Heslacher Tunnel” zur
Entlastung des südwestlich am Eingang
des Stuttgarter Talkessels gelegenen
Vororts Heslach. Derzeitige Belastung
der dortigen B14: ca. 40.000 Autos täg-
lich in beiden Richtungen. Kapazität des
von der Stadtverwaltung geplanten Um-
gehungs-Tunnels: 58.000 Autos ...
Beispiel 1: Die sogenannte Tallängslinie,
Hier sind Straßenbahn (unterirdisch) und
innerstädtische Stadtautobahn (B 14) paral
le! geführt. — Beispiel 2: die sogenannte
Talquerlinie. Auf dem bisher fertig gestell-
ten Stück (Heilbronner Straße) ebenfalls
vierspurige Radialstraße, darunter Stadt-
bahn. Die Hohenheimer Straße ist übrigens
die Fortsetzung dieser Strecke auf der ge-
genüberliegenden Hangseite
Angaben nach Kaiser/von Schaewen: Stutt-
gart und die Region Mittlerer Neckar,
Stuttgart 1973, S. 122. Die Werte sind
v.V. auf neuesten Stand korrigiert
siehe dazu die Untersuchung von Balder-
mann/Hecking/Knauß: Wanderungsmotive
und Stadtstruktur. Empirische Fallstudie
zum Wanderungsverhalten im Großstadt-
raum Stuttgart. Schriftenreihe 6 des Städte-
baulichen Instituts der Universität Stuttaart
1976
>
Städtische Vorlage vom 9. Mai 1978 für den Technischen Ausschuß de i i
Anmerkuna 2). Von der Rettungsaktion mit Anmerkungen Versehen 88 Gemeinderates {siehe
78